Donnerstag, 26. November 2015

Der Friede auf Erden beginnt in dir

Wieder einmal stockt der Welt der Atem. Gleichzeitig teilt sie sich in Dualitäten wie Gut und Böse, Recht und Unrecht, Richtig und Falsch.  Zugehörigkeiten zu  Religionen bzw. Staatengemeinschaften sorgen für weitere Auf-TEILUNGEN.

Es ist leicht sich zu erbrüsten. Zu werten. Zu urteilen.

Vor allem, wenn das was es zu "be-werten" gilt möglichst weit weg ist.

Jeder wünscht sich Weltfrieden - aber wie sieht es mit deinem inneren Frieden aus?

Wie sieht es mit dem Frieden in deiner unmittelbaren Nachbarschaft aus?

Ich möchte dir hier ein Bild geben. Als Beispiel zum Nach-Fühlen - ein Mehrparteienhaus.

Ein Mehrparteienhaus, welches 12 gleichwertige Eigentümer, bzw. Wohneinheiten beherbergt.

Die Lebensformen der Eigentümer sind sehr unterschiedlich - manche leben allein, andere leben mit Mitbewohnern in Form von Partnern oder Kindern.

Um dieses Haus befindet sich eine Gartenanlage mit einem angrenzenden Parkplatz. Auf dem gesamten Grundstück sind Bäume, Sträucher, Blumen und eine Wiese. Einige der Eigentümer haben Teile des Grundstückes für sich zum Ausruhen, Relaxen, Essen und Trinken adaptiert.

Alle 12 Eigentümer verfügen nicht nur über Rechte, sondern auch über Pflichten. So gibt es einen Plan für den Winterdienst und auch für das Mähen des Rasens.

Das Pflegen und Erhalten der gesamten Wohnanlage (innen und außen) liegt ebenso im Bereich der Verantwortlichkeit der Eigentümer.

Liest sich alles sehr einleuchtend und sollte auch nicht sehr schwierig in der Durchführung sein.

Die Realität zeigt sich etwa in der Form:
(ich verwende vollkommen wertfrei  Buchstaben, beliebig ohne Zusammenhang oder Reihenfolge. Gleichzeit sollen die Beobachtungen vollkommen frei von Beurteilungen wahr genommen werden. Es ist auch nicht wesentlich ob es sich bei den Beschreibungen um männliche oder weibliche Personen handelt)

A denkt nicht darüber nach, was es macht, wenn die Balkonblumen übermäßig gegossen werden und dabei der darunter liegende Balkon von B nass wird, oder die Markise von B durch Gießwasser verschmutzt wird. A fühlt sich nicht dafür verantwortlich.

 
Mitbewohner X drückt mit  "mir gehört hier nichts" seine  Befreiung von Verpflichtungen aus - gleichzeitig nimmt X sich das Recht alles benützen zu können und auch noch persönliche Dinge herumstehen zu lassen.

C pflanzt gern Blumen, Sträucher, Bäume - erwartet sich jedoch in Folge die Pflege des Gepflanzten durch die anderen Miteigentümer. Regt sich auf und fühlt sich ständig benachteiligt.

D benützt sämtliche öffentliche Kellerräumlichkeiten zur Dauerlagerung diverser Gegenstände. Dabei wird auch nicht unterschieden, ob es sich dabei um Gerümpel oder noch Brauchbares handelt.

Aussage E:  "Mich interessiert der Garten nicht." "In meinem Auto transportiere ich keine Säcke mit Laub." "Meine Freizeit opfere ich nicht für Arbeiten am Haus/Garten."

Die teilweise Pflege der Gartenanlage gerade im Herbst und Frühling wird von nicht einmal 50 % der Bewohner durchgeführt. Der Rest ist aus verschiedensten Gründen "verhindert"

F benützt gern (offenbar nachts) die adaptierte Gartenfläche von G. Hinterlässt dabei leere Dosen, Flaschen, Zigarettenreste, Wurstverpackungen......

Die Aufteilung des  Mülls in (Plastik)-Verpackung, Papier, Bio und Restmüll ist für einige sehr schwer durchführbar.

