Donnerstag, 31. Dezember 2015

Wenn ein Jahr sich zu Ende neigt

Noch wenige Stunden und das Jahr 2015 ist vorbei.
 
Vielleicht möchtest du diese Stunden dazu nützen, dir ein paar Gedanken über das schon fast vergangene Jahr zu machen?
 
Wenn du zurückblickst und vielleicht sogar die einzelnen Monate kurz Revue passieren lässt, wie war dein Jahr?
Bist du froh, dass es endlich vorbei ist oder war es ein Jahr ganz nach deinen Vorstellungen und Wünschen?
 
Ich kann mich erinnern, dass ich vor einigen Jahren gegen Jahresende echt aufatmete und mir dachte "Gott sei Dank, ist dieses Jahr nun vorbei."
 
Ich habe auch einmal eine Übung (lt. Robert Betz)  gemacht, bei der es darum ging ein "Danke-Tagebuch" zu schreiben, d.h. man sollte 3 Monate lang täglich aufschreiben, wofür man an diesem Tag dankbar ist. Das war teilweise echt eine Herausforderung, selbst bei allem guten Willen und dem Wunsch sich auf das Positive zu besinnen. Wir haben alle Gefühle in uns, wie z.B. Zorn, Wut, Enttäuschung, die uns manchmal ein wenig aus der Bahn werfen.
 
An so manchen Tagen tat ich mir schwer und ich war unwillig. Es gab Tage, die nicht so „super“ waren und am Ende sollte ich  etwas aufschreiben, wofür ich dankbar sein soll. "So ein Sch...... !"
Es war aber meine Wahl mich für das Positive zu entscheiden und so fand ich doch immer etwas wofür ich dankbar sein konnte und ich ging den Weg des "Dankbarkeits-Tagebuch-Schreibens"  weiter und weiter, sogar über die 3 Monate hinaus.
 
Das Leben schickt uns immer wieder "besondere" Herausforderungen, die uns an unsere Grenzen bringen. Diese Grenzen sind es aber, die uns anregen, Innenschau zu halten, wenn wir uns dafür öffnen.
 
Uns zu be-Sinnen.
 
Was will ich? Was brauche ist? Wohin will ich gehen? Welche Menschen tun mir gut, oder welche Menschen tun mir nicht mehr gut? Wer ist für mich da, wenn es mir nicht gut geht und wer wendet sich ab? Bin ich abhängig von der Zuwendung anderer?
 
Es gehört sicher auch Mut dazu, sich genau diese Fragen zu stellen. Nicht immer sind die Antworten bequem. Letztlich lohnt es sich. Vor allem, wenn es um Abhängigkeiten im Bezug auf Zuwendung geht, weil man sich zumeist verbiegt. Verbiegen tut unserer Seele nicht gut und letztlich auch nicht unserem Körper.  In meiner Praxis konnte ich dies schon mehrfach beobachten.
 
Hast du dich im vergangenen Jahr verbogen, um Anerkennung und Zuwendung zu bekommen?
Hat es dir gut getan? Würdest du dies als positive oder negative Erfahrung einordnen?
 
Wenn ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse und für mich abwiege, so war es ein sehr gutes Jahr, für das ich sehr dankbar bin.
 
Dankbar für ....
 
-        meine Klienten, die mir ihr Vertrauen schenkten, indem ich sie auf ihrem Weg begleiten durfte
-        die Menschen, mit denen ich durch die Aufstellungsausbildung gegangen bin. Es war eine große Bereicherung.
-        für die Person, die mich vollkommen unverhofft zum Meer gebracht hat, bzw. jenen Menschen die mich auf verschiedene Arten  "beschenkt" haben.
-        für die Menschen, die mir Mut gemacht haben, wenn er drohte mich zu verlassen
-        meine Eltern und Kinder, die mir immer wieder Gradmesser sind, wo es für mich noch etwas zu tun gibt
-        auch jenen Menschen, die sich abgewandt haben, denn sie haben mir gezeigt, dass ich unabhängig und frei bin
 
Es gibt noch ganz viele Dinge, für die ich Dankbarkeit empfinde. Menschen und Erfahrungen. Meine Liste ließe sich lange fortsetzen, das wäre teilweise aber zu persönlich.
 
Was ich dir mitteilen will, ist, wenn  du einmal den Weg des Be-wußt-SEINS betreten hast,
dann beginnt das Leben eine Art Spiel zu sein, dann beginnt eine neue Form der Freiheit und Freude.  Freude in allem was ist - egal ob du bis in die Morgenstunden abfeierst, oder dich zuhause zurück ziehst und die Ruhe genießt.
 
Wie immer DU deinen Silvester verbringen wirst - genieße ihn, feiere ihn auf deine ganz persönliche Weise - egal ob in Gesellschaft, oder allein mit DIR. Genieße einfach !
 
So wünsche ich Dir, Dir, Dir und ganz besonders auch Dir ein genussvolles Hinübergleiten ins Neue Jahr 2016 !
 
Von Herz zu Herz

Erika

 

 

 

 

 
(c) Erika Klann

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Wie viel oder Was braucht der Mensch ? (zum Glücklichsein)


Hast du dir schon überlegt, was du brauchst um glücklich und zufrieden zu sein?
 
Ist es etwas, das du im Außen findest, oder kommt das Glück aus deiner inneren Einstellung  und deinem Sein?
 
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass der Großteil der Menschen sich an Äußerlichkeiten orientiert oder danach streben.
 
Glück bedeutet somit für viele z.B. streben nach ......
 
......den  neuesten technischen Errungenschaften
 
......einer bekannten Automarke als Status-Symbol
 
......der neuesten Designerware
 
......dem besten, schönsten .... (wasauchimmer)
 
......einem angesehenen, begüterten Partner (der alle Wünsche erfüllen kann)
 
 
Es gibt Menschen, die über große materielle Reichtümer verfügen und mögen sie ihr Geld so ausgeben, wie es ihnen Spaß macht. Dafür ist es auch da.
 
Sich mit dem Geld als Tauschmittel/Zahlungsmittel Gutes zu tun liegt auch im Sinn der Sache.
 
Ich schreibe hier von den Menschen, die über beschränkte(re) Mittel verfügen und meine Beobachtung, wohin viele ihr Augenmerk von Glück richten.
 
So ein Beispiel einer Frau, die immer nur in besonderen Boutiquen einkauft.
Nur Designerware trägt. Gleichzeitig ernährt man sich von Lebensmitteln aus der Massenproduktion. 10 Semmeln im Sonderangebot. Man giert und geizt bei den Dingen, die man sich selbst zuführt. Dem Körper, unserem Fahrzeug durch dieses Leben.
 
Wer braucht schon einen gesunden Körper..... wichtig ist das Drüber ;-)
 
Würdest du dein Auto, das mit Super fährt, mit Diesel betanken, weil Diesel billiger ist?
Absichtlich sicher nicht, weil du weißt, dass dein Auto dann vermutlich einen Schaden haben wird.
Beim Auto sind wir vorsichtig. Auf das geben wir acht  und wahrscheinlich noch viel mehr, wenn wir uns mit diesem Auto einen unserer größten Wünsche erfüllt haben und endlich auch einen "........"  als unseren eigenen nennen dürfen.
Tolles Gefühl, wenn man auch endlich einen "....." besitzt und "dazu" gehört.
 
Wie aber schaust du auf dich als Mensch in Form von Körper - Geist - Seele?
 
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sind wieder viele Menschen in Shoppingcentern unterwegs. Dies und Das ist dringend nötig. Man überschlägt sich teilweise im Schenken.
Die neuesten Computerspiele, der neueste Laptop, Fernseher usw. Alles wird gebraucht und darüber hinaus noch sehr viel mehr.
 
Macht das glücklich?
 
Wen? Den Schenker - weil er es sich leisten kann, soviel zu schenken? Den Beschenkten, weil er so reich beschenkt wurde, es aber gar nicht wirklich braucht?
 
Wie viel Augenmerk schenken wir dabei unserem Körper?
Achten wir auf unsere Ernährung? Schenken wir unserem Körper nur gesunde, biologische Lebensmittel?
Frei von Konservierungsmitteln? Abseits der Massentierhaltung?
 
Wie viel Ruhe und Entspannung schenken wir unserem Körper als Fahrzeug durchs Leben?
Wie oft gönnen wir uns Massagen, Saunabesuche oder Entspannungsbäder?  Einen Spaziergang in der Natur? Wie viel Bewegung schenken wir unserem Körper?
 
Vergleiche ein Auto, das nur in der Garage steht. Es wird oft schneller "rostig" als eines, das ständig in Bewegung ist.
 
So ist es mit unserem Körper auch.
 
Gerade in dieser oft sehr hektischen Zeit ist es wichtig, sich Ruhe und Erholung zu gönnen. Raus aus der ewigen Geschäftigkeit in die totale Stille und Ruhephase. Runterkommen beim Zauber der Natur.
 
Der Körper hat zwar die Fähigkeit sich selbst zu heilen, allerdings ist auch dafür eine gewisse Ausgewogenheit notwendig.
Wenn du deinen Körper nur unter Stresszustände stellst, ihm die falsche Ernährung zukommen lässt, ihn nicht bewegst, dann wird er "rostig" und krank......
 
..... allerdings ist natürlich auch die innere Einstellung entscheidend.
 
Wie viel Zeit schenkst du deiner Seele? Die Seele ist immerwährend - sie besteht auch noch nach diesem Leben - jedoch ist sie stets bestrebt zu wachsen und zu lernen. Das ist auch der Grund, warum du als Seele zu dieser Zeit inkarniert bist.
 
Wenn du dich selbst als Seele missachtest und dich immer an Dingen orientierst, die dich als Seele am Wachstum hindern, dann wird dein Körper es dir signalisieren.
 
Wenn du dich selbst als Wesen missachtest um zu gefallen, an Äußerlichkeiten fest hältst, dann offenbart sich deine Seele in Form einer Krankheit.
 
Deine wirklich große Chance ist dann zu erkennen, was du wirklich brauchst.
 
Brauche ich die neueste Designerware, den neuesten Stiefel, die neueste Handtasche, das Auto der Marke "........" oder wende ich auch Mittel für die Heilung meiner Seele auf?
 
Jeder von uns hat seine Verletzungen und Seelenschmerzen. Wir alle haben Dinge erfahren, die unserer kindlichen Seele Schmerz zugefügt haben. Oder später in der Pubertät, oder die ersten Erfahrungen mit Liebe und Partnerschaft. Wir alle haben Prägungen aus der Vergangenheit erfahren. Ganz egal, woher wir kommen.
 
Wenn du deiner Seele Zeit und Raum zur Heilung schenkst, dann treibt es dich nicht mehr so nach dem Erfüllen materieller Wünsche.
 
Das soll nicht bedeuten, dass schöne Dinge dann nicht mehr sein dürfen - aber du "hetzt" dem nicht  mehr nach. Es ist nicht mehr so wichtig. Es steht nicht mehr im Vordergrund.
 
