Samstag, 23. Dezember 2023

Weihnachts-er-INNER-ung - Zauber der Weihnacht

Als kleines Mädchen hat mich die Geschichte vom Christkind, das jedes Jahr am 24. Dezember auf die Erde kommt, um den Kindern ihre Wünsche zu erfüllen, sehr gefesselt. So manches Weihnachtsbuch mit den Bildern der Engelswerkstatt, ließ mein kleines Mädchenherz noch mehr an die Wunder im Himmel glauben oder vertrauen.
 
Ich konnte die Tage im Advent gar nicht recht abwarten, bis doch endlich das Christkind kommen würde. Der Adventkalender sollte mir die Tage verkürzen... aber in meiner Ungeduld bin ich mir gar nicht so sicher, ob er das wirklich tat.
 
Ende der 60iger Jahre gab es bei uns noch keine Adventkalender, die Schokolade enthielten, sondern wunderschöne Bildchen von Äpfeln, Autos, Nüssen, Engeln, Nikolaus, Puppen, usw. also alles was zu dieser Zeit für Kinder zu Weihnachten und zu ihren Wünschen zählte. 
Diese süßen Zeichnungen bestärkten in mir den Zauber der Vorweihnachtszeit.
 
Neugierig war ich natürlich auch. So gern wollte ich das Christkind einmal sehen.  Aber das durfte nur meine Mutter.  😉Kaum, dass das Glöckchen im Zimmer erklang, lief ich rasch hinein um vielleicht noch einen Blick zu erhaschen, doch jedes Mal war das Christkind schon weg.
 
Ich kann mich noch gut an jene zauberhafte Nacht erinnern, in der ich mit meinem Vater durch die abendlichen, winterlichen Gassen spazierte. Ich muss ca. 3-4 Jahre alt gewesen sein. Meine Mutter war zuhause geblieben um dem Christkind zu helfen. Vater und ich waren zuerst meine Großeltern besuchen und als wir uns auf dem Heimweg machten, richtete sich mein Blick ständig in den Nachthimmel. In jener Winternacht gab es viel Schnee, der unter unseren Füßen knirschte. Der Himmel war sternenklar, so klar, dass man doch das Christkind sehen müsste, wenn es vorbei huschte. So sehr ich auch schaute und schaute - ich konnte es  einfach nicht sehen.
 
Damals gab es noch gar nicht diese Weihnachtsbeleuchtung, wie es heutzutage bei fast jedem Haus üblich ist. Außer der Straßenbeleuchtung war es wirklich dunkel in den Gassen unseres Dorfes. Dennoch habe ich diesen speziellen Abend hell und leuchtend in Erinnerung.
 
Ich war gespannt und neugierig, mein Herz hüpfte vor Verzückung und Aufregung, voller Erwartung ob ich wohl in diesem Jahr einen Blick erhaschen würde. Natürlich war ich auch nach 24 (endlosen) Tagen gespannt, ob das Christkind einen Baum bringen würde und welche meiner Wünsche mir wohl erfüllt werden würden.
 
Und dann war es endlich so weit! Das Christkind war da und hatte uns einen Christbaum gebracht. Einen mit Kerzen aus Wachs, Lametta, Schokobehang und Wunderkerzen.
Meine Augen leuchteten und trotz der bescheidenen Zeit, in der wir damals lebten, war ich dankbar für den Zauber und der  Magie.. Selbst nach dem Heiligen Abend, hatte der Christbaum für mich noch eine ganz besondere Magie, 
die Magie dieser besonderen (Weihnachts)ZEIT.
 
Irgendwann war ich den Kinderschuhen entwachsen, Weihnachten bekam eine ganz andere, neue Energie. Der Zauber und die Magie wichen anderen Dingen und Herausforderungen. Die Vorweihnachtszeit und Weihnachten war manchmal sogar zu einer Be-LAST-ung geworden. Schade darum, nicht wahr?
 