Abgesehen davon, dass Müll am Grundstück überhaupt "verloren" wird, wird es auch nicht gern aufgehoben....frei nach dem Motto - irgendwer wird es schon machen, MICH (Eigentümer) geht das nichts an.

Kaputte Glühbirnen oder andere Defekte am Haus werden gern "übersehen" .... d.h. , weder im Fall der Glühbirne, selbst behoben, noch an die zuständige Hausverwaltung gemeldet.

Diese Liste ließe sich beliebig weiterführen. Dies ist auch nicht nötig, sondern diese Beispiele sollen nur zum Nach-Fühlen anregen, welche Energien dabei entstehen.

Glaubst du, dass Menschen, die sich für ihr eigenes ZUHAUSE nicht zuständig fühlen, mit sich in Frieden sind?

Wenn  du in Frieden mit dir selbst bist, dann wirst du dein Eigentum, bzw. dein Zuhause pflegen und behüten. Du wirst drauf achten, dass du dich wohl fühlst, wenn du nachhause kommst, oder aus dem Fenster siehst.

Wenn du in Frieden mit dir bist, dann wirst du auch gern den Blumen, Sträuchern, Bäumen die Pflege geben, die sie benötigen. Vor allem denen, die du selbst gepflanzt hast. Ebenso der Wiese. Du wirst sie vom Laub oder Nadelholz befreien, damit sie Luft hat und wachsen kann.

Wenn du mit dir im Frieden bist und in Liebe mit dir, dann wirst du diese Liebe an alle Wesen weitergeben, so auch an deine Mitmenschen, Tiere und Pflanzen.

Frieden bedeutet auch
„Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“

Wenn ich mich jetzt von meiner Verantwortung für mein Zuhause entziehe, dann erwarte ich im Fall des genannten Beispiels, dass andere entweder meine Verantwortung zur Betreuung übernehmen oder einfach die Verwahrlosung unseres gemeinsamen Zuhauses mittragen.

Beides wird auf Dauer keinen Frieden finden

Das genannte Beispiel ist eines von vielen auf dieser Welt.

Unfrieden beginnt ja auch schon in viel kleinerem Rahmen - bei dir selbst, in Partnerschaften oder Familien und zieht naturgemäß immer größere Kreise. Den Unfrieden den du im kleinsten Kreis erlebst oder erzeugt, trägst du in die Welt.

Es ist, wie wenn du einen Stein in einen See wirfst. Sein Eindringen in den See zieht weite Kreise und viele Steine ziehen viele Kreise und somit Unruhe, sowohl auf der Wasseroberfläche, als auch ganz unten am Grund des Sees.

Es ist wahrlich leicht sich zu erbrüsten und mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wie sieht es in dir aus? Bist du mit dir im Frieden?

Dein Zuhause ist auch ein Teil deines ICHs, deiner selbst. Liebst du es? Lebst du gern darin?

Gibst du ihm ausreichend Wertschätzung und Platz als Teil deiner Selbst?

(Wobei ein Zuviel, ein Dauerputzen oder jedem Laubblatt nachzulaufen auch nicht Ausdruck deiner Selbstliebe ist - sondern eher eine Form von Flucht vor dir Selbst.)

Gib dir selbst Zeit und Raum um in Frieden mit dir zu kommen. Dieser Friede wird sich auf andere Übertragen.

Du willst Friede auf der Erde? - dann beginne damit JETZT - mit dir - in DIR !

Erkenne deine eigenen Schatten, stell' dich ihnen  und lass sie gehen.
 
 
In Selbstachtung und Selbstliebe - für dich und die Welt :-)
 
 
 
(c) Erika Klann

Donnerstag, 19. November 2015

eine Sichtweise übers Leben


 

"Es ist eine Kunst,

das zu betrachten,

was uns die Jahre bringen,

und nicht das,

was sie uns nehmen.

(André Gide)

 

 
Dieser Spruch steht auf der Karte, die mich anlässlich meines letzten Geburtstages von einem besonderen Menschen erreicht hat.

Dieser Spruch bringt für mich auf den Punkt , was Leben ist.

Leben ist....der Wandel der Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wir assoziieren diese Jahreszeiten in unseren Breiten ungefähr so...

Frühling - Neubeginn, alles blüht und wächst, treibt neu aus. Die Temperaturen sind mild.

