Es war ein strahlender, aber windiger Sonnentag, an dem ich
mich entschieden hatte mit meinen Walking Stöcken übers Land zu gehen.
Wie schon so oft entdeckte ich hier und dort Dinge in der
Natur, die dort eigentlich nicht hingehören. Plastikteilchen, Verpackungen von
verschiedenen süßen Snacks usw.
Es tut mir weh und ich kann es nicht verstehen, warum
Menschen mit ihrer Heimat, der Erde, so achtlos umgehen. Letztens entdeckte ich
mitten im Wald zwei leere Getränkedosen, konnte sie nicht mitnehmen, weil ich
nichts zum Reinpacken dabei hatte.
Diesmal, an jenem sonnigen Tag, hatte ich ein kleines
Säckchen bei mir und so hob ich die verschiedensten Teile auf, um sie dann
zuhause in den Müll zu geben.
Für größere Teile, reichte mein Säckchen leider nicht.
Ich erkannte wieder einmal, dass manche Plastikteile schon
richtig in die Erde eingewachsen waren. Mir ist auch schon aufgefallen, dass
sich nach den jährlichen Flurreinigungen auch immer wieder Plastikteilchen auf
den Feldern oder Windschutzgürteln befinden.
Vielleicht haben wir Menschen schon eine gewisse
Sensibilität verloren und haben uns schon an ein gewisses Maß an Müll gewöhnt?
Ich weiß es nicht!
Ich kann mich noch gut erinnern, als wir seinerzeit, ich
glaube es war in den 90igern, so richtig intensiv zum Mülltrennen begonnen
haben. Heute weiß ich, dass dies nicht überall üblich ist und ich weiß noch,
welchen Stress ich mit den Pflegerinnen meiner Eltern hatte, die das
Mülltrennen eher als meine Macke ansahen, als einen wichtigen Beitrag für die
Umwelt.
Nun, um auf jenen Tag zurück zu kommen.... ich hatte schon
einiges eingesammelt und überlegte, wie und ob man Menschen dafür
sensibilisieren kann, den Müll auch als solchen zu erkennen, in Schulen
vielleicht, so wie meine Mutter als Kind mit der Schule auf die Felder
Kartoffelkäfer klauben ging....
Da sah ich einen Zigarettenstummel am Feldweg und packte
mein Säckchen aus um ihn einzusammeln. Mit einem Mal erfasste eine Windböe
meinen Beutel und ich konnte nur noch zusehen, wie er über die Landschaft
geweht wurde. Er drehte sich im Wind, so dass die Teilchen alle wieder heraus
fielen. Anfangs wollte ich noch hinterher laufen. Schnell wurde mir klar, dass ich
machtlos war. Ich erstarrte! Große Traurigkeit und Ohnmacht machten sich in mir breit. Nach ein paar Sekunden war meine Müllsammeltüte aus meinem Blick verschwunden.
Warum?! Was sollte mir diese Gegebenheit sagen?
Ich erkannte für mich, dass es offenbar nicht meine Aufgabe
ist, "Müllpolizei zu spielen".
Die Erde ist unser aller Heimat, aber ich kann die Welt SO
nicht retten.
Was ich tun kann ist, mich selbst immer wieder neu
auszurichten in dem was ich kaufe und konsumiere. Wenn das nicht gelingt, dann
zumindest meinen Mist auf den dafür vorgesehenen Platz zu geben.
Wir leben in einer Verpackungswelt und es ist nicht einfach
ihr ganz zu entkommen.
Jedoch ist es ein Anfang, darüber nachzudenken, wo man was
verändern kann.
Die Erde ist unser Zuhause, so wie unsere Häuser oder
Wohnungen unser Zuhause sind.
Wenn Menschen ihre Wohnungen zumüllen, dann sind wir ganz
erstaunt und verwundert, zeigen mit dem Finger.... aber ganz ehrlich, wer sein
Zeugs einfach achtlos zu Boden fallen lässt, tut genau genommen nichts anderes
und letztlich hat es mit Wert zu tun.
Bist du es dir wert, in einem sauberen Zuhause zu leben?
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann