Donnerstag, 31. Dezember 2015

Wenn ein Jahr sich zu Ende neigt

Noch wenige Stunden und das Jahr 2015 ist vorbei.
 
Vielleicht möchtest du diese Stunden dazu nützen, dir ein paar Gedanken über das schon fast vergangene Jahr zu machen?
 
Wenn du zurückblickst und vielleicht sogar die einzelnen Monate kurz Revue passieren lässt, wie war dein Jahr?
Bist du froh, dass es endlich vorbei ist oder war es ein Jahr ganz nach deinen Vorstellungen und Wünschen?
 
Ich kann mich erinnern, dass ich vor einigen Jahren gegen Jahresende echt aufatmete und mir dachte "Gott sei Dank, ist dieses Jahr nun vorbei."
 
Ich habe auch einmal eine Übung (lt. Robert Betz)  gemacht, bei der es darum ging ein "Danke-Tagebuch" zu schreiben, d.h. man sollte 3 Monate lang täglich aufschreiben, wofür man an diesem Tag dankbar ist. Das war teilweise echt eine Herausforderung, selbst bei allem guten Willen und dem Wunsch sich auf das Positive zu besinnen. Wir haben alle Gefühle in uns, wie z.B. Zorn, Wut, Enttäuschung, die uns manchmal ein wenig aus der Bahn werfen.
 
An so manchen Tagen tat ich mir schwer und ich war unwillig. Es gab Tage, die nicht so „super“ waren und am Ende sollte ich  etwas aufschreiben, wofür ich dankbar sein soll. "So ein Sch...... !"
Es war aber meine Wahl mich für das Positive zu entscheiden und so fand ich doch immer etwas wofür ich dankbar sein konnte und ich ging den Weg des "Dankbarkeits-Tagebuch-Schreibens"  weiter und weiter, sogar über die 3 Monate hinaus.
 
Das Leben schickt uns immer wieder "besondere" Herausforderungen, die uns an unsere Grenzen bringen. Diese Grenzen sind es aber, die uns anregen, Innenschau zu halten, wenn wir uns dafür öffnen.
 
Uns zu be-Sinnen.
 
Was will ich? Was brauche ist? Wohin will ich gehen? Welche Menschen tun mir gut, oder welche Menschen tun mir nicht mehr gut? Wer ist für mich da, wenn es mir nicht gut geht und wer wendet sich ab? Bin ich abhängig von der Zuwendung anderer?
 
Es gehört sicher auch Mut dazu, sich genau diese Fragen zu stellen. Nicht immer sind die Antworten bequem. Letztlich lohnt es sich. Vor allem, wenn es um Abhängigkeiten im Bezug auf Zuwendung geht, weil man sich zumeist verbiegt. Verbiegen tut unserer Seele nicht gut und letztlich auch nicht unserem Körper.  In meiner Praxis konnte ich dies schon mehrfach beobachten.
 
Hast du dich im vergangenen Jahr verbogen, um Anerkennung und Zuwendung zu bekommen?
Hat es dir gut getan? Würdest du dies als positive oder negative Erfahrung einordnen?
 
Wenn ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse und für mich abwiege, so war es ein sehr gutes Jahr, für das ich sehr dankbar bin.
 
Dankbar für ....
 
-        meine Klienten, die mir ihr Vertrauen schenkten, indem ich sie auf ihrem Weg begleiten durfte
-        die Menschen, mit denen ich durch die Aufstellungsausbildung gegangen bin. Es war eine große Bereicherung.
-        für die Person, die mich vollkommen unverhofft zum Meer gebracht hat, bzw. jenen Menschen die mich auf verschiedene Arten  "beschenkt" haben.
-        für die Menschen, die mir Mut gemacht haben, wenn er drohte mich zu verlassen
-        meine Eltern und Kinder, die mir immer wieder Gradmesser sind, wo es für mich noch etwas zu tun gibt
-        auch jenen Menschen, die sich abgewandt haben, denn sie haben mir gezeigt, dass ich unabhängig und frei bin
 
Es gibt noch ganz viele Dinge, für die ich Dankbarkeit empfinde. Menschen und Erfahrungen. Meine Liste ließe sich lange fortsetzen, das wäre teilweise aber zu persönlich.
 
