Sonntag, 4. September 2022

Urlaub mit MIR 💝 👭 💝

Anfang September; die Luft ist kühler und die Tage deutlich kürzer geworden. Der Herbst, Zeit der Einkehr und Besinnung lässt sich nicht mehr verleugnen.

Wenn ich anfangs meistens eine Spur von Wehmut verspüre, so empfinde ich diese Zeit doch sehr nährend. Stehen die Monate nach dem Sommer, nach der Ernte, oft auch für Neuausrichtungen oder Neubeginn, weil die kühlen Tage im Gegenzug zur Trägheit der Sommerhitze, neue Energie bringen können.

Ich blicke auf einen wundervollen Sommer zurück. Ein Sommer mit Begegnungen, Entdeckungen, Neuausrichtung, Abschied und einen für mich ganz besonderen Durchbruch – Urlaub mit MIR !

Nach nur einer kurzen Nachdenkzeit packte ich relativ spontan meinen Koffer und machte mich auf den Weg in einen wunderschönen Teil meines Heimatlandes. Ein Teil, den ich nach beinahe dreißig Jahren für mich wiederentdeckt habe, der mir nicht fremd war, den ich nun mit neuen Augen betrachten und entdecken durfte – das Salzkammergut.

Nachdem ich schon im Juli die Freude hatte, ein paar Tage dort zu verbringen, zog es mich geradezu magisch zurück in diese wunderschöne Gegend mit seinen herrlichen Seen, Bergen und Wäldern. Ich hatte ziemlich zentral Quartier bezogen, sodass ich in alle Richtungen ausströmen konnte. Im Gegensatz zum Juli, brachte der August nicht so beständiges, sonniges Wetter. Das wieder machte es mir unmöglich Pläne für den nächsten Tag zu schmieden und so ließ ich, ganz gegen meine Gewohnheiten, jeden Tag einfach nur kommen und machte dann das Beste draus. Nicht selten wurde ich vom Regen überrascht, nachdem sich zuvor die Wolken gelichtet hatten. Wie aus dem Nichts befand ich mich nach schönsten Sonnenschein ganz plötzlich in einer Regenfront.

Nichts konnte mich erschüttern, außer vielleicht das Ablaufen der Parkzeit, wenn ich zu knapp kalkuliert hatte. Jeden Tag war ich mir selbst dankbar, dass ich mir diese Zeit geschenkt hatte. Dass ich noch einmal wider jeden Verstand zurück gekommen war und ganz allein auf Entdeckungsreise ging. Dort wo es mir gefiel, hielt ich einfach an und erfreute mich an dem, das sich mir zeigte, oder watete im klaren Wasser eines Bergsees. Ich genoss einfach jeden einzelnen Moment mit einer ganz besonderen Freude, denn ich hatte meine Scheue überwunden, ich hatte es einfach getan!

 Diese Reise hat mich frei gemacht, weil ich von nun an weiß, dass ich einfach nur meinen Koffer packen brauche, um los zu starten, wann immer es mich fortzieht.

Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, für die ein Urlaub mit sich sich ganz normal ist. Für mich als eher zurückhaltender Mensch war es das bisher jedoch nicht. Alleinreisende habe ich stets bewundert, aber ICH? Nein…!

Gerade die Angst vor dem Unbekannten ist es oft, die Vieles verhindert, Vieles niemals entstehen lässt, weil der Mensch oft lieber im alten Bekannten verharrt, als sich dem neuen Unbekannten zu öffnen. Egal, ob es dabei um eine unglückliche Beziehung, beruflich oder privat, oder andere verpasste Gelegenheiten geht. Sein Glück und Schicksal nur von anderen abhängig zu machen, verhindert eigentlich das Glück.

Freilich braucht es dazu Mut, Selbsterkenntnis und Vertrauen, dass alles bestmöglich passiert. Außerdem darf man sich von alten Mustern und Glaubensätzen verabschieden.

Meine Reise verlief nicht ganz ohne Komplikationen, denn mein Auto war nicht durchgängig so reisefreudig, wie ich es mir gewünscht hatte. Somit durfte ich als „Extrazuckerl“ die An- und Abreise länger „genießen“. Aber auch das hatte sein Gutes. Während meiner langen Heimreise über die Landstraße erlangte ich so manche Erkenntnis. Da löste sich beispielsweise alter Ballast, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn noch mit mir trug. Erst als er sich mir sehr deutlich zeigte merkte ich es an meiner Reaktion.

Nun freue ich mich auf den Herbst und bin doch auch ein wenig stolz auf mich. Wer weiß, vielleicht stehe ich schon bald wieder mit den Füßen im kalten Wasser eines wunderschönen (Berg)Sees. Ziele für meine nächste Entdeckungsreise habe ich jedenfalls schon genug gesammelt.


Fazit: Wenn du Träume hast, dann mach dich auf den Weg. Tu es jetzt, denn du weißt nicht, ob es morgen noch geht!


Von  💖 zu 💖

 



 (c) erika klann