Dieses Streben nach Materiellem ist nur der Ersatz für einen Mangel aus deiner Vergangenheit, wenn du zum Beispiel von einem Elternteil zu wenig Liebe/Aufmerksamkeit bekommen hast. (Weil sie mit ihren eigenen Dingen zu beschäftigt waren und nicht anders konnten)
 
Wenn du diese Mangelzustände aufgespürt, aufgelöst und los gelassen hast, dann wird eine andere Form von Fülle zu dir kommen.
 
Dann wirst du vieles, das zu dir kommt als Geschenk betrachten können. Du wirst eine neue Form der Dankbarkeit erleben.
 
Mit dieser Dankbarkeit kommt das Glück. Das Glück, dass nichts fehlt, dass alles, was du brauchst da ist und du ganz gezielt unterscheiden kannst, was genau du wann brauchst.
 
Mal brauchst du es, dir ein neues Kleidchen zu schenken, ein neues Buch oder eine energetische Sitzung für deine Seele. Oder ein Aufstellungswochenende. Ein Kinobesuch oder ein Theaterabend für deine Sinne. Du wirst dir auch ganz automatisch hauptsächlich gute Lebensmittel zuführen oder zumindest für einen guten Ausgleich sorgen. Manchmal brauchst du einfach nur Ruhe und Stille und Zeit mit dir selbst.
 
Wie viel oder Was braucht der Mensch?
 
Das Einssein mit sich selbst - Selbstliebe - ist das Zauberwort :-) :-) :-)
 
 
(Selbst)LIEBE ist die Antwort und sie beginnt IMMER bei und in  DIR!
 
 
  
 (c) Erika Klann

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Opfer - Masken - Smileys


"Erst wenn du bereit bist, dir selbst zutiefst ehrlich und mutig zu begegnen
und zu erforschen, erst wenn du begreifst, dass du ein
unschuldiges, kostbares, heiliges, wunderschönes, unendlich liebenswertes Wesen bist
und dass das Leben selbst dich unendlich liebt, dass du ausgestattet bist mit
größter Schöpfer- und Liebeskraft, dann kommst du bei dir selbst an und
kannst die Freude an dir und deinem eigenen Sein fühlen."
(Zitat)

 

Folgende Aussage hat mich zum Nach-Denken und Nach-Fühlen angeregt:

 
"Opfer müssen sich hinter einer Maske verstecken, da sie sonst gemieden werden. Zusätzlich sind diese Menschen auffällig lustig und scheinbar immer gut gelaunt. Der Smiley im Gesicht hilft ihnen, nicht alle sozialen Kontakte zu verlieren."

 
In dieser Aussage steckt nach meinem Empfinden ganz viel Angst. Angst nicht genug zu sein. Angst vor dem Allein sein. Angst vor fehlender Anerkennung und Zuwendung.

 
Wenn ich mein wahres ICH hinter einer Maske bzw. einem Smiley verstecken muss, damit ich soziale Kontakte halten kann, dann stellen  sich mir einige Fragen.....

 
Welche Art von sozialen Kontakten kann ich auf diese Art überhaupt anziehen?

 
Wie echt sind diese Kontakte?

 
Wenn ich mich nicht zeige, wie ich bin, auf welcher Ebene kann MICH jemand mögen bzw. Zeit mit mir verbringen wollen?
 
Will dieser Mensch wirklich mit MIR Kontakt, oder nur mit dem was ich vorgebe zu sein?
 
Welcher Art der Illusion gebe ich mich hin, wenn ich davon ausgehe, dass dieser Freund ein "echter" Freund ist?
 
Wenn ich  mich auf diese Art praktisch selbst verrate, liegt es dann nicht fern, von anderen - eben diesen mir so wichtigen sozialen Kontakten- verraten zu werden?
 
Wieso bin ich überhaupt davon abhängig, solche Art von Kontakten in meinem Leben zu haben?
 
Bin ich im Mangel?
 
Liebe und schätze ich mich selbst so wenig, dass ich mich vor meiner wahren Identität so verstecken  muss?
 
Bin ich bedürftig nach Anerkennung, Lob, Liebe? (im Außen)
 
Was muss ich außer Lachen noch tun um Anerkennung und Liebe zu bekommen?
 
Wie weit gebe ich mich dabei her - bzw. auf ?
 
Wie weit bleibe ich dabei bei mir oder gehe ich in Widerstand?
 
Fragen über Fragen und es würden mir noch viele weitere einfallen.
 
Mein Empfinden und auch persönliches Erleben ist, dass, wenn du bist, wie du glaubst, dass andere dich haben wollen - dann tut dir das auf Dauer nicht gut. Dein Körper  wird es dir früher oder später "zeigen".
 
Wenn du nicht authentisch bist, dann erkennen das die anderen sehr oft schneller als du denkst.
Sie erkennen deine "Kleinheit" und auch deine "Feigheit" nicht zu dir selbst zu stehen und letztlich werden sie dich genau dort halten, wo du bist - im Opfer-Da-Sein.
Sie werden dich nicht achten können, eben genau wegen dieses Selbstverrates.
 
Wer mag schon Verräter? Du etwa?
 
Sicher nicht, aber du magst dich ja  selber auch nicht. Kennst deinen Wert nicht, lebst eine Illusion, ohne dich dem zu stellen, was wirklich ist.
 
Du erkennst dich immer mehr als Opfer des Lebens und der Mitmenschen. Bei all dem Leid erkennst du nicht, dass du in erster Linie das Opfer deiner selbst bist.
 
Das was du bist, das strahlst du aus und ziehst es ebenso an......Menschen die sich ebenso selbst verraten und in Folge dann dich.
 
Ein Mensch der in Liebe ist, braucht es nicht andere zu be-/verurteilen. Bewerten und zu verraten.
 
Ein Mensch der in Liebe ist, wird dir vielleicht etwas aufzeigen (wenn du schon sehr lange in deinem Hamsterrad läufst) - aber es liegt an  dir, wie du es an-nimmst.
 
Viele Menschen haben Angst aus dieser Opferrolle auszusteigen, weil sie sich dann neu "erfinden" müssten. Als Opfer kennen sie das Leid schon sehr gut. Aber was ist, wenn man plötzlich nicht mehr Opfer wäre?
 
Man müsste eventuell eine Zeit lang ohne soziale Kontakte leben - soziale Kontakte, die einem so wichtig sind, dass man sich selbst verrät... tja aber wenn man ident ist, dann sind auf einmal andere Menschen da – Menschen, die ebenfalls ident sind. Menschen frei von Angst und Opfer-Da-Sein. Menschen mit denen du dich austauschen kannst. Ernsthaft und ehrlich, ganz ohne Maske und Show.
 
Wie ermüdend ist es doch auf Dauer, sich immer wieder verstellen zu müssen.
 
Wie groß ist die Freiheit und Freude einfach man selbst zu sein. Angstfrei.
Man kann auf einmal nichts mehr falsch machen. Man braucht einfach nur zu sein.....
 
....und dann lächelt es auf einmal in und aus dir.
 
 
Du hast erkannt, was du wirklich brauchst - DICH.
  
Dich als authentische, freie Person... der Weg ist frei.... frei zur Freiheit und zum (echten) Glücklichsein !
 
Trau dich,
sei mutig,
sei selbst-bestimmt bstbestimmt Schmerz und Leid!
rtlichund selbst-verantwortlich,
mach dich frei von Schmerz und Leid!
 
 
Es gibt so viele Wege zur dir - der 1. Schritt ist, dass du dich dafür entscheidest !
 
Du kannst es !!!
 
 
 
(c) Erika Klann
 
 

Donnerstag, 3. Dezember 2015

"Wie geht es dir?" - Floskel oder Interesse?

Wie oft haben wir diese Frage schon gestellt bzw. gestellt bekommen?
 
Was genau macht aber die Antwort mit dir - wenn du jemandem diese Frage stellst?
Bist du bereit, wenn du zu jemandem "Wie geht es dir?"  sagst, dir auch tatsächlich alles anzuhören, das da kommen könnte?
 
Ist es nicht so, dass wir am Liebsten ein "Danke, gut" hören ?  - Gott sei Dank  - Danke gut, bedeutet es gibt nichts weiter zu bereden - du brauchst dich nicht weiter auf die Befindlichkeit des Gefragten einlassen. Diese Antwort ist wohl den meisten Menschen die liebste Antwort, vor allem jenen die "Wie geht es dir?" ausschließlich als Höflichkeitsfloskel verwenden.
 
Aber was passiert, wenn plötzlich aus jemandem seine ganze Befindlichkeit herausbricht. Wenn dir jemand mit einem Mal ganz direkt und ohne Vorwarnung sagt, wie es ihm gerade wirklich geht. Wo seine Not gerade liegt? Seine Ängste und Sorgen? Wenn er vielleicht sogar in Tränen ausbricht?
Was machst du dann? Wie gehst du mit dieser Situation um?
 
Versuchst du dich so rasch als möglich aus dieser Situation zu befreien, um dich  nur ja nicht auf das "Leid" des anderen einlassen zu müssen, weil dann dein eigenes "Leid" vielleicht viel zu präsent wird? Oder am Telefon - hast du es plötzlich eilig und musst nun leider das Gespräch beenden?
 
Oder bricht plötzlich dein eigenes Leid ganz groß heraus und anstatt den anderen aufzufangen bzw. aufzumuntern, ihm gut zuzureden, ihn in den Arm zu nehmen - stülpst du ihm all das über, was dich gerade beschäftigt? Dein Stress im Beruf, deine Beziehungsprobleme, deine Sorgen mit den Kindern..... usw.
 
Plötzlich wird aus einem "Wie geht es DIR?"  ein - "Ich klage dir nun MEIN Leid" und mein Leid ist auf jeden Fall wichtiger als deines.
 
Mangel und Opferdenken stehen auf einmal im Raum, ohne dass du es bemerkt hast.
 
Plötzlich steht der Mensch, der sich dir anvertraut hat da und weiß gar nicht wie ihm geschieht.
 
Ob es ihm wohl geholfen hat, wenn du ihm erzählst, dass es dir ja viel schlechter geht?
Oder wäre es nicht genug gewesen, dich ein wenig in den Hintergrund zu stellen, die Not des anderen zu erkennen, ihm einfach zuzuhören und ihm eventuell Mut zu machen, dass sicher wieder bessere Tage kommen? Ihm vielleicht sogar Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich etwas verändern könnte?
 
Weißt du, dass die Frage "Wie geht es dir?" auch mit einer Verantwortung verbunden ist - sofern du diese Frage wirklich ernst meinst?
Es geht um die Verantwortung, deinem Gegenüber auch den, mit der Frage verbundenen Raum einer möglicherweise nicht so positiven Antwort, zu geben.
 
Menschen sind sehr unterschiedlich in ihren Reaktionen.
 