Sommer - Alles blüht in voller Pracht. Es ist sehr warm bis heiß.

Herbst - Die Blätter zeigen sich in den prächtigsten Farben, bevor sie vom Baum fallen. Die Temperaturen werden kühl.

Winter - Die Natur befindet sich im Winterschlaf. Die Temperaturen sind gefallen, teilweise bis unter den Gefrierpunkt. Teile der Landschaft sind unter einer dicken Schneedecke.
 

Ja, so sind wir es gewohnt, so haben wir es gelernt und dennoch.... es kam vor,

  • dass die Schneedecke erst im Frühling kam, die Natur noch länger schlief.

  •  dass der Sommer kühl war, und es ständig Regen gab
  •  dass der Herbst so sonnig und warm war, wie kaum der Sommer
  •  der Winter kaum Eis und Schnee brachte.

 
Alles ist möglich und doch ist alles gut wie es ist. Alles darf sein, denn die  Natur geht trotzdem ihren Lauf.

So auch Tag und Nacht. Wie viele Tage hast du schon verschlafen und hast ganze Nächte durchwacht, obwohl doch der Tag zum Leben und die Nacht zum Schlafen sind.

 
Dennoch war es gut, denn es war nötig in dieser Zeit - zu deiner Zeit.

Wenn ich an mein letztes Geburtstagswochenende zurückdenke - es war einfach herrlich...

schon am Samstag, den 31. Oktober war der Tag voller Zauber.

Das Leuchten der Herbstblätter, das Wandern mit einer ganz lieben Freundin durch den herbstlichen Wald, der Zauber des Halloween-Festes mit seiner Gespenstigkeit, der Abend voller Lachen in einem Kabarett, mit anschließenden bereichernden Plauderstunden mit einer anderen lieben Freundin. Dann, der Tag meiner Geburt begonnen mit einem wunderbaren Gang in der Natur, beschenkt mit vielen Glückwünschen, ein wundervolles Mittagessen mit meiner Familie, liebevolle Geschenke... und dann nach dem Anschneiden der Torte überfällt mich ein Unwohlsein, das einfach da war und meine ganze Aufmerksamkeit für sich beanspruchte.

 
Somit habe ich meine Familie der Freiheit übergeben und meinen Anspruch übernommen, für mich allein  sein zu dürfen. Ich nahm an, was sich zeigte. Wohl wissend, welche Themen sich da transformieren dürfen,  mitten in einem Entgiftungsprozess der seinen Tribut zollt.

 
Mein Vorhaben zu Braco in die Pyramide zu fahren, ließ ich los.

Ich nahm an, was war. Dennoch keine einzige Minute, in der ich unglücklich oder Enttäuschung gegenüber dem Leben verspürte.

 Nach knapp 2 Stunden war wieder alles vorbei und meinem Körper ging es wieder gut.

 Die Abendstunden genoss ich mit einem meiner Lieblingsfilme.

Bevor ich alle Lichter löschte, um mich zur Ruhe zu begeben, dachte ich noch einmal über das Wochenende nach. Ein Lächeln umspielte mein Gesicht. Es war ein volles Wochenende. Es war voller wunderbarer Momente und ich war glücklich ruhend in mir.

 
Es ist eine Kunst, das zu betrachten, was uns die Jahre bringen, und nicht das, was sie uns nehmen..... ja, genauso ist es!

 
Ich bin dankbar, für alles was mir das Leben schenkt und denke gern an diesen Geburtstag zurück.
 
 
(c) Erika Klann


Donnerstag, 12. November 2015

Wer bin ICH?

Wie oft liest man in verschiedenen Ratgebern Dinge wie "Finde den Weg zu dir." - "Tu was dir gut tut." - oder z.B. in Social Media Sprüche die sinngemäß lauten wie "Ich bin wie ich bin, wer nicht damit zurecht kommt, ist selber schuld."

Weißt du wirklich, wer DU bist?
 
Weißt du, was du brauchst?

Weißt du, was dir gut tut?

Weißt du noch, wie deine Träume und Wünsche aussehen?

Kennst du wirklich und wahrhaftig dein innerstes Wesen?

Wenn JA, warum brauchst du es dann Sprüche, wie den obigen zu posten?


Wer bist du nun, bzw. wie bist du zu dem geworden was du heute bist ?

 
In unserer bisherigen Gesellschaft läuft es zumeist so, dass wir nach den Vorgaben unserer Eltern aufwachsen. Lange Zeit ist ihre Wahrheit auch die Unsere - wobei es auch wieder einen Unterschied macht, wie "mutig" du von klein auf bist und dich an diese Wahrheit anpasst, oder deine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen machst. Spätestens in der Pubertät beginnt für viele die "Revolte" die Werte der Eltern zu hinterfragen und seine eigenen Werte zu suchen. Aus meiner heutigen Sicht birgt diese "Revolte" ein enormes Potential für beide Seiten. Eltern bringt es die Möglichkeit ihre bisherigen Werte zu hinterfragen. Ebenso beginnt man zu überlegen, ob es auch wirklich die eigenen Werte sind, die da an das Kind weitergegeben werden, oder ob es die Werte der eigenen Eltern sind, die wir einfach automatisch weitergeben - ungeachtet dessen, ob diese Werte uns selbst gut tun/taten.

 
Meine Generation ist schon sehr in eine Vorgabe gepresst worden, die die meisten auch für sich als ihre Vorgabe weitergegeben haben. Noch schlimmer in der Generation meiner Eltern - Kinder hatten damals einfach zu funktionieren. Ihre Bedürfnisse wurden noch weniger "gesehen" oder beachtet. Hat ein Kind sich nicht entsprechend verhalten, folgte die Strafe sofort. Die Strafen waren ziemlich heftig, sehr häufig in Form von körperlicher Züchtigung, z.B.  Schläge mit dem Gürtel oder knien auf Holzscheiten. Jeder Erwachsene durfte Kinder züchtigen - ob Lehrer in der Schule, Pfarrer oder Nachbarn. Diese Demütigungen haben diese Generationen geprägt und ihre Prägungen gaben sie an ihre Nachkommen weiter - wie konnte es auch anders sein und wie kann es auch anders sein, dass wir unsere Prägungen wieder an unsere Nachkommen weitergeben....

 
ABER, wenn wir reflektiert sind und erkennen, wo unsere Prägungen und schmerzvollen Erfahrungen liegen - dann haben wir die Chance es anders zu machen und Pubertät als Chance zu sehen.

 
Wenn wir nun in unserer Pubertät unseren Weg noch nicht finden bzw. erkennen konnten, dann liegt die nächste Chance in der Partnerschaft. Wie oft kommt es vor, dass ein Partner sich dem anderen fügt, um nur ja zu entsprechen. Um die Partnerschaft nicht zu gefährden. Um nicht zu verlieren, sind wir bereit, alles zu tun und alles zu geben. Bis die Seele HALT! schreit. Als letzte Konsequenz folgt die Trennung.
 

Wäre es nicht einfacher gewesen, seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern? Einen gemeinsamen Weg zu finden. Die Balance zu halten, aufeinander zugehen - miteinander gehen.
 
Hört sich leicht an - aber wie soll das gehen, wenn wir sehr oft gar nicht wissen, wer wir wirklich sind - eben aus den aus unserer Kindheit "angelernten" Werten und Vorstellungen, wie eine Beziehung zu sein hat.

 
Das Leben bringt uns immer das was nötig ist, um den nächsten Schritt zu gehen und so kannst du auch bei einer Trennung sehr viel Neues über dich erfahren, wenn du bereit bist, dich selbst zu erkennen und auch anzunehmen. Dich selbst zu lieben mit allen Fehlern und Schwächen. Dich selbst wert zu schätzen und dir auch selbst zu verzeihen.

 
Wenn du dir selbst den Raum und die Zeit gibst, hast du nach einer Trennung wohl das erste Mal wirklich Zeit dich dir selbst zuzuwenden. In dir  nachzufragen

 - was wollte ich immer schon machen?  - Hast es aber nicht getan, weil.......

 Du hast die Freiheit vieles auszuprobieren. Gibt es einen Sport, den du immer schon machen wolltest, es aber nie getan hast?

