Bis zu meinem 5. Lebensjahr lebten meine Eltern und ich in
einem kleinem Häuschen. Im Garten befanden sich einige Bäume, darunter ein
großer, mächtiger Nussbaum. An einem seiner starken Äste hatte mein Vater eine
Kinderschaukel befestigt. Es war eine Schaukel aus Holz.
Stundenlang schaukelte ich im Garten und sang laut
vor mich hin. Als kleines Mädchen träumte ich davon, eine große Sängerin zu
werden. Die Menschen würden begeistert sein, von meinem Gesang. Kühn waren meine Träume, laut und voller Inbrunst mein Gesang. Bis
meine Mutter aus dem Haus kam und mir erklärte, dass ich falsch singe und nicht
singen kann.
Ich weiß noch, wie ich dachte, dass es mir egal ist, was
meine Mutter sagt, aber ich weiß auch
noch, dass ich nicht mehr mit der gleichen Energie und Freude sang, als bisher.
Ich wusste ja jetzt , dass ich nicht singen kann und so wurde aus meiner
früheren Freude Scham.
Ja, ich schämte mich zu singen.
Ich sang also wenn, dann nur noch für mich allein. Vor
anderen, wie in der Schule zu singen, war mir peinlich. Allerhöchstens sang ich in einer
Gruppe mit, aber auch da kam eine immer größere Scheue, denn in meinem
Hinterkopf schwang immer der Gedanke mit, dass ich ja nicht singen kann und auf
jeden Fall falsch singe.
Später sang ich mit meinen Kindern beim Auto fahren, aber
sogar zu Weihnachten drehte ich lieber eine Platte auf, als selbst zu singen.
Der Gedanke nicht singen zu können, hatte sich mit den Jahren ziemlich
verfestigt. Um so mehr hatte und habe ich die allergrößte Hochachtung vor
Menschen, die singen können und noch viel mehr für ganz besondere Stimmtalente.
Irgendwann in den letzten Jahren hörte oder las ich einmal,
dass jeder singen kann, nur käme es darauf an, seine Stimme entsprechend zu
stärken und schulen. Neue Hoffnung keimte in mir auf, vielleicht doch noch
eines Tages "richtig" singen zu können und es wuchs auch der Wunsch,
etwas mit meiner Stimme tun zu wollen. Das Schicksal wollte es, dass ich über
den Flyer einer Musikpädagogin stolperte, die noch dazu ganz in meiner Nähe
Unterricht gibt.
Nach einiger "Bedenkzeit" stellte ich mich der
Herausforderung und mittlerweile habe ich meine erste Schnupperstunde absolviert. Die
große Überraschung war, dass ich dabei erfuhr, eine gute kräftige Stimme mit
einer nicht ganz unbeachtlichen Bandbreite zu haben.
Nach dieser ersten Stunde war es, als würde ein Panzer von
mir abfallen und ich fühlte mich plötzlich frei wie nie. Nicht, dass ich jetzt
eine Karriere als Sängerin anstrebe, aber schon allein das Wissen, dass ich
Stimme habe, gab mir einen immensen Auftrieb. Wenn ich jetzt im Auto singe, singe ich mit einer ganz
anderen Energie, größer, stärker und selbstbewusster und mit einem breiten
Lächeln 😃💞
Diese Geschichte soll zeigen, wie sehr uns Glaubenssätze beeinträchtigen und hemmen können. Solche Glaubenssätze entstehen zumeist
in unserer Kindheit. Unsere Eltern sind
unsere Helden und Vorbilder. Ihre Wahrheit ist oft auch unsere, bis uns
das Leben etwas anderes zeigt. Eltern sind auch "nur" Menschen mit
ihren Glaubenssätzen und Geschichten, nur merkt "Kind" das in der
Regel erst viel später.
Kennst du diese Gedanken, die dich hemmen und zurück
halten?
Wo du denkst, "weil das so ist, kannst ich nicht....."
nicht gut genug zu sein, schön genug, passend.....
nicht gut genug zu sein, schön genug, passend.....
Bist du dir aber auch ganz sicher, dass das stimmt?
Wenn du voll und ganz die Verantwortung für dein Leben
übernimmst und dich von deinen bisherigen, festgefahrenen Glaubenssätzen löst,
wirst du entdecken, dass das Leben eine Vielzahl von Möglichkeiten für dich
bereit hält! Du bist der Herr deiner Gedanken, Kapitän über dein Leben!
Aber nur dann, wenn du dazu bereit bist!
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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