Sonntag, 26. Januar 2020

Der Biber - Spiegel der Zeit?



Seit einigen Jahren sind bei einem Bächlein in meiner Umgebung  immer wieder Biber zu bemerken. Sehr willkommen scheinen sie nicht zu sein, weil ihre Dämme des öfteren aus dem Bachbett gerissen wurden und Biberfallen sah ich auch schon. Einen toten Biber ebenso.

Nun, ich gestehe, dass mich die angeknabberten und gefällten Bäume auch immer wieder irgendwie betroffen gemacht haben. Manchmal sind die Tierchen wirklich ganz arg fleißig.

Schon vor längerer Zeit, als ich betreten vor einer Vielzahl von gefällten Bäumen stand, fragte ich mich, warum der Biber das wohl macht. Ob er ein Schädling oder Nützling ist....

Eigentlich macht der Mensch ja nichts anderes. Wälder, die Lunge der Erde, werden für Windräder gerodet, aus Feldern werden Einkaufs- und Verteilerzentren gemacht, immer neue Straßen müssen gebaut werden, bald schon werden wir Umfahrungsstraßen für Umfahrungsstraßen brauchen....anstatt umzudenken, wird umgeleitet....immer mehr und mehr.

Jedoch, halt! Der Biber macht natürlich etwas anderes!
Er fällt nur Weichholzbäume, wobei mehr als 60 % der Stöcke wieder neu antreiben. Also verjüngt er den Baumbestand. Der Biber ist ein sehr intelligentes Tier und kann sich den Gegebenheiten anpassen. Da er nicht auf Bäume klettern kann, muss er sie fällen, um so an Äste und Triebe zu gelangen. Er rodet also nur um zu ÜBERLEBEN. Seine Dämme sind durchaus nützlich für Fische und Insekten. Insekten wieder bedeuten Nahrung für Vögel zum Beispiel. Laut meiner Recherche ist der Biber sogar ein Landschaftspfleger und entfernt sich nicht weiter als 10 m vom Gewässer. Aber geben wir ihm überhaupt so viel Platz??!

Der Mensch will überall alles an sich ziehen und für sich beanspruchen. Rücksicht auf Tiere wird so gut wie gar nicht genommen. Jedes Mal, wenn ein Stück Land oder ein Wald gerodet wird, bedeutet das die Zerstörung der Heimat von Tieren.

Mir scheint, dass wir uns als "DIE" Krönung der Schöpfung dessen gar nicht bewusst sind oder bewusst sein wollen.

Tiere können wir schnell als Schädlinge abtun, aber sind nicht WIR die Schädlinge auf diesen Planeten? Dinge, die derzeit auf der Erde passieren, dienen weder dem Überleben der eigenen Spezies, noch dem anderer.

Wo soll denn beispielsweise der Biber (und andere Tiere) leben, wenn wir alles für uns beanspruchen?
Welche Welt möchten wir unseren Kindern und Kindeskindern hinterlassen? Wird es nicht Zeit aufzuwachen und zu erkennen, dass alles Eins ist, und jede Zerstörung letztendlich auch unser Ende bedeutet?

Jedes Umdenken und ist es noch so klein, ist ein Anfang!

Von 💖 zu 💖



(c) Erika Klann