Als kleines Mädchen hat mich die
Geschichte vom Christkind, das jedes Jahr am 24. Dezember auf die Erde kommt,
um den Kindern ihre Wünsche zu erfüllen, sehr gefesselt. So
manches Weihnachtsbuch mit den Bildern der Engelswerkstatt, ließ mein kleines
Mädchenherz noch mehr an die Wunder im Himmel glauben oder vertrauen.
Ich konnte die Tage im Advent gar nicht recht abwarten, bis
doch endlich das Christkind kommen würde. Der Adventkalender sollte mir die
Tage verkürzen... aber in meiner Ungeduld bin ich mir gar nicht so
sicher, ob er das wirklich tat.
Ende der 60iger Jahre gab es bei uns noch keine Adventkalender, die
Schokolade enthielten, sondern wunderschöne Bildchen von Äpfeln, Autos, Nüssen,
Engeln, Nikolaus, Puppen, usw. also alles was zu dieser Zeit für Kinder zu
Weihnachten und zu ihren Wünschen zählte.
Diese süßen Zeichnungen bestärkten in mir den Zauber der
Vorweihnachtszeit.
Neugierig war ich natürlich auch. So gern wollte ich das
Christkind einmal sehen. Aber das durfte nur meine
Mutter. 😉Kaum, dass das Glöckchen im Zimmer erklang, lief ich rasch hinein um vielleicht noch einen Blick zu erhaschen, doch jedes Mal war das Christkind schon weg.
Ich kann mich noch gut an jene zauberhafte Nacht erinnern, in der ich mit meinem Vater durch die abendlichen, winterlichen Gassen spazierte.
Ich muss ca. 3-4 Jahre alt gewesen sein. Meine Mutter war zuhause geblieben um
dem Christkind zu helfen. Vater und ich waren zuerst meine Großeltern besuchen
und als wir uns auf dem Heimweg machten, richtete sich mein Blick ständig in
den Nachthimmel. In jener Winternacht gab es viel Schnee, der unter unseren Füßen knirschte. Der Himmel
war sternenklar, so klar, dass man doch das Christkind sehen müsste, wenn es
vorbei huschte. So sehr ich auch schaute und schaute - ich konnte es einfach nicht sehen.
Damals gab es noch gar nicht diese
Weihnachtsbeleuchtung, wie es heutzutage bei fast jedem Haus üblich ist. Außer der Straßenbeleuchtung war es wirklich dunkel in den Gassen unseres Dorfes. Dennoch habe ich diesen speziellen Abend hell
und leuchtend in Erinnerung.
Ich war gespannt und neugierig, mein Herz hüpfte vor
Verzückung und Aufregung, voller Erwartung ob ich wohl in diesem Jahr einen Blick erhaschen
würde. Natürlich war ich auch nach 24 (endlosen) Tagen gespannt, ob das
Christkind einen Baum bringen würde und welche meiner Wünsche mir wohl erfüllt
werden würden.
Und dann war es endlich so weit! Das Christkind war da und hatte uns einen Christbaum gebracht. Einen mit Kerzen aus Wachs, Lametta, Schokobehang und Wunderkerzen.
Meine Augen leuchteten und trotz der bescheidenen Zeit, in
der wir damals lebten, war ich dankbar für den Zauber und der Magie.. Selbst nach dem Heiligen Abend, hatte
der Christbaum für mich noch eine ganz besondere Magie,
die Magie dieser besonderen (Weihnachts)ZEIT.
Irgendwann war ich den Kinderschuhen entwachsen,
Weihnachten bekam eine ganz andere, neue Energie. Der Zauber und die Magie wichen
anderen Dingen und Herausforderungen. Die Vorweihnachtszeit und Weihnachten war
manchmal sogar zu einer Be-LAST-ung geworden. Schade darum, nicht wahr?
Als Erwachsener liegt es in unserer Hand, welchen Zauber wir dem Weihnachtsfest geben und wie wir die kürzesten Tage im Jahr begehen.
Wie viel Licht wir dieser äußeren Dunkelheit geben.
Geht es nicht auch darum mit uns geliebten Menschen zusammen zu
sein und sich gemeinsam dem Zauber und der Magie hinzugeben?
Ist es wichtig an der reich gedeckten Tafel zu sitzen, oder
in Liebe verbunden den Wunderkerzen am Baum zuzusehen und dabei Weihnachtsgedichten zu lauschen? Den Geruch von Weihrauch und Tannenzweigen zu atmen. Eine
entspannte Tasse Tee mit wundervollen Weihnachtskeksen geniessen.
Jeden Einzelnen obliegt es, seinen inneren Frieden zu finden
und gerade an diesen Tagen weiterzuschenken.
Vielleicht denkst du mal zurück, an die Zeit, als du klein
warst und wie aufgeregt du auf das Christkind gewartet hast - wie dich die
Lichter des Christbaums verzaubern konnten.
Sei du diesmal dein Christkind und verzaubere dich - in dem
du einfach nur bist - mit Liebe im Herzen -
für dich, für deine Lieben und die ganze Welt.
Vergiss nicht, die Magie ist überall dort, wo du sie siehst
und zulässt !
Ich wünsche allen eine magische und zauberhafte
Weihnachtszeit mit ganz viel Wärme im Herzen
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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