Als Erwachsener liegt es in unserer Hand,  welchen Zauber wir dem Weihnachtsfest geben und wie wir die kürzesten Tage im Jahr begehen.
 
Wie viel Licht wir dieser äußeren Dunkelheit geben.
 
Geht es nicht auch darum mit uns geliebten Menschen zusammen zu sein und sich gemeinsam dem Zauber und der Magie hinzugeben?
 
Ist es wichtig an der reich gedeckten Tafel zu sitzen, oder in Liebe verbunden den Wunderkerzen am Baum zuzusehen und dabei Weihnachtsgedichten zu lauschen? Den Geruch von Weihrauch und Tannenzweigen zu atmen. Eine entspannte Tasse Tee mit wundervollen Weihnachtskeksen geniessen. 
 
Jeden Einzelnen obliegt es, seinen inneren Frieden zu finden und gerade an diesen Tagen weiterzuschenken.
 
Vielleicht denkst du mal zurück, an die Zeit, als du klein warst und wie aufgeregt du auf das Christkind gewartet hast - wie dich die Lichter des Christbaums verzaubern konnten.
 
Sei du diesmal dein Christkind und verzaubere dich - in dem du einfach nur bist - mit Liebe im Herzen -  für dich, für deine Lieben und die ganze Welt.
 
Selbst, wenn du Weihnachten allein bist, liegt es an dir, wie viel Freude und Lichterglanz du dir schenkst.
 
Vergiss nicht, die Magie ist überall dort, wo du sie siehst und zulässt !
 
Ich wünsche allen eine magische und zauberhafte Weihnachtszeit mit ganz viel Wärme im Herzen   
 
Von 💖 zu 💖
 











(c) Erika Klann

Freitag, 28. Juli 2023

Vom "Aushalten müssen"

Wenn ich ein Urlaubsquartier für mich suche, dann achte ich grundsätzlich stets auf die Lage

der Unterkunft. Ich weiß nicht warum, aber diesmal habe ich mich von den Fotos und den Bewertungen mit „Top Lage“ derart verblenden lassen, dass ich mir die genaue Lage oder Adresse gar nicht genauer angesehen habe.

Top Lage war für mich genug und überzeugte mich.

Als ich dann in der Zielortschaft angekommen war, suchte ich mir das 1. Mal die Adresse heraus und erstarrte beinahe, denn diese lautete HAUPTSTRASSE. Ich hoffte jedoch, dass mein Zimmer den Blick in den Garten haben würde.

Die Hoffnung löste sich auf, als ich in mein gebuchtes Zimmer geführt wurde. Der starke Durchzugsverkehr war nicht zu überhören.

„Ich kann hier nicht bleiben“, entfuhr es mir. Ungläubig sah mich die Tochter der Vermieterin an. Ich könne das nur mit ihrer Mutter klären, die gerade beim Essen wäre und sicher bald wieder da sein würde. Ich erfuhr auch noch, dass es ja eh Lärmschutzfenster gäbe… Im Sommer ist das wenig hilfreich, aber gut.

Ich war ziemlich betroffen, dass ich in so einem Quartier gelandet war. Nicht zuletzt, weil es ja doch auch meine eigene Schuld war. Ich hätte schon viel früher auf die genaue Lage achten sollen. Am liebsten wäre ich sofort wieder nachhause gefahren. Stornogebühren würden anfallen und vor allem fragte ich mich, wo ich auf die Schnelle ein neues Zimmer finden sollte. Zusätzlich war ich müde von der Autofahrt.

Das Haus war ausgebucht und so gab es auch keine Möglichkeit das Zimmer zu tauschen. „Versuchen Sie es doch einmal“, schlug die Vermieterin vor.

Nachdem ich im ersten Moment keinen anderen Ausweg sah, versuchte ich es mir gemütlich zu machen, wobei das Zimmer ziemlich eng war. Eng, heiß und laut. Keine besonders einladende Konstellation, wie sich wohl jeder vorstellen kann.

Die Nacht war entsprechend kurz. Der Lärm machte mich total unruhig und nervös. Am nächsten Morgen begann mich um ein anderes Quartier umzusehen und wurde glücklicherweise fündig. Kurz zögerte ich, weil ich mich natürlich der Vermieterin im Wort fühlte. Hier ging es jedoch um meine Gesundheit, um meinen Urlaub und mein Wohlbefinden. Ich schickte nach kurzem Zögern eine Anfrage zu einem anderen Vermieter. Diesmal hatte ich die Lage genau angesehen. Ich verbrachte den Tag bei einer Wanderung auf den nahen Bergen und genoss die Ruhe und Stille, die dort oben vorherrschte.

Ich hatte Glück, ich bekam die Zusage des anderen Quartiers und zog nach der 2. Nacht aus.

Meine 1. Vermieterin konnte mich nicht recht verstehen. Sie meinte, dass sie Stammgäste hat und noch nie jemand ausgezogen wäre. Genau das ist oft der Punkt!

Viel zu oft, zu lange verharren wir in Situationen, die uns nicht gut tun. Denken uns, dass wir das aushalten müssen, fühlen uns verpflichtet. Situationen auszuhalten, die uns nicht gut tun, machen uns auf Dauer krank. Das ist so! Ganz egal in welchen Bereichen des Lebens. Ob es nun um ein viel zu lautes Zimmer oder eine Beziehung geht, in der es nur noch Streit gibt, oder eine Arbeitsstelle, bei der es nur Stress und wenig Wertschätzung gibt.

Natürlich musste ich Stornogebühr zahlen, aber ganz ehrlich, meine Gesundheit ist mir das in jeden Fall wert gewesen.

Es gibt freilich Situationen, durch die man eine gewissen Zeit durchgehen muss, JA, aber sobald du irgendwo einen Ausweg siehst, dann geh ihn. Das nennt man SELBSTLIEBE 💕

Es ist DEINE Aufgabe, gut auf DICH zu schauen und es DIR wert zu sein.
(Egal in welchem Bereich deines Lebens)

Ich hatte übrigens noch sehr feine und entspannte Urlaubstage😊😊

Von 💖 zu 💖

 

 

(c) Erika Klann

Montag, 3. April 2023

Frieden mit der Vergangenheit schließen

Wenn morgen nichts so ist, wie es gestern zu sein schien –

ich BIN – du BIST – nein, DU NICHT!!!

Frieden mit der Vergangenheit schließen.

Es gibt Momente im Leben, die man wohl immer in Erinnerung behält. Vielleicht verblassen sie ein wenig, aber das Gefühl, das man dabei empfand, bleibt wohl Zeit Lebens bestehen.

So einen Moment erlebte ich im letzten Jahr, genauer gesagt, am Morgen, des 4. April 2022. Ich erhielt einen Anruf des Pflegeheimes, in dem meine Mutter seit dem Jahr 2018 lebte.

Der Mann am anderen Ende der Leitung übermittelte mir seine Beileidsbekundungen, denn meine Mutter war in der Nacht verstorben. Diese Botschaft überrollte mich! Auf seine Frage, wann ich vorbei kommen würde, bat ich mir 1 Stunde Nachdenkzeit, denn ich musste mich zunächst fassen. Nachdem das Gespräch beendet war, ging ich im Kreis. Meine Mutter war tot! Nichts würde je mehr so sein, wie es war.

Nun war genau die Situation aufgetreten, die ich Jahrelang zu verhindern versucht hatte. Viele Jahre, aber nicht mehr die letzten beiden – da hatte ich nämlich aufgegeben.