Gibt es Bücher, Filme, Theater, Kabarett, Musical, Länder die dich immer schon interessiert hätten, du aber aus "Rücksicht" nie gelebt und angesehen hast? Gibt es Kulturen oder Religionen, die du dir mal ansehen wolltest? Wie geht es dir mit der Natur?  Liebst du es, dich unter einem Baum oder an einen See zu setzen? Wie empfindest du die Kraft des Windes?

Hast du dich schon mit Meditation auseinander gesetzt? Hast du dir schon einmal bei einer Aufstellung angesehen, was dein Innerstes dir sagen möchte bzw. wie es mit Verstrickungen zu deinen Vorfahren aussieht? Verstrickungen die dich heute in deiner Lebenskraft hemmen. Kennst du dein inneres Kind?

Lebst du  im Mangel zu wenig von allem im Leben bekommen zu haben. Opfer deiner Eltern, deines Partners, der Gesellschaft zu sein? Ständig benachteiligt?

Wie gehst du damit um, wenn jemand anderer glücklich ist. Eine positive Botschaft verbreitet.

Welches Gefühl macht sich bei dir breit. Kannst du dich einfach mitfreuen? Oder kommen Gefühle wie Missgunst und Neid, Eifersucht, Mangel, in dir hoch?

Bist du ständig am Tun und darauf angewiesen von allen geachtet und geliebt zu werden.

Tust du das, was du für andere tust, nur deshalb um ein "Ach wie toll hast du das gemacht." zu bekommen oder tust du Dinge um dir selbst eine Freude zu machen und kannst du auch ohne der äußeren Anerkennung glücklich sein?

 
Selbstverständlich ist äußere Anerkennung etwas Schönes und es soll auch nicht geschmälert werden. Lob ist etwas Feines und wirkt natürlich auch stärkend.

 
Der Unterschied liegt darin, ob dein Wohl-Befinden sich daran knüpft, gelobt zu werden oder bist du dir deinen Wert auch so bewusst?  

Musst du Lügen-Geschichten erfinden - über dich, wie toll du bist - oder über andere - damit du dich selbst größer und besser fühlst? Ist dir bewusst, dass jede Lüge dich in Wahrheit klein macht?

 
Wer bist du? Wer bin ich? Wer sind wir? Wie sind wir gemeint?

 
Die Suche und die Erkenntnis sind nicht immer einfach. Aber beides lohnt sich!!!!

 
Wenn es aus dir immer öfters erklingt - ICH BIN GLÜCKLICH - ohne äußere Umstände, ganz egal, ob du gerade mit einer Erkältung oder dem schlechten Wetter kämpfst, oder du gerade ein Minus am Bankkonto hast - wenn es dennoch aus dir klingt  "ICH BIN GLÜCKLICH" - dann bist du dir selbst schon sehr nahe!

 
Wenn wir uns alle auf die Suche nach unserem inneren Wesenskern machen - und dieses "ich bin glücklich" gefunden haben - dann braucht es den Hass, die Lügen, die Engstirnigkeit, die Hinterlist, den Neid auf dieser Welt nicht mehr.

 
Dann bleibt nur noch eines "ich bin glücklich"

 
Wenn der Wind dir dann doch einmal scharf ins Gesicht bläst - vertraue drauf - dass jeder Sturm nur so lange bläst, solange du dich ihm aussetzt.

 
Wähle - vertraue - sei glücklich !   Jetzt !



(c) Erika Klann
 
 

Donnerstag, 5. November 2015

vom Müssen ins Können... oder.... vom Mangel in die Fülle

Soweit ich mich zurück erinnern kann, habe ich das Alleinsein "gehasst".

Mein älterer Halbbruder wuchs bei seiner Mutter auf. Bei uns war er nur 14tägig einen Tag lang zu Besuch. Ich habe mir oft diese Tage herbeigesehnt, weil es für mich bedeutete "endlich nicht allein zu sein". Ansonsten verbrachte ich meine ersten Lebensjahre sehr viel Zeit allein.
Viele Kinder gab es in der Nachbarschaft nicht. Jede Gelegenheit auf Gesellschaft nahm ich dankbar an, aber auch so einiges in Kauf:
So waren da die etwas älteren Nachbarsbuben, die mit einem kleinen Mädchen wie mir so manche Streiche spielten.Dennoch war ich immer wieder froh Besuch zu bekommen.

Einmal geschah es, dass ich ein Mädchen, das ebenso aus der Nachbarschaft war, gar nicht mehr heimgehen lassen wollte und das Tor verschloss. Bis heute ist mir dieser Übergriff aus Angst vor dem Alleinsein im Gedächtnis. Dabei mochte ich sie nicht einmal besonders....

Im Kindergarten herrschte ein "Regiment", das sehr straff war. Freies Spielen gab es nicht. Die meisten, schönen Spielsachen durften wir gar nicht verwenden. Sobald ich vom Kindergarten nachhause kam, kam sofort der Wunsch nach "Kindern" auf. Meine Mutter fand es sehr lustig, dass ich kaum aus dem Kindergarten zuhause ein "ich will Kinder" verlauten ließ.

Ja, so war sie immer da, die Sehnsucht nach mehr - nach Gemeinschaft.

So schuf ich mir schon als kleines 2-3jähriges Wesen meine eigene Gemeinschaft - in Form von imaginären Freunden. Wir waren oft bis zu 4 .....

Als ich ungefähr 5-6 Jahre war, übersiedelten meine Eltern und ich von einem Miethaus in eine Mietwohnung - zu meinem Großvater. Dort wohnten gaaanz viele Kinder. Rückblickend waren das die schönsten Jahre in meiner Kinderzeit. Kinder sämtlicher Altersklassen - ich eher eine der Kleinen und immer war was los. Mein Wunsch dazuzugehören brachte natürlich nicht immer nur nette Begegnungen. Die "Großen" machten mit uns" Kleinen" schon so  manchen "bösen" Scherz. Wenn wir abends alle zuhause waren, war ich oft auf die anderen neidisch, da fast alle Mehrkindfamilien waren - und ich war wieder allein.

Später übersiedelten wir wieder in ein Einfamilienhaus und wieder war der Zug nach Draußen extrem groß. Kaum aus der Schule war ich schon unterwegs - als "Schlüsselkind" ging das auch sehr gut ;-) ....  

So manche Wochen der Sommerferien verbrachte ich bei einer Tante. Wochentags waren wir beide allein in dem Sommerhaus. Für mich war es dort sehr einsam. Keine Kinder weit und breit und meine Tante hatte auch ihre Tätigkeiten zu verrichten.

In diesen vielen Momenten des Alleinseins begann ich wieder aus meiner Not eine Tugend zu machen und spielte z.B. allein Karten - Romy - und nahm dabei 2 verschiedene Plätze ein und später sogar Canasta - allein zu viert. Nachdem ich zu mir auf jeden Platz ehrlich sein wollte - beschummelte ich mich auch nicht und grenzte mich von meinen anderen Plätzen/Rollen ab. Ich konzentrierte mich jeweils auf die Karten, die ich auf diesem Platz zur Verfügung hatte. Ein faires Spiel war mir wichtig.

Unterm Strich gewann ich immer - selbst wenn ich verlor.

Ich glaube in diesen Zeiten lernte ich mich abzugrenzen, mich einzufühlen, fair zu bleiben und doch in einer Gruppe zu sein.

In meinem späteren Leben zog es sich natürlich fort, diese Suche nach Menschen,  nach Freundschaft - und die Flucht vor dem Alleinsein. Dabei lebte ich so manchen faulen Kompromiss.

Dennoch kam es immer wieder zu Situationen, die Alleinsein mit sich brachten, ja sogar erforderten, wie z.B. in meinem damaligen Beruf.

Als meine Kinder älter wurden und ihre eigenen Wege gingen, stand ich vor der Wahl, wie ich nun meine Zeit weiter verbringen sollte. So begann ich Schritt für Schritt immer öfter alleine Unternehmungen zu machen und dabei lernte ich auch, diese Unternehmungen zu genießen.

So kam es dann auch so, dass ich mich vor einigen Jahren dazu entschloss den Silvesterabend allein zu verbringen. Gerade Silvester, wo man oft das Gefühl hat und auch ich hatte, man müsste ihn feiern und unter Menschen sein. Ich entschied mich damals diesen letzten Tag des Jahres zu zelebrieren und ihm auch den für mich gebührenden Rahmen zu geben....