Was ich dir mitteilen will, ist, wenn  du einmal den Weg des Be-wußt-SEINS betreten hast,
dann beginnt das Leben eine Art Spiel zu sein, dann beginnt eine neue Form der Freiheit und Freude.  Freude in allem was ist - egal ob du bis in die Morgenstunden abfeierst, oder dich zuhause zurück ziehst und die Ruhe genießt.
 
Wie immer DU deinen Silvester verbringen wirst - genieße ihn, feiere ihn auf deine ganz persönliche Weise - egal ob in Gesellschaft, oder allein mit DIR. Genieße einfach !
 
So wünsche ich Dir, Dir, Dir und ganz besonders auch Dir ein genussvolles Hinübergleiten ins Neue Jahr 2016 !
 
Von Herz zu Herz

Erika

 

 

 

 

 
(c) Erika Klann

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Wie viel oder Was braucht der Mensch ? (zum Glücklichsein)


Hast du dir schon überlegt, was du brauchst um glücklich und zufrieden zu sein?
 
Ist es etwas, das du im Außen findest, oder kommt das Glück aus deiner inneren Einstellung  und deinem Sein?
 
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass der Großteil der Menschen sich an Äußerlichkeiten orientiert oder danach streben.
 
Glück bedeutet somit für viele z.B. streben nach ......
 
......den  neuesten technischen Errungenschaften
 
......einer bekannten Automarke als Status-Symbol
 
......der neuesten Designerware
 
......dem besten, schönsten .... (wasauchimmer)
 
......einem angesehenen, begüterten Partner (der alle Wünsche erfüllen kann)
 
 
Es gibt Menschen, die über große materielle Reichtümer verfügen und mögen sie ihr Geld so ausgeben, wie es ihnen Spaß macht. Dafür ist es auch da.
 
Sich mit dem Geld als Tauschmittel/Zahlungsmittel Gutes zu tun liegt auch im Sinn der Sache.
 
Ich schreibe hier von den Menschen, die über beschränkte(re) Mittel verfügen und meine Beobachtung, wohin viele ihr Augenmerk von Glück richten.
 
So ein Beispiel einer Frau, die immer nur in besonderen Boutiquen einkauft.
Nur Designerware trägt. Gleichzeitig ernährt man sich von Lebensmitteln aus der Massenproduktion. 10 Semmeln im Sonderangebot. Man giert und geizt bei den Dingen, die man sich selbst zuführt. Dem Körper, unserem Fahrzeug durch dieses Leben.
 
Wer braucht schon einen gesunden Körper..... wichtig ist das Drüber ;-)
 
Würdest du dein Auto, das mit Super fährt, mit Diesel betanken, weil Diesel billiger ist?
Absichtlich sicher nicht, weil du weißt, dass dein Auto dann vermutlich einen Schaden haben wird.
Beim Auto sind wir vorsichtig. Auf das geben wir acht  und wahrscheinlich noch viel mehr, wenn wir uns mit diesem Auto einen unserer größten Wünsche erfüllt haben und endlich auch einen "........"  als unseren eigenen nennen dürfen.
Tolles Gefühl, wenn man auch endlich einen "....." besitzt und "dazu" gehört.
 
Wie aber schaust du auf dich als Mensch in Form von Körper - Geist - Seele?
 
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sind wieder viele Menschen in Shoppingcentern unterwegs. Dies und Das ist dringend nötig. Man überschlägt sich teilweise im Schenken.
Die neuesten Computerspiele, der neueste Laptop, Fernseher usw. Alles wird gebraucht und darüber hinaus noch sehr viel mehr.
 
Macht das glücklich?
 
Wen? Den Schenker - weil er es sich leisten kann, soviel zu schenken? Den Beschenkten, weil er so reich beschenkt wurde, es aber gar nicht wirklich braucht?
 
Wie viel Augenmerk schenken wir dabei unserem Körper?
Achten wir auf unsere Ernährung? Schenken wir unserem Körper nur gesunde, biologische Lebensmittel?
Frei von Konservierungsmitteln? Abseits der Massentierhaltung?
 
Wie viel Ruhe und Entspannung schenken wir unserem Körper als Fahrzeug durchs Leben?
Wie oft gönnen wir uns Massagen, Saunabesuche oder Entspannungsbäder?  Einen Spaziergang in der Natur? Wie viel Bewegung schenken wir unserem Körper?
 
Vergleiche ein Auto, das nur in der Garage steht. Es wird oft schneller "rostig" als eines, das ständig in Bewegung ist.
 
So ist es mit unserem Körper auch.
 
Gerade in dieser oft sehr hektischen Zeit ist es wichtig, sich Ruhe und Erholung zu gönnen. Raus aus der ewigen Geschäftigkeit in die totale Stille und Ruhephase. Runterkommen beim Zauber der Natur.
 
Der Körper hat zwar die Fähigkeit sich selbst zu heilen, allerdings ist auch dafür eine gewisse Ausgewogenheit notwendig.
Wenn du deinen Körper nur unter Stresszustände stellst, ihm die falsche Ernährung zukommen lässt, ihn nicht bewegst, dann wird er "rostig" und krank......
 
..... allerdings ist natürlich auch die innere Einstellung entscheidend.
 
Wie viel Zeit schenkst du deiner Seele? Die Seele ist immerwährend - sie besteht auch noch nach diesem Leben - jedoch ist sie stets bestrebt zu wachsen und zu lernen. Das ist auch der Grund, warum du als Seele zu dieser Zeit inkarniert bist.
 
Wenn du dich selbst als Seele missachtest und dich immer an Dingen orientierst, die dich als Seele am Wachstum hindern, dann wird dein Körper es dir signalisieren.
 
Wenn du dich selbst als Wesen missachtest um zu gefallen, an Äußerlichkeiten fest hältst, dann offenbart sich deine Seele in Form einer Krankheit.
 
Deine wirklich große Chance ist dann zu erkennen, was du wirklich brauchst.
 
Brauche ich die neueste Designerware, den neuesten Stiefel, die neueste Handtasche, das Auto der Marke "........" oder wende ich auch Mittel für die Heilung meiner Seele auf?
 
Jeder von uns hat seine Verletzungen und Seelenschmerzen. Wir alle haben Dinge erfahren, die unserer kindlichen Seele Schmerz zugefügt haben. Oder später in der Pubertät, oder die ersten Erfahrungen mit Liebe und Partnerschaft. Wir alle haben Prägungen aus der Vergangenheit erfahren. Ganz egal, woher wir kommen.
 
Wenn du deiner Seele Zeit und Raum zur Heilung schenkst, dann treibt es dich nicht mehr so nach dem Erfüllen materieller Wünsche.
 
Das soll nicht bedeuten, dass schöne Dinge dann nicht mehr sein dürfen - aber du "hetzt" dem nicht  mehr nach. Es ist nicht mehr so wichtig. Es steht nicht mehr im Vordergrund.
 
Dieses Streben nach Materiellem ist nur der Ersatz für einen Mangel aus deiner Vergangenheit, wenn du zum Beispiel von einem Elternteil zu wenig Liebe/Aufmerksamkeit bekommen hast. (Weil sie mit ihren eigenen Dingen zu beschäftigt waren und nicht anders konnten)
 
Wenn du diese Mangelzustände aufgespürt, aufgelöst und los gelassen hast, dann wird eine andere Form von Fülle zu dir kommen.
 
Dann wirst du vieles, das zu dir kommt als Geschenk betrachten können. Du wirst eine neue Form der Dankbarkeit erleben.
 
Mit dieser Dankbarkeit kommt das Glück. Das Glück, dass nichts fehlt, dass alles, was du brauchst da ist und du ganz gezielt unterscheiden kannst, was genau du wann brauchst.
 
