Freitag, 27. November 2020

Herbst - wenn der Neubeginn vor der Tür steht



Das heurige Gartenjahr  war für mich irgendwie durchwachsen. Immer wieder entdeckte ich Engerlinge, die die Wurzeln meiner Pflanzen fraßen. Egal, ob in neuer oder ältere Erde gesetzt. Manches Mal war es echt zum Haare raufen. Auch beim Umgraben eines Wiesenstücks kamen immer wieder diese Fresslinge zum Vorschein. Auch sonst hatte ich eher den Eindruck, dass einiges nur verhalten wachsen zu wollte. Meine 2019 angepflanzte Hainbuchenhecke erweckte nicht den Anschein, als wollte sie tatsächlich zur Hecke heranwachsen. Trotz Dünger!

Dafür machten mir die umgepflanzten Rosen große Freude, weil sie den "Umzug" für so manche  nach Jahrzehnten ausgesprochen gut überstanden haben. Dass es  nach dem Umsetzen viel geregnet hat, half den Rosen sich  wieder gut und neu zu verwurzeln. Auch der Lavendel wuchs und blühte, dass es eine Freude war.

Meine Tomaten scheinen heuer überhaupt nicht gewusst zu haben, dass es auch die Möglichkeit zum wachsen gibt. Der Feigenbaum trägt jetzt - ein wenig zu spät, wie mir scheint.

Wie  gesagt, es war und ist durchwachsen.

Den größten Teil der Sommerblumen habe ich mittlerweile hinein gebracht, ein paar Pflanzen blühen jetzt mehr als den ganzen Sommer über, andere wieder haben ihre Blätter verfärbt, oder abgeworfen.

Schon vor ein paar Wochen bemerkte ich, dass die Blätter der Schneeglöckchen und Krokusse herausgewachsen sind, mittlerweile entdeckte ich, dass meine neu gepflanzten Obstbäume sich in nur einem Monat wunderbar "eingelebt" haben, weil sie frische Knospen tragen. Auch die Forsythie, ist schon voller neuer Knospen, sowie die Hainbuchen und Hortensien.

Allesamt warten sie auf den kommenden Frühling, wenn sie ihre Knospen zum Erblühen bringen.

Genau betrachtet, ist der Herbst es, der vieles neu macht und vorbereitet - Winter  und Frühling machen dies dann sichtbar.

Die Natur unterliegt einem steten Kreislauf, wie wir Menschen auch. Meist haben wir dies vergessen und versuchen uns die Natur Untertan zu machen anstatt uns dem Jahreskreis anzupassen.

Es wäre doch einfach nur herrlich, wenn die Menschen im Frühling 2021 ein neues Bewusstsein zum Erblühen bringen. Das Bewusstsein, dass wir alle aus einer Quelle entspringen und Jede/r ein Teil des großen Ganzen ist.

Von 💖 zu 💖










 

 

 

 

 

 


(c) Erika Klann

Sonntag, 15. November 2020

Wir sind VIELES oder das Erbe der Ahnen


Schon seit vielen Jahren beschäftige ich mich immer wieder  mit Ahnenforschung und habe dabei schon allerlei in Erfahrung bringen können. Seit viele Kirchenbücher online verfügbar sind, ist das Forschen sehr viel einfacher geworden.

 

In jüngster Vergangenheit widmete ich meine Aufmerksamkeit der Vorfahren der Mutter meines Vaters. In kurzer Zeit entdeckte ich so manche Tragödie schon bei meinen Urgroßeltern. So wurde mein Urgroßvater schon in ganz jungen Jahren Witwer und heiratete als Vater einer Einjährigen meine Urgroßmutter, die wieder mit 39 Jahren im Jahre 1910 Witwe wurde. Sie hatte 5 Kinder geboren, 4 davon erreichten das Erwachsenenalter. Als mein Urgroßvater mit 40 Jahren starb, war das jüngste Kind gerade einmal 2 Jahre. 1910, eine verwitwete Frau mit einer Schar von Kindern! Meine Urgroßmutter erlebte beide Weltkriege, bevor sie 1951, mit 80 Jahren starb.

