Es war an einem Samstag. In der Nacht zuvor hatte ich einen
merkwürdigen Traum, der mich aus dem Schlaf riss. Diese merkwürdige Stimmung
blieb bis zum Morgen und so erwachte ich etwas gedämpft. Draußen war es kalt
und nebelig. Mein Frühstück aß ich mehr im Reflex als zum Genuss. Nachdem ich
spät aufgestanden war, war es auch schon fast Mittag bis ich mein Frühstück
beendet hatte. Ich entschied mich für ein Bad, bevor ich einkaufen gehen
wollte. Aber die Sache mit dem Bad lief nicht wunschgemäß, denn mein
Warmwasserspeicher spielte mir einen Streich und so war das Badewasser fast
kalt.....es wurde schon fast wieder dunkel, bis ich endlich zum Einkaufen gehen
bereit war. Im Supermarkt war die Auswahl schon reduziert und schon bald machte
ich mich wieder auf den Heimweg - jedoch, nicht ohne mir einen Strauß Tulpen zu
schenken.
Ich brauchte etwas für meine Seele, denn an diesem Tag war
ich gar nicht lustig. Gewisse Lebensumstände machten mir heute ganz besonders
zu schaffen und wie das nun mal so ist, sobald sich das Gedankenkarussell zu
drehen beginnt, wird es schneller und schneller und schneller - es dreht sich
und dreht sich und dreht sich. Man droht beinahe in seinen eigenen
Gedankensumpf zu versinken. Sich dann aus Frust irgendwohin zu begeben, macht
gerade an so einen Tag wenig Sinn.
Ich entschied mich ein Buch zu lesen.
Kein Sachbuch, oder spirituelles Buch, nein einfach einen
Roman, der mich unterhalten sollte.
Das tat er dann auch.Wohl brachte er mich zum Nachdenken, aber das empfand ich letztlich auch wieder angenehm. Ich las und las und las. In meiner
Vorstellung sah ich mich schon im Morgengrauen das Buch zuklappen, aber dazu
kam es nicht, weil irgendwann nach Mitternacht wurden meine Augen müde und die
Buchstaben verschwammen.
Aber etwas ganz grundlegendes hatte sich geändert. Der Tag
hatte durch das Lesen das Buches eine positive Wende bekommen. Ich hatte mein
Gedankenkarussell verlassen und meine Traurigkeit war ebenfalls verschwunden.
Zufrieden ging ich gegen 2 Uhr schlafen.
Am nächsten Tag war es draußen wieder nebelig, aber das war
mir egal. Ich begann den Tag wieder positiv, genoss mein Frühstück und begab
mich zu einem ausgiebigen Marsch durch den Wald. Der Nebel machte alles so seltsam
still und dennoch, wenn ich anhielt und nur horchte, konnte ich so viele kleine
Geräusche vernehmen. Ich war voller kreativer Ideen. Alles war wieder gut.
Wer kennt sie nicht, diese Tage, des Grübelns? Tage, in denen man sich beinahe ein wenig ausgeliefert fühlt. Aus meiner
Sicht ist es ganz gut sich diesen auch mal hinzugeben, durch den Zustand
durchzugehen. Das hießt nicht, dass man es toll findet, aber auch nicht dagegen
kämpft. Anhalten und sich Gutes tun. Sich selbst gut versorgen.
Manches Mal finden wir uns in Situationen, die uns nicht
gefallen, aber nicht jede Situation lässt sich auf der Stelle verändern. Was
wir verändern können, sind unsere Gedanken und Einstellungen dazu.
Bei mir wurde aus einem vermeintlichen Depri-Tag doch noch
ein guter Tag, denn das Buch bereitete mir große Freude, abgesehen davon tat
ich mir Gutes, in dem ich gut für mich sorgte, in dem ich mir Blumen kaufte,
den Raum entsprechend beduftete, mir gutes Essen und Trinken gönnte und es mir
echt gemütlich machte. Ich sorgte dafür, dass ich mich in meiner Haut wohl
fühlte.
Man könnte auch sagen, Verantwortung für das eigene Leben
übernehmen. Denn niemand sonst, ist für dich verantwortlich, nur DU 🌞
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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