Manche Menschen distanzieren sich vollkommen, wenn du ganz ehrlich sagst, wie es dir gerade geht. Das hat aber gar nichts mit DIR zu tun, sondern ist einfach ihr ganz eigenes Thema, dass sie im Grunde so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie für deinen momentanen Zustand keinen Platz schaffen können.
 
Ich schreibe hier ausschließlich von momentanen Zuständen - nicht von Dauerproblemen, wo wohl Lösungen angeboten, aber einfach nicht angenommen wurden (konnten). Ein Daueropferdasein ist auf Dauer für alle "Zuhörer" sehr belastend  und da gilt es gut auf sich selbst zu schauen. In solchen Fällen kann nur therapeutische Hilfestellung wirksam weiterhelfen.
 
Ich persönlich schöpfe gern aus meinem eigenen Er-lebten, aber nicht um mein Leid damit kund zutun, sondern um aufzuzeigen, dass es IMMER einen AUS-Weg aus der Krise gibt.
 
Das Leben bringt uns immer wieder neue Gelegenheiten. Neue Wege.
 
Sei dir bewusst, dass die Frage "Wie geht es dir?" viele verschiedene  Antwortmöglichkeiten in sich birgt  und ob du wirklich  bereit dafür bist.
 
Ich habe sogar  schon erlebt, dass jemand richtig zusammengezuckt ist, als ich sagte:
"Danke, es geht mir sehr gut. Ich bin glücklich."
 
Sehr spannend, diese Erfahrung  :-) :-) :-)
 
Wenn du ganz bei dir bist, ganz in dir ruhst, dann kannst du jede Antwort nehmen und entweder einen Menschen auffangen oder dich einfach nur mitfreuen.
Wenn du es nicht kannst, dann befindest du dich im Mangel. Diese Erkenntnis bietet dir die große Möglichkeit die Urverletzung, die hinter diesem Mangelzustand liegt, herauszufinden, aufzulösen und loszulassen. Loszulassen für ein freies, selbst bestimmtes Leben. Ein Leben in Selbstliebe und Liebe für die deine Mitmenschen und die Welt.
 
Entscheide, ob du der Welt ein Licht sein möchtest, das viele Lichter entzündet.
 

 


(c) Erika Klann

Donnerstag, 26. November 2015

Der Friede auf Erden beginnt in dir

Wieder einmal stockt der Welt der Atem. Gleichzeitig teilt sie sich in Dualitäten wie Gut und Böse, Recht und Unrecht, Richtig und Falsch.  Zugehörigkeiten zu  Religionen bzw. Staatengemeinschaften sorgen für weitere Auf-TEILUNGEN.

Es ist leicht sich zu erbrüsten. Zu werten. Zu urteilen.

Vor allem, wenn das was es zu "be-werten" gilt möglichst weit weg ist.

Jeder wünscht sich Weltfrieden - aber wie sieht es mit deinem inneren Frieden aus?

Wie sieht es mit dem Frieden in deiner unmittelbaren Nachbarschaft aus?

Ich möchte dir hier ein Bild geben. Als Beispiel zum Nach-Fühlen - ein Mehrparteienhaus.

Ein Mehrparteienhaus, welches 12 gleichwertige Eigentümer, bzw. Wohneinheiten beherbergt.

Die Lebensformen der Eigentümer sind sehr unterschiedlich - manche leben allein, andere leben mit Mitbewohnern in Form von Partnern oder Kindern.

Um dieses Haus befindet sich eine Gartenanlage mit einem angrenzenden Parkplatz. Auf dem gesamten Grundstück sind Bäume, Sträucher, Blumen und eine Wiese. Einige der Eigentümer haben Teile des Grundstückes für sich zum Ausruhen, Relaxen, Essen und Trinken adaptiert.

Alle 12 Eigentümer verfügen nicht nur über Rechte, sondern auch über Pflichten. So gibt es einen Plan für den Winterdienst und auch für das Mähen des Rasens.

Das Pflegen und Erhalten der gesamten Wohnanlage (innen und außen) liegt ebenso im Bereich der Verantwortlichkeit der Eigentümer.

Liest sich alles sehr einleuchtend und sollte auch nicht sehr schwierig in der Durchführung sein.

Die Realität zeigt sich etwa in der Form:
(ich verwende vollkommen wertfrei  Buchstaben, beliebig ohne Zusammenhang oder Reihenfolge. Gleichzeit sollen die Beobachtungen vollkommen frei von Beurteilungen wahr genommen werden. Es ist auch nicht wesentlich ob es sich bei den Beschreibungen um männliche oder weibliche Personen handelt)

A denkt nicht darüber nach, was es macht, wenn die Balkonblumen übermäßig gegossen werden und dabei der darunter liegende Balkon von B nass wird, oder die Markise von B durch Gießwasser verschmutzt wird. A fühlt sich nicht dafür verantwortlich.

 
Mitbewohner X drückt mit  "mir gehört hier nichts" seine  Befreiung von Verpflichtungen aus - gleichzeitig nimmt X sich das Recht alles benützen zu können und auch noch persönliche Dinge herumstehen zu lassen.

C pflanzt gern Blumen, Sträucher, Bäume - erwartet sich jedoch in Folge die Pflege des Gepflanzten durch die anderen Miteigentümer. Regt sich auf und fühlt sich ständig benachteiligt.

D benützt sämtliche öffentliche Kellerräumlichkeiten zur Dauerlagerung diverser Gegenstände. Dabei wird auch nicht unterschieden, ob es sich dabei um Gerümpel oder noch Brauchbares handelt.

