Donnerstag, 26. Oktober 2017

Alles hat seine Zeit - und plötzlich fehlte die Magie 🎇🎉🎆

Vor fast zwei Jahrzehnten spülte mich das Leben in eine rund 200 km entfernte Kleinstadt.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich war dem Charme dieser Stadt mit ihren historischen Häusern und Gassen von der ersten Sekunde verfallen. Ich hatte das Glück alle paar Monate dort sein zu können und so erlebte ich diese romantische Stadt zu allen Jahreszeiten.

Bei jedem Schritt durch ihre engen, alten Gassen fühlte ich die Magie und es fühlte sich irgendwie wie heim gekommen an. Jedes Mal, wenn ich  aber wieder die Heimreise antreten musste fiel mir der Abschied schwer. Wehmütig blickte ich immer noch einmal zurück, bevor ich mich vollkommen auf die Heimfahrt konzentrieren konnte.

Das Band der Freundschaft zu den Menschen, die ich dort kennen lernte war nicht für die Ewigkeit bestimmt, mein Leben änderte sich und so war ich vor zehn Jahren das letzte Mal mit meinen Kindern in meiner Lieblingsstadt.

Die vergangenen zehn Jahre brachten allerlei andere Erfahrungen, aber in die besagte Kleinstadt brachten sie mich nicht. Ab und an mal ein leichtes Sehnen, wenn ich ein Autokennzeichen von dort sah.

Vor Kurzem landete ich durch einen Zufall und vollkommen ungeplant nach zehn Jahren wieder dort. Es war schon dunkel und die Stadteinfahrt war mir fremd, sodass es eine Weile dauerte, bis ich mich wieder zurecht fand.

Erst das Navi brauchte mich zum vertrauten Stadtkern.  Beim Spaziergang durch die Altstadt  erkannte ich dies und das wieder, ABER der Zauber, die Magie von früher war weg, ausgelöscht, vorbei. Nicht, dass ich mich nicht an der schönen Stadt erfreute und mich an so manches Geschäft oder Wege erinnerte, was fehlte war die Magie, die ich sonst immer empfand.

Nach einem Aufenthalt von rund 90 Minuten ging es dann wieder Heimwärts und auch da war nichts, keine Wehmut, keine Traurigkeit, alles war gut.

Natürlich spürte ich die folgenden Tage nach, was wohl passiert war und schon bald war mir klar, dass ich mich einfach verändert hatte. Ich war in mir angekommen, in meiner Heimat und hatte so viele Dinge entdeckt, die meine Seele ebenso zum Singen bringen, dass ich keine 200 km entfernte Stadt mehr brauche um mich wohl  oder glücklich zu fühlen.

Ist es nicht auch manchmal bei Menschen so, dass man denkt, nur eine(r) könnte einen glücklich machen? Dabei kann man das Glück nur in sich selbst finden. Es gibt so viele schöne Orte und so viele Menschen, mit denen man sich wohl fühlen kann, dass es doch vermessen scheint, alles nur auf eine Person oder auf einen Ort zu beschränken.

Das Leben bietet so viele Möglichkeiten, so viel Schönes und Neues. Du brauchst dich nur dafür zu öffnen, der Rest kommt Schritt für Schritt, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Ich werde diese Stadt wohl nie vergessen, vielleicht werde ich sie wieder besuchen, vielleicht spontan, oder auch geplant.  Alles kann, muss aber nicht.

Von 💖 zu 💖
















(c) Erika Klann

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Vom alt werden.....muss du dich JETZT wirklich schon sorgen? - Werden wir auch einmal so?


Bedingt durch meine persönliche Situation rund um meine pflegebedürftigen Eltern komme ich immer wieder mit verschiedensten Menschen ins Gespräch. Dabei höre ich oft die gleichen oder ähnliche Phrasen wie zum Beispiel:

- Dort kommen wir alle einmal hin
- So ist das, wenn man alt wird
- Alt werden ist nicht schön
- Werden wir auch so?
- Ich habe schon Angst, wenn es bei mir (meinen Eltern) einmal soweit ist

Als jemand, der sich seine eigenen Gedanken macht, kann ich diesen Aussagen nicht zustimmen. Warum sollen wir genau dort hin kommen, pflegebedürftig zu sein?
Können wir ganz sicher sein, dass es so kommt?
Aber warum?

Wenn man auf die letzten ca. 2000 Jahre zurück blickt, so gab es viele verschiedene Zeitabschnitte und Entwicklungen. Erst in den letzten hundert Jahren stiegen beispielsweise die Hygienestandards in Europa. Ich kann mich noch daran erinnern, dass in dem Fabrikshaus in dem meine Großmutter lebte, sie wäre heuer 110 Jahre, noch ein Plumpsklo war. Für mich als Kind war das total grausig, abgesehen von dem erbärmlichen Gestank, war mir das Loch unter mir immer unheimlich. Man darf gar nicht darüber nachdenken, wie viele Menschen sich seinerzeit dieses Klo teilten.....warm war es da draußen im Stiegenhaus auch nicht gerade - für Notfälle gab es einen Eimer in der Zweizimmerwohnung, die einst von 5 Personen bewohnt wurde...Auch ein Badezimmer gab es nicht. Kein Wunder wenn sich damals verschiedenste Krankheiten und Infektionen ausbreiten konnten. Meine Großeltern jedoch waren stark, denn beide wurden über 80 Jahre.

