Ich liege noch im Bett, als mich am 24. November der
Radiosprecher aus der Morgensendung davon unterrichtet, dass in einem Monat
Weihnachten ist.
Bislang habe ich weitgehend Weihnachtsdekoration, Weihnachtsmärkte
samt Punsch und Glühwein, oder gar Weihnachtsbeleuchtung erfolgreich
ignoriert......."erst wenn der Advent beginnt"...... doch nun, nachdem ich
diese Nachricht gehört habe, befällt mich sekundenlang ein Hauch von Panik.
"Nur noch ein Monat?!! Dabei hatten wir grad noch den 24.
Oktober!"
"Die Zeit vergeht schnell," denke ich noch immer
leicht panisch, als könnte ich etwas versäumen.
Ich fasse mich sehr schnell wieder, denn was könnte ich
versäumen??
Weihnachten selbst? Wohl kaum, denn ganz egal, wie ich mich
entscheide, Weihnachten zu verbringen, es besteht Grund anzunehmen, dass der
24. Dezember auch heuer wieder ganz ohne mein Zutun kommen wird.
Also überlege ich, was ich will, was ich eigentlich brauche,
und was ich denke, erfüllen zu müssen.
Vor einer Woche fragte mich eine Freundin beim Kaffee:
"Wirst du Weihnachtskekse backen?"
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht, denn wenn ich welche backe,
dann nur, wenn ich Spaß dran habe. Die Zeiten haben sich geändert. In früheren
Zeiten, in denen man nicht das Angebot an Süßem in dem Maß hatte, wie heutzutage,
war es schon etwas besonderes für die Feiertage zu backen. Ich kann mich noch
gut erinnern, wie unantastbar diese Kekse bis zu den Feiertagen waren. Ich mag
sie allerdings schon lieber im Advent geniessen.
Es gab Jahre, in denen ich allerlei ausprobiert habe, aber
dann den Großteil davon selbst essen "durfte", was wieder dazu
führte, dass meine Kleidung "enger" wurde.
Also lasse ich mir diese Entscheidung offen. Es ist
ausschließlich meine Wahl und ich muss niemandem entsprechen, außer mir.
Meine Freundin erzählte mir weiter, dass sie überlegt,
keinen Weihnachtsbaum aufzustellen, trotzdem die Familie kommen wird. Letztlich
sitzt sie dann die ganze Zeit danach allein vorm Baum.
Ich verstehe sie gut, denn auch bei mir ist der Platz für
einen Weihnachtsbaum beschränkt.
Letztes Jahr kam ganz unverhofft ein Baum zu mir und so sehe
ich auch heuer dem Projekt "Weihnachtsbaum" entspannt entgegen. Es
wird sich zu gegebener Zeit ein Baum finden und ob er nun perfekt gewachsen ist,
spielt in Wirklichkeit keine Rolle. Wir Menschen sind auch nicht perfekt
gewachsen und wünschen uns von den anderen so geliebt zu werden, wie wir sind.
Was das Schenken anlangt, so werden mir zur richtigen Zeit
die passenden Geschenke in die Hände fallen. Wichtig ist, dass das was man
gibt, vom Herzen kommt und nicht von der Kreditkarte, oder aus purer
Pflichterfüllung.
Ich werde die Adventzeit genießen und dem wohl dunkelsten
Monat Dezember für mich mit Kerzenlicht und Lichterketten mehr Licht geben und
mich meines eigenen Lichtes mehr erinnern. Der Trubel kann wohl draußen statt finden, und ich
entscheide, ob ich mich ihm anschließe und in welchem Ausmaß. Bestimmt werde
ich mich von der weihnachtlichen Großstadt bezaubern lassen, um in der Stille
der Natur wieder zur Einkehr zu gelangen.
Man bezeichnet Weihnachten gern als das "Fest der
Liebe“.
Wenn du also mit der Liebe bei dir selbst beginnst und dir
selbst die nötige Liebe zukommen lässt, drauf achtest, dass es DIR gut geht und
dir Zeit für DICH nimmst, dann kannst du an andere genau diese Liebe weiter
geben.
So wünsche ich uns allen einen besinnlichen Beginn in die
vorweihnachtliche Zeit.
...es gibt nichts zu tun, außer das, wofür du DICH entscheidest.
Von Herz zu Herz
(c) Erika Klann