Aussage E:  "Mich interessiert der Garten nicht." "In meinem Auto transportiere ich keine Säcke mit Laub." "Meine Freizeit opfere ich nicht für Arbeiten am Haus/Garten."

Die teilweise Pflege der Gartenanlage gerade im Herbst und Frühling wird von nicht einmal 50 % der Bewohner durchgeführt. Der Rest ist aus verschiedensten Gründen "verhindert"

F benützt gern (offenbar nachts) die adaptierte Gartenfläche von G. Hinterlässt dabei leere Dosen, Flaschen, Zigarettenreste, Wurstverpackungen......

Die Aufteilung des  Mülls in (Plastik)-Verpackung, Papier, Bio und Restmüll ist für einige sehr schwer durchführbar.

Abgesehen davon, dass Müll am Grundstück überhaupt "verloren" wird, wird es auch nicht gern aufgehoben....frei nach dem Motto - irgendwer wird es schon machen, MICH (Eigentümer) geht das nichts an.

Kaputte Glühbirnen oder andere Defekte am Haus werden gern "übersehen" .... d.h. , weder im Fall der Glühbirne, selbst behoben, noch an die zuständige Hausverwaltung gemeldet.

Diese Liste ließe sich beliebig weiterführen. Dies ist auch nicht nötig, sondern diese Beispiele sollen nur zum Nach-Fühlen anregen, welche Energien dabei entstehen.

Glaubst du, dass Menschen, die sich für ihr eigenes ZUHAUSE nicht zuständig fühlen, mit sich in Frieden sind?

Wenn  du in Frieden mit dir selbst bist, dann wirst du dein Eigentum, bzw. dein Zuhause pflegen und behüten. Du wirst drauf achten, dass du dich wohl fühlst, wenn du nachhause kommst, oder aus dem Fenster siehst.

Wenn du in Frieden mit dir bist, dann wirst du auch gern den Blumen, Sträuchern, Bäumen die Pflege geben, die sie benötigen. Vor allem denen, die du selbst gepflanzt hast. Ebenso der Wiese. Du wirst sie vom Laub oder Nadelholz befreien, damit sie Luft hat und wachsen kann.

Wenn du mit dir im Frieden bist und in Liebe mit dir, dann wirst du diese Liebe an alle Wesen weitergeben, so auch an deine Mitmenschen, Tiere und Pflanzen.

Frieden bedeutet auch
„Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“

Wenn ich mich jetzt von meiner Verantwortung für mein Zuhause entziehe, dann erwarte ich im Fall des genannten Beispiels, dass andere entweder meine Verantwortung zur Betreuung übernehmen oder einfach die Verwahrlosung unseres gemeinsamen Zuhauses mittragen.

Beides wird auf Dauer keinen Frieden finden

Das genannte Beispiel ist eines von vielen auf dieser Welt.

Unfrieden beginnt ja auch schon in viel kleinerem Rahmen - bei dir selbst, in Partnerschaften oder Familien und zieht naturgemäß immer größere Kreise. Den Unfrieden den du im kleinsten Kreis erlebst oder erzeugt, trägst du in die Welt.

Es ist, wie wenn du einen Stein in einen See wirfst. Sein Eindringen in den See zieht weite Kreise und viele Steine ziehen viele Kreise und somit Unruhe, sowohl auf der Wasseroberfläche, als auch ganz unten am Grund des Sees.

Es ist wahrlich leicht sich zu erbrüsten und mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wie sieht es in dir aus? Bist du mit dir im Frieden?

Dein Zuhause ist auch ein Teil deines ICHs, deiner selbst. Liebst du es? Lebst du gern darin?

Gibst du ihm ausreichend Wertschätzung und Platz als Teil deiner Selbst?

(Wobei ein Zuviel, ein Dauerputzen oder jedem Laubblatt nachzulaufen auch nicht Ausdruck deiner Selbstliebe ist - sondern eher eine Form von Flucht vor dir Selbst.)

Gib dir selbst Zeit und Raum um in Frieden mit dir zu kommen. Dieser Friede wird sich auf andere Übertragen.

Du willst Friede auf der Erde? - dann beginne damit JETZT - mit dir - in DIR !

Erkenne deine eigenen Schatten, stell' dich ihnen  und lass sie gehen.
 
 
In Selbstachtung und Selbstliebe - für dich und die Welt :-)
 
 
 
(c) Erika Klann

Donnerstag, 19. November 2015

eine Sichtweise übers Leben


 

"Es ist eine Kunst,

das zu betrachten,

was uns die Jahre bringen,

und nicht das,

was sie uns nehmen.

(André Gide)

 

 
Dieser Spruch steht auf der Karte, die mich anlässlich meines letzten Geburtstages von einem besonderen Menschen erreicht hat.

Dieser Spruch bringt für mich auf den Punkt , was Leben ist.

Leben ist....der Wandel der Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wir assoziieren diese Jahreszeiten in unseren Breiten ungefähr so...

Frühling - Neubeginn, alles blüht und wächst, treibt neu aus. Die Temperaturen sind mild.

Sommer - Alles blüht in voller Pracht. Es ist sehr warm bis heiß.

Herbst - Die Blätter zeigen sich in den prächtigsten Farben, bevor sie vom Baum fallen. Die Temperaturen werden kühl.

Winter - Die Natur befindet sich im Winterschlaf. Die Temperaturen sind gefallen, teilweise bis unter den Gefrierpunkt. Teile der Landschaft sind unter einer dicken Schneedecke.
 

Ja, so sind wir es gewohnt, so haben wir es gelernt und dennoch.... es kam vor,

  • dass die Schneedecke erst im Frühling kam, die Natur noch länger schlief.