In meiner Nachbarschaft lebte eine Frau, die noch mit 92 Jahren in der Straße auf und ab spaziert ist. Sie war wohl geistig nicht mehr ganz da, aber grundsätzlich noch recht gut in Form. Sie schlief eines Nachts friedlich ein.

Bei meinem Vater erlebe ich, dass ihm seit seiner Erkrankung nachts seine Vergangenheit immer wieder einholt. Mein Vater hat mit 17 Jahren im 2. Weltkrieg gekämpft, er wurde verwundet und war später in Gefangenschaft. Meine Mutter entkam als Mädchen nur knapp einem Tieffliegerangriff. Eine ganze Generation wurde durch den Krieg traumatisiert, ganz egal welcher Herkunft. Nach dem Krieg befasste man sich mit dem Wiederaufbau und begann langsam wieder zu leben und zu vergnügen, aber eines blieb - man musste stark sein und sich vorwärtskämpfen.

Wann fingen die Menschen an Urlaub zu machen? Meine Großeltern fuhren nie auf Urlaub.  Nicht einmal ihre Herkunftsfamilie in Deutschland konnten sie besuchen, denn es fehlte das Geld. Ja, ich glaube, dass sogar der Gedanke daran fehlte. Reisen war den Wohlhabenden vorbehalten.

Ich weiß nicht, wann die "normalen" Menschen so richtig mit dem Reisen begonnen haben, aber so leicht wie das Reisen heute geht, war es in meiner Kindheit nicht. Ein kleines Auto und am Dach eine Galerie, wo die Koffer allesamt verstaut wurden. So fuhr man los.

Nun, was hat das nun mit dem Altern zu tun?

Die Menschen hatten schwer zu kämpfen, schwer zu tragen und um die Seele hat man sich schon gar nicht gekümmert. Man hatte stark zu sein und die Gefühlswelt wurde nicht so oft gezeigt.

Aber die Generationen verändern sich, werden offener und freier und man lässt sich vielleicht auch nicht mehr ganz so leben. Die Menschen werden immer "selbstbestimmter".
Die heutigen Kinder sind ganz anders, als noch vor 20 Jahren.

Wenn wir erkennen, dass wir nicht nur körperliche Wesen sind, dann können wir uns unseren Themen stellen, können das Leben von ganz neuen Blickwinkeln betrachten, als es noch unsere Vorfahren taten.

Es gibt glücklicherweise immer mehr Menschen, die sich nicht mehr ausschließlich als körperliche Wesen erkennen.

Wir sind Körper - Geist - Seele und mit diesem Wissen, haben wir die Chance alle diese Bereiche wert zu schätzen und drauf zu achten, dass wir in Balance bleiben.

Aus meiner Sicht, hat jede Krankheit/Unwohlsein/Sucht nicht zuletzt einen Auslöser auf der psychischen Ebene. Wenn wir uns also bewusst um unsere Seele kümmern, wenn wir uns zusätzlich möglichst mit guten, vollwertigen, nahrhaften LEBENSmitteln ernähren, wenn wir darauf achten, womit wir unseren Körper pflegen und ihn zusätzlich noch gut bewegen, wenn wir uns auch sonst allerlei schöne Genüsse gönnen und das kann ein wunderschöner Sparziergang im Herbst sein, tun was uns glücklich macht, Stress vermeiden, seiner Berufung* nachgehen..... dann haben wir gute Chancen nicht in dieses Fahrwasser der Pflegebedürftigkeit zu geraten.

(*Unsere Berufung muss nicht unbedingt unser Beruf sein - wohin fühlst du dich be-RUFEN?)

Dass verschiedenste Medikamente ihren Beitrag leisten, dass es Menschen nicht unbedingt besser geht, ist ein offenes Geheimnis. In einem Buch über Demenz las ich, dass Demenzkranke noch mehr Halluzinieren, wenn sie Schlaftabletten oder Psychopharmaka bekommen. Also darf sich jetzt jeder sein eigenes Bild machen und seinen ganz eigenen Weg gehen.

Jeder hat die Wahl, seine Wahl in welche Richtung er steuert.

Ich mache mir keine Sorgen! Niemand weiß, was morgen ist und wenn ich mich heute schon um Dinge sorge, die womöglich gar nicht eintreten, dann habe ich mir unnötig das Leben selbst schwer gemacht. Wenn würde das nützen? Mir selbst ganz sicher nicht. Wir leben im Hier und Jetzt!

Erlaube dir, dich als vollständiges Körper - Geist - Seelen - Wesen anzunehmen und erlaube dir auch, gut auf dich zu schauen -  natürlich nur, wenn du Lust dazu hast.

Alles kommt, wie es kommt, jedoch sind unsere Gedanken ganz maßgeblich daran beteiligt.
Also überlege, was du denkst, warum du das denkst und ob dir diese Gedanken tatsächlich gut tun und dienlich sind. Wenn du davon überzeugt bist, dass du auch einmal so wirst, wenn du keine Möglichkeit siehst, dass es anders sein könnte, dann hast du gute Chancen...wenn du dich jedoch der Möglichkeit öffnest, dass es anders sein könnte, dann hast du ebenfalls gute Chance, dass es eben anders kommen kann.

Bevor ich es vergesse - alle unsere Zellen erneuern sich in einem gewissen Rhythmus von selbst!!!.... nur so zum Nach-Denken.....also ich meine, wegen dem Altern usw.... ;-)


Von 💖 zu 💖









(c) Erika Klann