Inspiration für diesen Blog war ein Video, in dem ein deutscher Philosoph
seine philosophische Ansicht zum derzeitigen Flüchtlingsthema kund tut. Nämlich
von allen Seiten betrachtet, sowohl von der "Negativen" also auch von
der "Positiven". Aus meiner Wahrnehmung sind es sehr klare,
subjektive Ansichten, die durchaus Stoff zum Nachdenken geben. Auf jeden Fall,
wenn man auf der Suche nach Wahrheit und Frieden ist.
Freilich gibt jede Aussage, mag sie auch noch so objektiv
gemeint sein, immer Stoff für Gegenwehr. Ich denke es kommt immer darauf an,
welche Menschen man erreicht, bzw. welche Gesinnung, Erfahrungen, Prägungen
oder Glaubensmuster diese haben. Die Einen werden sich sofort "verstanden"
fühlen, die anderen werden in lautes Prodestgeschrei ausbrechen.
Aber warum ist es für die Menschen so schwer, sich alle
Seiten einer Angelegenheit anzusehen, anzuhören oder nachzuspüren?
Suchen wir uns immer nur diesen Teil einer Geschichte heraus,
der uns (scheinbar) gut tut?
Einen Teil, den wir schon gut kennen? Den Teil bei dem wir uns besser fühlen?
Wahrheit, was ist das ?
Dazu fällt mir ein Beispiel ein:
Zitat A : "Als ich damals in X wohnte, habe ich im
Monat mit € 800,00 auskommen müssen."
Ein Fremder wird daraus möglicherweise schließen, dass A ein
Einkommen von € 800,00 hatte und damit den gesamten Lebensunterhalt bestreiten musste.
Tatsächlich hat A aus einer Scheidung Schulden übernommen.
Um die Schulden so rasch als möglich zu tilgen, erhöhte A die Rückzahlungen
soweit es möglich war. A hatte zu diesem Zeitpunkt eine gut bezahlte Anstellung
mit Nachtdiensten und sicher den entsprechenden Zulagen. Das heißt im Klartext,
dass A sich freiwillig gerade soviel behalten hatte (€ 800,00), dass ein
Auskommen möglich war. Vielleicht bescheidener als gewohnt, aber sicher war
niemals ernste finanzielle Not vorhanden.
Nein, es stimmte ja, aber nur von einer Seite betrachtet Es ist nun einmal ein Unterschied, ob man € 800,00 Gesamteinkommen hat oder es ein
"übriger" Teil ist.
Jedes Ding hat nun einmal zwei Seiten. Wie eine Medaille.
Die Wahrheit ist demnach relativ.
Für manche scheint es auch Mut zu erfordern, sie anzusehen und wahrzunehmen.
Sprich mit Menschen nach einer Trennung.
Wie viele meinen, sie wissen gar nicht, warum der Partner gegangen ist. Er/Sie hat nie etwas gesagt, und auf einmal wollte er/sie die Scheidung, dabei war ich doch so ein/e gute/r PartnerIn. Von Streitereien, Abwertungen, Alkoholausfälligkeiten, bis zu Schlägen, weiß der/die Verlassene nichts (mehr).
Vollkommen überraschend sei alles gekommen......
Die Wahrheit tut schon weh, weil ganz tief vergraben, wissen
die meisten schon, dass sie ihren Anteil an der Trennung hatten. Das Ego ist
tief gekränkt und in seiner Ehre verletzt.
Da ist es leichter, sich ins Vergessen zu flüchten - Zeitzeugen gibt es meistens ohnehin keine....
Man hat für den Gegangenen nur böse Worte übrig, erfindet
das eine oder andere, um sich selbst stärker und größer zu machen.
Wer geht schon aus einer Ehe/Beziehung aus Jux und Tollerei?
Eine Trennung ist immer schmerzhaft - auch für den, der geht.
Meistens hat dieser schon einen längeren, inneren Leidensweg und Konflikt
hinter sich, bevor er den Schritt wagt.
Um der Wahrheit zu entfliehen stürzen sich Verlassene oft in
neue Abenteuer, betäuben sich mit Alkohol oder lenken sich sonst wie ab.
Ein anderes Beispiel:
Ich lernte während einer Ausbildung eine Person kennen, die
in einem Setting von ihrer schönen Kindheit erzählte. Alles war eitle Wonne und
ganz wunderbar, wie man es eher selten hört. Monate später, nach einiger
Selbsterfahrung, war dieser Person klar geworden, warum die Kindheit gar sooo
schön war....man hatte sich überall durchgeschlängelt, wo Probleme hätten sein
können, passte man sich an, damit ja alles "friedlich" bleibt....Erst
als im Erwachsenenalter die Ehe scheiterte, hebelte es diese Person total aus.
Dieser Scheinfrieden konnte auf Dauer nicht gut gehen, weil es nicht echt war.
Selbstverrat, was natürlich auch ein Partner spürt und mitunter flüchtet.
Was folgte war ein bewundernswerter Weg der Bewusstseinserweiterung und Selbsterkenntnis.
Unsere Kindheit hat ein großes Verdrängungspotential. Dinge, die uns als Erwachsene nicht so schlimm vorkommen, uns aber als Kind verletzt haben, tun wir gern als nichtig ab.
Manche Erlebnisse haben wir aus unserer Erinnerung verdrängt und zeigen sich erst, wenn in verschiedenen energetischen Sitzungen unser Unterbewusstsein "befragt" wird.
Andere wiederum haben so schlimme Dinge in ihrer Kindheit erlebt, dass sie diesen immer wieder Nahrung geben und somit diese schmerzhafte und negative Energie aufrechterhalten.
Die Energie des "Verletztgewordenseins" wirkt solange
in unserem Energiefeld, bis wir sie angesehen, angenommen und los gelassen haben.
Das kann sich über Generationen weiter tragen.
Darum geht es, wenn man von "vererbt" spricht.
Konflikte können so einschneidend erlebt werden, dass sie sogar die Genetik verändern können und diese sich von Generation zu Generation weiterträgt.
Ganz deutlich zeigen sich diese Energien in der
Aufstellungsarbeit oder bei kinesiologischen Sitzungen. Dabei können sie auch
gelöst werden und ein Leben frei von Kummer und Gram steht DIR offen.
Erkenne, dass JEDER Mensch, so wie er ist, gut und richtig
ist. Niemand ist absichtlich "böse" und selbst der, der so zu sein scheint,
ist es auch "nur" um anderen etwas zu zeigen oder zu spiegeln.
Unsere Eltern taten das was ihnen, mit all ihren Prägungen,
Erfahrungen und Glaubensmustern möglich war, so wie wir als Eltern immer das
Beste tun, was uns möglich ist. Verzeihen und Vergeben ist der Schlüssel zu
einem glücklichen, gesunden Leben.
Freilich hat jeder die Wahl, die Dinge weiterhin von einer
Seite zu betrachten. Der Körper zeigt uns irgendwann, wann es Zeit wäre, sich
einmal zu stellen. Das wäre DIE Chance zur Heilung, zum inneren Frieden.
Überlege, ob du bereit bist, die Dinge von allen Seiten zu
betrachten. Es gibt nichts wovor du dich fürchten musst. Im Gegenteil - es ist
der Weg in deine Ganzheit
(c) Erika Klann
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