In einer Zeit der Arbeitslosigkeit wurde
mir bewusst, dass ich in meiner bisherigen Tätigkeit in Wahrheit keine
Zufriedenheit erlangte. Ich wollte etwas mit Menschen tun, etwas was (für mich)
Sinn macht und etwas Positives bewirkt.
So fand ich meinen Weg zur Kinesiologie. Im
Prinzip wusste ich vorher gar nicht genau worauf ich mich da einließ, aber es
zog mich einfach an und ich wollte diese Ausbildung unbedingt machen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich beim Aufnahmegespräch gefragt wurde, ob ich zur Selbsterfahrung bereit wäre. Oh, wie ich mich drauf freute, was sollte schon passieren, es geht ja um mich, egal was sich zeigen würde. Wenn etwas kommen würde, was mir nicht so gut gefällt, dann hätte ich zumindest die Chance, dies zu ändern.
Es folgte eine spannende Zeit und es
eröffneten sich mir neue Welten. Ich war vorher wenig mit Methoden der „alternativen Medizin“ vertraut.
Hatte wohl schon osteopathische Hilfestellung in Anspruch genommen, auch Akkupunktmassage
und Akkupunktur probierte ich aus. Ein bisschen beschäftigte ich mich auch mit Heilsteinen
oder Homöopathie, aber sonst war ich der herkömmlichen Medizin „verschrieben“.
Als wir dann von Glaubenssätzen,
Sabotageprogrammen und vielen mehr erfuhren, war es echt eine neue Welt für
mich. Der Muskeltest ist einfach genial und es kam mir alles vor, als wäre das
Erfahrene eine komplett neue Errungenschaft.* Wie leicht würde es doch gehen, den
Menschen eine Hilfestellung zu einer besseren Gesundheit zu geben.
*dabei gibt es
Kinesiologie schon sehr lange
Durch den Umstand, dass wir auch ständig
Sitzungen untereinander durchführten, bzw. selbst Sitzungen bei erfahrenen
Kinesiologen(innen) machen mussten (durften), zeigte sich auch, wie sich viele
Krusten Schritt für Schritt lösten. Wie sich durch die 2 Jahre die ganze Ausbildungsgruppe
veränderte.
„Juhuuu, wenn ich fertig bin, dann
werde ich die Welt retten !“
(so sang es in mir)Ich war voller Euphorie !
Ich war der Meinung, dass ich all meinen
Freunden, Bekannten, der Familie zu einem besseren, glücklicheren Leben verhelfen
konnte und stellte fest, dass es für viele gar nicht so leicht ist, sich neuen
Möglichkeiten zu öffnen.
Viele vertrauen gar nicht der Möglichkeit
der Selbstheilung oder möchten gar nicht wissen, wo ihre Urverletzungen statt
gefunden haben. Man unterdrückt Ängste und Schmerzen lieber mit Chemie. Kurzfristig
mag es seine Berechtigung haben, aber
ist es langfristig wirklich gut, Dinge die sich körperlich zeigen, chemisch zu
unterdrücken? Zumeist melden sich dann an einer anderen Stelle „neue“ Symptome,
denn unsere Seele lässt sich nicht „unter“-drücken.
Da ist der Bekannte, der von vornherein sagt: „Bei mir hilft das nicht, weil ich nicht daran glaube.“ – Lieber Schmerzen und Ängste – ist das wirklich die Alternative? Was hält jemanden davon ab, etwas auszuprobieren, was man gar nicht kennt – mit der Möglichkeit zu einem besseren Leben? – wieder die Angst und vor allem, wodurch definiert man sich dann, wenn man nicht über dies und jenes klagen kann?
Da ist die Frau die gute Fortschritte
gemacht hat und sich dann doch entscheidet, dass eine Unbefindlichkeit lieber
zu ihrem Leben gehört, als sich so manchen Dingen der Vergangenheit zu stellen,
die sich auch schon deutlich gezeigt haben. Sie sagte auch ganz klar: „Da will
ich nicht mehr hinsehen.“ Die Option auf ein „anderes, leichteres“ Leben wird
lieber unterdrückt.
Da ist auch die Frau, die sich so gern als
Opfer des Lebens sieht und immer vor dem Alleinsein flüchtet… nach einer
Sitzung zeigt und bewegt sich etwas, aber dann entscheidet sie sich doch lieber
für die Flucht ins Außen.
Ja, was wäre man dann, wenn man nicht mehr
Opfer ist und man plötzlich die Verantwortung eines Erwachsenen übernehmen
würde? Wer und was bin ich dann? Die Möglichkeit glücklich und zufrieden zu
sein scheint nicht für jedermann sehr erstrebenswert.
Da ist dann noch die Frau, die meine Mutter
ist – die seit Jahrzehnten an einer Krankheit leidet, „gegen die einfach
nichts hilft“- „niemand weiß, wie das bei ihr ist“*
(*Worte meiner Mutter)
Selbst als der Arzt zu ihr sagt, dass er
mit seiner Medikamententherapie nicht mehr machen kann, als ihr die Tabletten
zu geben, die sie bereits seit Jahren erhält, aber zugeben muss, dass (m)eine
Cranio Sacral Therapie positiv für sie wäre, und sie diese Ressource nutzen
soll, hat sie doch kein Interesse auf Besserung. Sie interpretiert es mit „der
Arzt hat gesagt, er kann mir auch nicht helfen.“ – „nichts kann mir helfen.“ –
(nach einigen Cranio Sacral Sitzungen konnte man sehr wohl das
Gegenteil von ihren festen Glaubenssätzen erkennen.)
Aber so hält sie eben die ganze Familie in
Schach, je nach Befindlichkeit und übergibt (unbewusst) die Verantwortung für ihr
Leben. Natürlich geht es ihr nicht gut und ich bedaure das wirklich sehr –
gleichzeitig ist es aber auch ihre Wahl. Es gibt immer eine Wahl und es ist
auch eine Wahl nichts zu verändern, weiter zu „leiden“ bzw. zu „er-tragen“.
Das kleine Mädchen in mir, würde wieder und
wieder versuchen sie doch noch zu bewegen, sich helfen zu lassen – die
erwachsene Frau in mir, nimmt ihre Wahl zur Kenntnis.
Es ist nicht meine Aufgabe und schon gar
nicht meine Verantwortung.
Gleichzeitig ist sie mir aber eine große Lehrerin, denn ich selbst bin durch viele Krisen gegangen und habe mich immer fürs Leben entschieden – für die Selbstbestimmung und fürs Vorwärtsgehen.
Meine Mutter hat mir gezeigt, dass man die
Welt nicht retten kann, nur den, der sich für eine positive Veränderung
entscheidet.
So wie mein Sohn, der zwar nicht dran
„glaubt“, aber dennoch, wenn der Leidensdruck zu groß ist, den Weg zur
Therapieliege nimmt und dann mit unterdrückter Freude vom schmerzfreien Gehen
erzählt…….und natürlich alle Klienten/innen, die gern energetische Hilfestellung in Anspruch nehmen um sich dem Neuen zu öffnen.
Wenn du für dich selbst leuchtest – ohne
die Welt retten zu wollen – dann werden sich ganz von selbst, viele Lichter an
deinem Licht entzünden – um dann zusammen ein großes Lichtermeer zu ergeben !
(c) Erika Klann
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