 

Über dieses schwere Schicksal wurde nie geredet. Von meinem Vater wusste ich nur, dass sein Opa schon jung gestorben war. Für Gefühle hatten die Menschen damals keine Zeit. Das Leben verlangte wohl andere Dinge von ihnen ab. Als ich das Schicksal meiner Urgroßmutter machte mich sehr demütig.

 

Ich blieb natürlich nicht bei meinen Urgroßeltern stehen, sondern bewegte mich noch einige Generationen zurück. So entdeckte ich, dass ein Teil meiner Ahnen in der näheren Umgebung "herumwanderte", während ein anderer Teil aus einem anderen Teil des Landes zuzog. Je weiter man zurück geht, desto mehrere Ahnen tun sich auf.  Jeder hat wieder ein Elternpaar, das wieder ein Elternpaar hat. Kurz gesagt bedeutet das, wenn man die Linie eines Elternteils zurück verfolgt, so hat man

   1 Elternteil

   2 Großeltern (Opa und Opa)

   4  Urgroßeltern

   8  Ur urgroßeltern

 16  Ur ur urgroßeltern

 32  Ur ur ur urgroßeltern

 64  Ur ur ur ur urgroßeltern

128 Ur ur ur ur ur urgroßeltern  

 

Das sind 256 Vorfahren in direkter Linie bei 8 Generationen. Die meisten hatten Geschwister, die wieder Kinder  hatten usw. Wenn die Vorfahren aus der Umgebung stammten, ist die Chance ziemlich groß, dass sich deren Nachkommen  in der Nähe befinden. Das Wissen um diese Verwandtschaft ist meist über die Generationen verloren gegangen. Fakt ist, dass wir zum Teil die gleiche Genetik in uns tragen und über diese miteinander verbunden sind.

 

Noch mehr verbunden sind wir allerdings mit unseren direkten Vorfahren, denn all ihre Erfahrungen, ihre Tragödien, Kummer und Leid, Verluste sind in unseren Zellen abgespeichert. Natürlich auch das Freudvolle und Schöne. Das Leben früher war jedoch oft hart. Es gab weder fließendes Wasser, es gab keine Bäder und auch kein Wasserklosett, keine Heizung oder sonst welchen Luxus, der uns heute wichtig und nötig erscheint. Die Menschen kämpften zum Teil ums nackte Überleben. Die Geschichten unserer Ahnen sind also in unseren Zellen abgespeichert und nehmen mehr oder weniger Einfluss auf unser heutiges Leben.

 

Wer erlaubt sich den schon ein freies, glückliches, sorgloses Leben. Nach wie vor streben die meisten Menschen nach etwas. So mancher schuftet bis zum Umfallen, fühlt sich hier und dort verpflichtet. Hält sich selbst in so mancherlei Hinsicht gefangen. Erlaubt sich nicht.....

 

Schwer schleppen wir an den Lasten unserer Ahnen. Aber warum?  Das irdische Leben unserer Vorfahren ist längst vorbei. Das übernommene Leid hilft niemanden, im Gegenteil, es hindert unsere Kinder und Kindeskinder sogar am Glücklichsein. Abgesehen davon, kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Ahnen sich die Schwere für uns wünschen.

 

Natürlich sind wir nicht nur die Summe unserer Ahnen, ebenfalls geprägt durch unsere eigenen Erfahrungen, sowie den Energien aus dem Kollektiv und nicht zuletzt  stehen wir unter einem nicht unerheblichen  Einfluss der Medien.

 

So ganz nebenbei haben wir den Kontakt zu uns selbst verloren, zu unserer innersten Essenz, zu unserem Herzen und Gefühlen. Wir haben vergessen, worauf es tatsächlich ankommt.

Wir lassen uns hinreißen zu werten und andere zu bewerten.

Mehr denn je ist es wichtig Verantwortung für unsere Befindlichkeiten zu übernehmen, uns gewahr werden, wie viel doch jeder Einzelne ist. Es wird Zeit unsere Herzen zu öffnen. Für uns selbst und die Menschen um uns.

 

Wenn wir anfangen uns im anderen zuerkennen, könnte dies der 1. Schritt zu einer liebevolleren Welt sein.

 

Die größte Kraft auf Erden ist die Liebe - ohne sie wären wir alle nicht hier. 💞💞

 

Von 💖 zu 💖

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(c) Erika Klann