  •  dass der Sommer kühl war, und es ständig Regen gab
  •  dass der Herbst so sonnig und warm war, wie kaum der Sommer
  •  der Winter kaum Eis und Schnee brachte.

 
Alles ist möglich und doch ist alles gut wie es ist. Alles darf sein, denn die  Natur geht trotzdem ihren Lauf.

So auch Tag und Nacht. Wie viele Tage hast du schon verschlafen und hast ganze Nächte durchwacht, obwohl doch der Tag zum Leben und die Nacht zum Schlafen sind.

 
Dennoch war es gut, denn es war nötig in dieser Zeit - zu deiner Zeit.

Wenn ich an mein letztes Geburtstagswochenende zurückdenke - es war einfach herrlich...

schon am Samstag, den 31. Oktober war der Tag voller Zauber.

Das Leuchten der Herbstblätter, das Wandern mit einer ganz lieben Freundin durch den herbstlichen Wald, der Zauber des Halloween-Festes mit seiner Gespenstigkeit, der Abend voller Lachen in einem Kabarett, mit anschließenden bereichernden Plauderstunden mit einer anderen lieben Freundin. Dann, der Tag meiner Geburt begonnen mit einem wunderbaren Gang in der Natur, beschenkt mit vielen Glückwünschen, ein wundervolles Mittagessen mit meiner Familie, liebevolle Geschenke... und dann nach dem Anschneiden der Torte überfällt mich ein Unwohlsein, das einfach da war und meine ganze Aufmerksamkeit für sich beanspruchte.

 
Somit habe ich meine Familie der Freiheit übergeben und meinen Anspruch übernommen, für mich allein  sein zu dürfen. Ich nahm an, was sich zeigte. Wohl wissend, welche Themen sich da transformieren dürfen,  mitten in einem Entgiftungsprozess der seinen Tribut zollt.

 
Mein Vorhaben zu Braco in die Pyramide zu fahren, ließ ich los.

Ich nahm an, was war. Dennoch keine einzige Minute, in der ich unglücklich oder Enttäuschung gegenüber dem Leben verspürte.

 Nach knapp 2 Stunden war wieder alles vorbei und meinem Körper ging es wieder gut.

 Die Abendstunden genoss ich mit einem meiner Lieblingsfilme.

Bevor ich alle Lichter löschte, um mich zur Ruhe zu begeben, dachte ich noch einmal über das Wochenende nach. Ein Lächeln umspielte mein Gesicht. Es war ein volles Wochenende. Es war voller wunderbarer Momente und ich war glücklich ruhend in mir.

 
Es ist eine Kunst, das zu betrachten, was uns die Jahre bringen, und nicht das, was sie uns nehmen..... ja, genauso ist es!

 
Ich bin dankbar, für alles was mir das Leben schenkt und denke gern an diesen Geburtstag zurück.
 
 
(c) Erika Klann


Donnerstag, 12. November 2015

Wer bin ICH?

Wie oft liest man in verschiedenen Ratgebern Dinge wie "Finde den Weg zu dir." - "Tu was dir gut tut." - oder z.B. in Social Media Sprüche die sinngemäß lauten wie "Ich bin wie ich bin, wer nicht damit zurecht kommt, ist selber schuld."

Weißt du wirklich, wer DU bist?
 
Weißt du, was du brauchst?

Weißt du, was dir gut tut?

Weißt du noch, wie deine Träume und Wünsche aussehen?

Kennst du wirklich und wahrhaftig dein innerstes Wesen?

Wenn JA, warum brauchst du es dann Sprüche, wie den obigen zu posten?


Wer bist du nun, bzw. wie bist du zu dem geworden was du heute bist ?

 
In unserer bisherigen Gesellschaft läuft es zumeist so, dass wir nach den Vorgaben unserer Eltern aufwachsen. Lange Zeit ist ihre Wahrheit auch die Unsere - wobei es auch wieder einen Unterschied macht, wie "mutig" du von klein auf bist und dich an diese Wahrheit anpasst, oder deine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen machst. Spätestens in der Pubertät beginnt für viele die "Revolte" die Werte der Eltern zu hinterfragen und seine eigenen Werte zu suchen. Aus meiner heutigen Sicht birgt diese "Revolte" ein enormes Potential für beide Seiten. Eltern bringt es die Möglichkeit ihre bisherigen Werte zu hinterfragen. Ebenso beginnt man zu überlegen, ob es auch wirklich die eigenen Werte sind, die da an das Kind weitergegeben werden, oder ob es die Werte der eigenen Eltern sind, die wir einfach automatisch weitergeben - ungeachtet dessen, ob diese Werte uns selbst gut tun/taten.

 
Meine Generation ist schon sehr in eine Vorgabe gepresst worden, die die meisten auch für sich als ihre Vorgabe weitergegeben haben. Noch schlimmer in der Generation meiner Eltern - Kinder hatten damals einfach zu funktionieren. Ihre Bedürfnisse wurden noch weniger "gesehen" oder beachtet. Hat ein Kind sich nicht entsprechend verhalten, folgte die Strafe sofort. Die Strafen waren ziemlich heftig, sehr häufig in Form von körperlicher Züchtigung, z.B.  Schläge mit dem Gürtel oder knien auf Holzscheiten. Jeder Erwachsene durfte Kinder züchtigen - ob Lehrer in der Schule, Pfarrer oder Nachbarn. Diese Demütigungen haben diese Generationen geprägt und ihre Prägungen gaben sie an ihre Nachkommen weiter - wie konnte es auch anders sein und wie kann es auch anders sein, dass wir unsere Prägungen wieder an unsere Nachkommen weitergeben....