Die Vorgeschichte sieht so aus, dass meine Großmutter und meine Mutter in den 80iger Jahren einen Streit hatten und sich bis zum Tod meiner Oma nicht mehr versöhnten. Meine Mutter entwickelte in den Folgejahren eine Depression, die sich nach und nach zu einer bipolaren Erkrankung „auswuchs“. Es folgte ein langer Leidensweg für die ganze Familie. Vor allem, wenn sie in manischen Phasen zunehmend aggressiv wurde, fühlten wir uns sehr oft im Stich gelassen.  

Ich habe dazu sogar ein Buch begonnen, das Angehörigen psychisch Kranker eine Hilfe sein soll, muss aber gestehen, dass ich es bisher nicht geschafft habe, das Werk zu vollenden.

Sie lebte in ihrer eigenen Welt mit ihrer eigenen Wahrheit. Die, die für sie am besten passte und wenn es bedeutete, dass meine Oma, mein Vater oder ich ihre Feinde waren, dann war das eben so. Sie konnte dabei so überzeugend sein, dass ihr Jeder glaubte, oder/und sich im schlimmsten Fall einen Vorteil daraus verschaffen. Das tat ganz besonders ihr vom Gericht beauftragter Sachwalter….

Als die Coronazeit kam, meine Mutter ihr Einzelzimmer wochenlang nicht verlassen durfte, konnte ich anfangs noch gut den Kontakt zu ihr halten, aber dann war ihr Handy kaputt, mit dem Abteilungstelefon durfte man nur kurz mit ihr reden und irgendwann ging es wieder mit ihr durch und sie beschuldigte natürlich mal wieder mich dafür, dass sie im Pflegeheim war.

Niemand kann sich vorstellen, wie oft ich mir überlegt habe, ob und wie ich sie aus dem Pflegeheim holen könnte. Niemand, kann den inneren Kampf und den Schmerz auch nur erahnen, den man durchlebt, wenn man eigentlich nur das Beste für seine Mutter möchte, aber vieles einfach nicht mehr möglich ist.

„Du bist schuld!“, keifte sie mir entgegen. Ich bräuchte sie auch nicht mehr besuchen kommen und da hat es bei mir „klick“ gemacht – es war genug!

2 Jahre hatte ich sie nicht gesehen – wir blieben unversöhnt. Sie hatte es geschafft – mit allen ihren Mitteln. Sie hatte gewonnen!

Wir sind aber dennoch in den Frieden gekommen.

Ich habe meiner Mutter ein schönes Begräbnis ausgerichtet und sie würdevoll gehen lassen. Habe alte Aufzeichnungen gelesen, die sie in ihrer Jugend gemacht hat, mir ihre alten Fotoalben angesehen und mich intensiv mit ihr auseinander gesetzt. Ich habe getrauert. Es war anders, als bei meinem Vater. Das kam aber wohl daher, dass ich sie als Mutter schon lange „verloren“ hatte und den Verlust schon seit vielen Jahren betrauert und bedauert hatte.

Letzten Herbst war ich bei einem Aufstellungswochenende und habe „uns“ aufgestellt und eine wundervolle Erfahrung gemacht, die all das Leid und den Kummer mit einem Mal aufgelöst haben. Die Darstellerin meiner Mutter hat mit einfachen Worten soviel ge/erlöst. Gleichzeitig konnten andere anwesende Frauen ihre Mutterbeziehung von einem neuen Licht betrachten und fühlten sich ebenfalls beschenkt.

Meine Mutter hat ihre Rolle für dieses Leben am 3. April 2022 hinter sich gelassen, sie ist jetzt in einer anderen Dimension, dort wo ihre ruhelose Seele Frieden gefunden hat. Sie ist frei!


 Und ich auch!


Ich hege keinen Groll mehr und auch nicht das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben.

Wenn wir Frieden in unseren Herzen suchen, dann dürfen wir uns aufmachen, ihn zu finden und zwar aus der tiefsten Essenz unseren Seins.


Von 💖 zu 💖 

Hertha 1935 - 2022