... so begab ich mich nachmittags bei Sonnenschein zu einem ausgiebigen Spaziergang, bei dem ich die Erfahrungen und Beobachtungen des vergangenen Jahres Revue passieren ließ. Es war teilweise sehr emotional, ebenso begleitet von einer großen Dankbarkeit. Im Anschluss stattete ich  meinen Eltern einen Besuch ab. Wieder zuhause räucherte ich die Wohnung, genoss einen wundervolles, reinigendes Bad um es mir später im Wohnzimmer gemütlich zu machen. So tanzte ich sogar mit Bon Jovi, von dem im TV eine Show ausgestrahlt wurde. Es war ein tolles Gefühl und später sah ich das 1. Mal "Dinner for One" im Fernsehen - ich habe so herzlich gelacht, wie lange nicht mehr.... kurz vor Mitternacht kam schon fast Stress auf, da noch der Sekt zu öffnen war. Bewaffnet mit dem Glas Sekt verließ ich die Wohnung um das Feuerwerk in der Umgebung anzusehen. Ich nahm am Parkplatz auf einem Mäuerchen Platz und ich hatte das Gefühl dieser Platz wäre meine ganz persönliche Loge und all das Feuerwerk war nur für mich. Ich strahlte und ich war glücklich. Glücklich über meine Wahl vollkommen druck- und erwartungsfrei diesen besonderen Abend zu begehen. Später schlief ich mit einem Lächeln ein.  Ich war frei - frei von dem Zwang jemand zu brauchen.

Diese Erfahrung war für mich nicht zuletzt ein Durchbruch und ein Stück weiter zur Freiheit
und es war auch nicht der letzte Silvesterabend dieser Art.

Allein zu sein und dennoch ein Fest zu feiern. Nicht in eine Einsamkeit versinken oder sich einfach "weg-zuschlafen" - nach dem Motto - mir ist es egal, ob Silvester oder sonst ein Tag ist - ich gehe ohnehin schlafen. Ist natürlich auch eine Wahl. Dennoch steht das Jahresende auch symbolisch für Rückschau, Abschluss und dann Neubeginn. Grund genug diesem Tag auch eine besondere Ehre zuteil werden zu lassen. Wenn wir immer nur so dahin-leben, wo ist dann das Salz des Lebens? Wo die Freude und der Spaß?

Wir machen uns oft von anderen Menschen oder äußeren Umständen abhängig.

"Wenn ich einen Partner/eine Partnerin hätte, dann wäre alles leichter" - sind so Grundaussagen, an denen wir gern unsere Befindlichkeiten knüpfen. Oder die Antwort auf die Frage "Wie geht es dir?" -> "So wie es die anderen wollen."  Ist diese Aussage nicht sehr bedauerlich?
Das eigene Befinden an andere zu knüpfen.

Freilich ist es fein Zeit mit Freunden zu teilen. Eine glückliche Partnerschaft ist mit Sicherheit etwas Wunderschönes und Bereicherndes. Wenn diese Umstände aber gerade nicht zutreffen, wäre es doch schade um die "unzufriedene" Lebenszeit, die man zweifelsfrei im Mangel verbringt. Das Leben ist dazu da glücklich zu sein und zwar glücklich aus deinem Inneren, ohne äußeren Grund.

Ich habe auf  meinen Weg gelernt, dass ich selbst die Quelle für mein Wohlbefinden bin. Dass ich selber die Wahl habe, welche Perspektive ich einnehme und wie ich mich positioniere. Ich selbst kann mir die beste Freundin sein, wenn ich drauf achte, was mir gut tut, oder nicht.

Manchmal braucht es die Zeit des Alleinseins um sich selbst wieder näher zu kommen. Um sich selbst zu erkennen und auch um Altes loszulassen. Das heißt natürlich nicht, dass man alles allein schaffen muss - auch ich suche mir Hilfe (z.B. mittels Kinesiologie oder Aufstellung), wenn ich das Gefühl habe nicht weiterzukommen.

Alleinsein ist kein Grund traurig oder einsam zu sein.

Das Leben ist wundervoll - nur du hast in der deiner Hand wie du es empfindest !!

Du selbst bist die Quelle allen SEINS - eine Quelle die nie versiegt - du brauchst es nur er-kennen und zu-lassen !












































(c) Erika Klann