Mal brauchst du es, dir ein neues Kleidchen zu schenken, ein neues Buch oder eine energetische Sitzung für deine Seele. Oder ein Aufstellungswochenende. Ein Kinobesuch oder ein Theaterabend für deine Sinne. Du wirst dir auch ganz automatisch hauptsächlich gute Lebensmittel zuführen oder zumindest für einen guten Ausgleich sorgen. Manchmal brauchst du einfach nur Ruhe und Stille und Zeit mit dir selbst.
 
Wie viel oder Was braucht der Mensch?
 
Das Einssein mit sich selbst - Selbstliebe - ist das Zauberwort :-) :-) :-)
 
 
(Selbst)LIEBE ist die Antwort und sie beginnt IMMER bei und in  DIR!
 
 
  
 (c) Erika Klann

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Opfer - Masken - Smileys


"Erst wenn du bereit bist, dir selbst zutiefst ehrlich und mutig zu begegnen
und zu erforschen, erst wenn du begreifst, dass du ein
unschuldiges, kostbares, heiliges, wunderschönes, unendlich liebenswertes Wesen bist
und dass das Leben selbst dich unendlich liebt, dass du ausgestattet bist mit
größter Schöpfer- und Liebeskraft, dann kommst du bei dir selbst an und
kannst die Freude an dir und deinem eigenen Sein fühlen."
(Zitat)

 

Folgende Aussage hat mich zum Nach-Denken und Nach-Fühlen angeregt:

 
"Opfer müssen sich hinter einer Maske verstecken, da sie sonst gemieden werden. Zusätzlich sind diese Menschen auffällig lustig und scheinbar immer gut gelaunt. Der Smiley im Gesicht hilft ihnen, nicht alle sozialen Kontakte zu verlieren."

 
In dieser Aussage steckt nach meinem Empfinden ganz viel Angst. Angst nicht genug zu sein. Angst vor dem Allein sein. Angst vor fehlender Anerkennung und Zuwendung.

 
Wenn ich mein wahres ICH hinter einer Maske bzw. einem Smiley verstecken muss, damit ich soziale Kontakte halten kann, dann stellen  sich mir einige Fragen.....

 
Welche Art von sozialen Kontakten kann ich auf diese Art überhaupt anziehen?

 
Wie echt sind diese Kontakte?

 
Wenn ich mich nicht zeige, wie ich bin, auf welcher Ebene kann MICH jemand mögen bzw. Zeit mit mir verbringen wollen?
 
Will dieser Mensch wirklich mit MIR Kontakt, oder nur mit dem was ich vorgebe zu sein?
 
Welcher Art der Illusion gebe ich mich hin, wenn ich davon ausgehe, dass dieser Freund ein "echter" Freund ist?
 
Wenn ich  mich auf diese Art praktisch selbst verrate, liegt es dann nicht fern, von anderen - eben diesen mir so wichtigen sozialen Kontakten- verraten zu werden?
 
Wieso bin ich überhaupt davon abhängig, solche Art von Kontakten in meinem Leben zu haben?
 
Bin ich im Mangel?
 
Liebe und schätze ich mich selbst so wenig, dass ich mich vor meiner wahren Identität so verstecken  muss?
 
Bin ich bedürftig nach Anerkennung, Lob, Liebe? (im Außen)
 
Was muss ich außer Lachen noch tun um Anerkennung und Liebe zu bekommen?
 
Wie weit gebe ich mich dabei her - bzw. auf ?
 
Wie weit bleibe ich dabei bei mir oder gehe ich in Widerstand?
 
Fragen über Fragen und es würden mir noch viele weitere einfallen.
 
Mein Empfinden und auch persönliches Erleben ist, dass, wenn du bist, wie du glaubst, dass andere dich haben wollen - dann tut dir das auf Dauer nicht gut. Dein Körper  wird es dir früher oder später "zeigen".
 
Wenn du nicht authentisch bist, dann erkennen das die anderen sehr oft schneller als du denkst.
Sie erkennen deine "Kleinheit" und auch deine "Feigheit" nicht zu dir selbst zu stehen und letztlich werden sie dich genau dort halten, wo du bist - im Opfer-Da-Sein.
Sie werden dich nicht achten können, eben genau wegen dieses Selbstverrates.
 
