Man denke nur kurz an Indien und das Kastensystem…
Reich und Arm ist wohl eine der gravierendsten Unterscheidungen.
Es gibt verschiedene Menschen-Rassen, bzw. Nationen, verschiedene Religionsgemeinschaften. Das kann man runter brechen in Große und Kleine, Wilde und Zahme, Gesunde und Kranke ….
....im Moment scheint GUT und BÖSE ziemlich „IN“ zu sein.
Die Welt des Internet ist nahezu „überschwemmt“ von Gut und
Böse.
Was mich dann aber zum Nach-Denken angeregt hat, war, dass
selbst Menschen die „Ruhe-in-deiner-Mitte“-Seminare anbieten, ganz massiv gegen
die BÖSEN posten. Nicht nur einmal um sich vielleicht mal seinen Unmut Luft zu
verschaffen, sondern regelrechte Kampagnen
starten und Fans sind natürlich auch rasch gefunden. Ich habe mich dann
gefragt, „macht einem so was wirklich zu einem besseren Menschen, oder
besteht in Wahrheit zu denen, die diese Menschen ver-/beurteilen dann überhaupt
eine Unterscheidung?“ Ist diese Vorgangsweise letztlich nicht die
Gleiche, nur auf eine andere, „unterschwellige Art“ und alles im Namen der
Menschlichkeit.
Menschlichkeit – ja was ist das den eigentlich???
Ja, so sehen wir uns gern, die wunderbaren, guten Menschen,
die nur Frieden halten und allen Menschen helfen. Aber ist das wirklich
Menschlichkeit in einer Gesamtheit oder nur ein Wunschgedanke, ein Zerrbild unseres
Egos?
Eines meines Lieblingsbücher ist „Gespräche mit Gott“.
Darin sagt Gott, er hat den Menschen geschaffen um sich
selbst zu erfahren. Er hat den Menschen als Teil, als Aspekt seiner Selbst
erschaffen, um sein wahres ICH zu erkennen, mit allem was ihn ausmacht. Das
beinhaltet sowohl das Gute, als auch das Böse.
In jedem von uns steckt jeder Aspekt und so auch:
Eifersucht, Neid, Gier, Scham, (Mord)Lust, Hinterlist,
Argwohn, Hass, Unzufriedenheit, Streitsucht, Aggression, Uneinsichtigkeit,
Sturheit, Rachsucht .…..
Sie sind genauso in uns verankert, wie
liebevoll, zärtlich, pflegend, zufrieden, glücklich,
herzlich, tolerant, maßvoll, freigiebig, einsichtig, rücksichtsvoll, ehrlich,
kooperativ, Brücken bauend, friedliebend, hilfsbereit ..…
Alles gehört zur Menschlichkeit, weil es Eigenschaften sind,
die wir Menschen mehr oder weniger AUS-leben.
Machen wir einen kurzen Ausflug in die Tierwelt.
Kennt jemand alle diese „negativen“ Eigenschaften auch bei
Tieren, die in der Freiheit leben?
Hat man schon davon gehört oder gelesen, dass die z.B.
Elefanten gegen die Löwen mobil machen und quasi in den Krieg ziehen? Oder andere Tierarten in Herden aufeinander
losziehen? Sich gegenseitig ausrotten ?
Fleischfressende Tiere jagen, wenn sie Hunger haben und fressen
zumeist ihre Beute.
Das grasfressende Tier grast, wenn es Hunger hat.
Wie gehen wir zum Beispiel mit Nahrungsbeschaffung um? Wir
horten sehr oft oder werfen sehr viel an Nahrung weg. Wie viel ist uns ein
Tierleben wert, abgesehen von unseren teilweise über alles geliebten Haustieren?
Achten und schätzen wir das Fleisch, dass wir verzehren. Schlachten wir nur die
Tiere, die wir auch tatsächlich verspeisen?
Wie leben Tiere miteinander oder Pflanzen? Viele bilden
Symbiosen und im Großen und Ganzen gilt sehr oft das Prinzip „Leben und Leben
lassen“
Wie ist das bei uns Menschen ? Bei “der Krönung der Schöpfung“ – als die wir uns gern sehen.
Ich möchte hier absolut nicht richten, oder etwas ver- oder
beurteilen.
Es geht mir nur um Denk-Anstöße zum Thema Menschlichkeit.
Wir alle haben all diese Aspekte in uns und je bewusster wir
uns dessen werden, desto einfacher können wir die „negativen“ Aspekte
integrieren und uns bewusster den „positiven“ Aspekten zuwenden. Es ist einfach
“das Böse“ im Außen zu erkennen, aber es gibt jedem die Chance es im Inneren zu
reflektieren.
Darum geht es und das ist es auch worauf es ankommt. Auf das
Be-Wusstsein und auf das sich vollkommen so anerkennen, wie man ist und auch
die anderen sind. Das bedeutet ja nicht, dass man sich deswegen mit allen
Menschen zusammentun muss oder der gleichen Meinung sein. Es bedeutet lediglich
– leben und leben lassen. Jeder soll die
Freiheit zur eigenen Meinung haben und auch zur Meinungsänderung.
In Gespräche mit Gott steht auch, dass der Mensch die
Freiheit bekommen hat, so zu leben wie er das möchte, aber Freiheit bedeutet
auch, Verantwortung zu übernehmen. Voll und ganz.
JETZT ist die beste Zeit, unsere Menschl-ICH-keit*, unser
Mensch-sein anzuerkennen, unsere volle Verantwortung zu übernehmen und anderen
ihre Verantwortung zu überlassen.
* Mensch-l-ICH – alles was
zum Mensch-sein gehört, bin ICH
Mit wechselseitigen „An/Be-schuldigen“ ändert sich nichts.
Wir suchen so oft nach Gerechtigkeit in der Welt und finden Sie in uns selbst nicht.
Wenn jeder gut auf sich selber achtet und sich selber
wertschätzt, dann kann man anderen ihre Anders-Meinungen lassen, ohne daran
großen Anstoß zu nehmen.
Das wäre eigentlich die Kunst, jeden Menschen so zu nehmen,
wie er ist, und vielleicht sich auch ein wenig einfühlen, warum jemand so sein
könnte, ohne es zu bewerten und zu beurteilen – einfach um ein wenig zu
verstehen.
Wenn wir aufhören würden, in Gut und Böse, in Positiv und
Negativ, zu denken, dann käme es viel mehr vom Ich zum Wir.
Mit Selbstachtung, Selbstliebe, Wertschätzung und Liebe für die Welt !
(c) Erika Klann