 
ABER, wenn wir reflektiert sind und erkennen, wo unsere Prägungen und schmerzvollen Erfahrungen liegen - dann haben wir die Chance es anders zu machen und Pubertät als Chance zu sehen.

 
Wenn wir nun in unserer Pubertät unseren Weg noch nicht finden bzw. erkennen konnten, dann liegt die nächste Chance in der Partnerschaft. Wie oft kommt es vor, dass ein Partner sich dem anderen fügt, um nur ja zu entsprechen. Um die Partnerschaft nicht zu gefährden. Um nicht zu verlieren, sind wir bereit, alles zu tun und alles zu geben. Bis die Seele HALT! schreit. Als letzte Konsequenz folgt die Trennung.
 

Wäre es nicht einfacher gewesen, seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern? Einen gemeinsamen Weg zu finden. Die Balance zu halten, aufeinander zugehen - miteinander gehen.
 
Hört sich leicht an - aber wie soll das gehen, wenn wir sehr oft gar nicht wissen, wer wir wirklich sind - eben aus den aus unserer Kindheit "angelernten" Werten und Vorstellungen, wie eine Beziehung zu sein hat.

 
Das Leben bringt uns immer das was nötig ist, um den nächsten Schritt zu gehen und so kannst du auch bei einer Trennung sehr viel Neues über dich erfahren, wenn du bereit bist, dich selbst zu erkennen und auch anzunehmen. Dich selbst zu lieben mit allen Fehlern und Schwächen. Dich selbst wert zu schätzen und dir auch selbst zu verzeihen.

 
Wenn du dir selbst den Raum und die Zeit gibst, hast du nach einer Trennung wohl das erste Mal wirklich Zeit dich dir selbst zuzuwenden. In dir  nachzufragen

 - was wollte ich immer schon machen?  - Hast es aber nicht getan, weil.......

 Du hast die Freiheit vieles auszuprobieren. Gibt es einen Sport, den du immer schon machen wolltest, es aber nie getan hast?

Gibt es Bücher, Filme, Theater, Kabarett, Musical, Länder die dich immer schon interessiert hätten, du aber aus "Rücksicht" nie gelebt und angesehen hast? Gibt es Kulturen oder Religionen, die du dir mal ansehen wolltest? Wie geht es dir mit der Natur?  Liebst du es, dich unter einem Baum oder an einen See zu setzen? Wie empfindest du die Kraft des Windes?

Hast du dich schon mit Meditation auseinander gesetzt? Hast du dir schon einmal bei einer Aufstellung angesehen, was dein Innerstes dir sagen möchte bzw. wie es mit Verstrickungen zu deinen Vorfahren aussieht? Verstrickungen die dich heute in deiner Lebenskraft hemmen. Kennst du dein inneres Kind?

Lebst du  im Mangel zu wenig von allem im Leben bekommen zu haben. Opfer deiner Eltern, deines Partners, der Gesellschaft zu sein? Ständig benachteiligt?

Wie gehst du damit um, wenn jemand anderer glücklich ist. Eine positive Botschaft verbreitet.

Welches Gefühl macht sich bei dir breit. Kannst du dich einfach mitfreuen? Oder kommen Gefühle wie Missgunst und Neid, Eifersucht, Mangel, in dir hoch?

Bist du ständig am Tun und darauf angewiesen von allen geachtet und geliebt zu werden.

Tust du das, was du für andere tust, nur deshalb um ein "Ach wie toll hast du das gemacht." zu bekommen oder tust du Dinge um dir selbst eine Freude zu machen und kannst du auch ohne der äußeren Anerkennung glücklich sein?

 
Selbstverständlich ist äußere Anerkennung etwas Schönes und es soll auch nicht geschmälert werden. Lob ist etwas Feines und wirkt natürlich auch stärkend.

 
Der Unterschied liegt darin, ob dein Wohl-Befinden sich daran knüpft, gelobt zu werden oder bist du dir deinen Wert auch so bewusst?  

Musst du Lügen-Geschichten erfinden - über dich, wie toll du bist - oder über andere - damit du dich selbst größer und besser fühlst? Ist dir bewusst, dass jede Lüge dich in Wahrheit klein macht?

 
Wer bist du? Wer bin ich? Wer sind wir? Wie sind wir gemeint?

 
Die Suche und die Erkenntnis sind nicht immer einfach. Aber beides lohnt sich!!!!

 
Wenn es aus dir immer öfters erklingt - ICH BIN GLÜCKLICH - ohne äußere Umstände, ganz egal, ob du gerade mit einer Erkältung oder dem schlechten Wetter kämpfst, oder du gerade ein Minus am Bankkonto hast - wenn es dennoch aus dir klingt  "ICH BIN GLÜCKLICH" - dann bist du dir selbst schon sehr nahe!

 
Wenn wir uns alle auf die Suche nach unserem inneren Wesenskern machen - und dieses "ich bin glücklich" gefunden haben - dann braucht es den Hass, die Lügen, die Engstirnigkeit, die Hinterlist, den Neid auf dieser Welt nicht mehr.

 
Dann bleibt nur noch eines "ich bin glücklich"

 
Wenn der Wind dir dann doch einmal scharf ins Gesicht bläst - vertraue drauf - dass jeder Sturm nur so lange bläst, solange du dich ihm aussetzt.

 
Wähle - vertraue - sei glücklich !   Jetzt !



(c) Erika Klann