Wer mag schon Verräter? Du etwa?
 
Sicher nicht, aber du magst dich ja  selber auch nicht. Kennst deinen Wert nicht, lebst eine Illusion, ohne dich dem zu stellen, was wirklich ist.
 
Du erkennst dich immer mehr als Opfer des Lebens und der Mitmenschen. Bei all dem Leid erkennst du nicht, dass du in erster Linie das Opfer deiner selbst bist.
 
Das was du bist, das strahlst du aus und ziehst es ebenso an......Menschen die sich ebenso selbst verraten und in Folge dann dich.
 
Ein Mensch der in Liebe ist, braucht es nicht andere zu be-/verurteilen. Bewerten und zu verraten.
 
Ein Mensch der in Liebe ist, wird dir vielleicht etwas aufzeigen (wenn du schon sehr lange in deinem Hamsterrad läufst) - aber es liegt an  dir, wie du es an-nimmst.
 
Viele Menschen haben Angst aus dieser Opferrolle auszusteigen, weil sie sich dann neu "erfinden" müssten. Als Opfer kennen sie das Leid schon sehr gut. Aber was ist, wenn man plötzlich nicht mehr Opfer wäre?
 
Man müsste eventuell eine Zeit lang ohne soziale Kontakte leben - soziale Kontakte, die einem so wichtig sind, dass man sich selbst verrät... tja aber wenn man ident ist, dann sind auf einmal andere Menschen da – Menschen, die ebenfalls ident sind. Menschen frei von Angst und Opfer-Da-Sein. Menschen mit denen du dich austauschen kannst. Ernsthaft und ehrlich, ganz ohne Maske und Show.
 
Wie ermüdend ist es doch auf Dauer, sich immer wieder verstellen zu müssen.
 
Wie groß ist die Freiheit und Freude einfach man selbst zu sein. Angstfrei.
Man kann auf einmal nichts mehr falsch machen. Man braucht einfach nur zu sein.....
 
....und dann lächelt es auf einmal in und aus dir.
 
 
Du hast erkannt, was du wirklich brauchst - DICH.
  
Dich als authentische, freie Person... der Weg ist frei.... frei zur Freiheit und zum (echten) Glücklichsein !
 
Trau dich,
sei mutig,
sei selbst-bestimmt bstbestimmt Schmerz und Leid!
rtlichund selbst-verantwortlich,
mach dich frei von Schmerz und Leid!
 
 
Es gibt so viele Wege zur dir - der 1. Schritt ist, dass du dich dafür entscheidest !
 
Du kannst es !!!
 
 
 
(c) Erika Klann
 
 

Donnerstag, 3. Dezember 2015

"Wie geht es dir?" - Floskel oder Interesse?

Wie oft haben wir diese Frage schon gestellt bzw. gestellt bekommen?
 
Was genau macht aber die Antwort mit dir - wenn du jemandem diese Frage stellst?
Bist du bereit, wenn du zu jemandem "Wie geht es dir?"  sagst, dir auch tatsächlich alles anzuhören, das da kommen könnte?
 
Ist es nicht so, dass wir am Liebsten ein "Danke, gut" hören ?  - Gott sei Dank  - Danke gut, bedeutet es gibt nichts weiter zu bereden - du brauchst dich nicht weiter auf die Befindlichkeit des Gefragten einlassen. Diese Antwort ist wohl den meisten Menschen die liebste Antwort, vor allem jenen die "Wie geht es dir?" ausschließlich als Höflichkeitsfloskel verwenden.
 
Aber was passiert, wenn plötzlich aus jemandem seine ganze Befindlichkeit herausbricht. Wenn dir jemand mit einem Mal ganz direkt und ohne Vorwarnung sagt, wie es ihm gerade wirklich geht. Wo seine Not gerade liegt? Seine Ängste und Sorgen? Wenn er vielleicht sogar in Tränen ausbricht?
Was machst du dann? Wie gehst du mit dieser Situation um?
 
Versuchst du dich so rasch als möglich aus dieser Situation zu befreien, um dich  nur ja nicht auf das "Leid" des anderen einlassen zu müssen, weil dann dein eigenes "Leid" vielleicht viel zu präsent wird? Oder am Telefon - hast du es plötzlich eilig und musst nun leider das Gespräch beenden?
 
Oder bricht plötzlich dein eigenes Leid ganz groß heraus und anstatt den anderen aufzufangen bzw. aufzumuntern, ihm gut zuzureden, ihn in den Arm zu nehmen - stülpst du ihm all das über, was dich gerade beschäftigt? Dein Stress im Beruf, deine Beziehungsprobleme, deine Sorgen mit den Kindern..... usw.
 
Plötzlich wird aus einem "Wie geht es DIR?"  ein - "Ich klage dir nun MEIN Leid" und mein Leid ist auf jeden Fall wichtiger als deines.
 
Mangel und Opferdenken stehen auf einmal im Raum, ohne dass du es bemerkt hast.
 
Plötzlich steht der Mensch, der sich dir anvertraut hat da und weiß gar nicht wie ihm geschieht.
 
Ob es ihm wohl geholfen hat, wenn du ihm erzählst, dass es dir ja viel schlechter geht?
Oder wäre es nicht genug gewesen, dich ein wenig in den Hintergrund zu stellen, die Not des anderen zu erkennen, ihm einfach zuzuhören und ihm eventuell Mut zu machen, dass sicher wieder bessere Tage kommen? Ihm vielleicht sogar Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich etwas verändern könnte?
 
Weißt du, dass die Frage "Wie geht es dir?" auch mit einer Verantwortung verbunden ist - sofern du diese Frage wirklich ernst meinst?
Es geht um die Verantwortung, deinem Gegenüber auch den, mit der Frage verbundenen Raum einer möglicherweise nicht so positiven Antwort, zu geben.
 
Menschen sind sehr unterschiedlich in ihren Reaktionen.
 
Manche Menschen distanzieren sich vollkommen, wenn du ganz ehrlich sagst, wie es dir gerade geht. Das hat aber gar nichts mit DIR zu tun, sondern ist einfach ihr ganz eigenes Thema, dass sie im Grunde so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie für deinen momentanen Zustand keinen Platz schaffen können.
 
Ich schreibe hier ausschließlich von momentanen Zuständen - nicht von Dauerproblemen, wo wohl Lösungen angeboten, aber einfach nicht angenommen wurden (konnten). Ein Daueropferdasein ist auf Dauer für alle "Zuhörer" sehr belastend  und da gilt es gut auf sich selbst zu schauen. In solchen Fällen kann nur therapeutische Hilfestellung wirksam weiterhelfen.
 
Ich persönlich schöpfe gern aus meinem eigenen Er-lebten, aber nicht um mein Leid damit kund zutun, sondern um aufzuzeigen, dass es IMMER einen AUS-Weg aus der Krise gibt.
 
Das Leben bringt uns immer wieder neue Gelegenheiten. Neue Wege.
 
Sei dir bewusst, dass die Frage "Wie geht es dir?" viele verschiedene  Antwortmöglichkeiten in sich birgt  und ob du wirklich  bereit dafür bist.
 
Ich habe sogar  schon erlebt, dass jemand richtig zusammengezuckt ist, als ich sagte:
"Danke, es geht mir sehr gut. Ich bin glücklich."
 
Sehr spannend, diese Erfahrung  :-) :-) :-)
 
Wenn du ganz bei dir bist, ganz in dir ruhst, dann kannst du jede Antwort nehmen und entweder einen Menschen auffangen oder dich einfach nur mitfreuen.
Wenn du es nicht kannst, dann befindest du dich im Mangel. Diese Erkenntnis bietet dir die große Möglichkeit die Urverletzung, die hinter diesem Mangelzustand liegt, herauszufinden, aufzulösen und loszulassen. Loszulassen für ein freies, selbst bestimmtes Leben. Ein Leben in Selbstliebe und Liebe für die deine Mitmenschen und die Welt.
 
Entscheide, ob du der Welt ein Licht sein möchtest, das viele Lichter entzündet.
 

 


(c) Erika Klann