Hast du schon mal gehört, dass jemand meinte, er würde sich
(von dir oder von jemand anderem) belehrt fühlen und du keine Ahnung hattest,
wie es dazu kam?
Ich sage mal so salopp, ganz egal, wie alt jemand ist, wie
viele Ausbildungen derjenige hat, oder wie hoch sein akademischer Grad sein
mag, wir sind ALLE Schüler auf dem Weg durch das Leben. Gleichzeitig sind wir
ebenso Lehrer für andere. Ob wir das nun bewusst wählen oder nicht.
Jeder lebt sein Leben, nach seinen persönlichen Vorgaben,
Glaubensmustern, Anhaftungen und Vorstellungen. So wie er lebt und ist, ist er
für andere mehr oder weniger sichtbar.
Nach dem Spiegelgesetz sehen wir in anderen immer die Dinge,
die wir an uns selbst nicht erkennen oder wahrhaben können. Nach Colin Tipping
sind es die verdrängten Anteile. Dieses Wissen hilft uns bei aller Reflexion
dennoch nicht immer weiter.
Wenn ich bei manchen Menschen Dinge wahrnehme, die mir nicht
gefallen (z.B. so möchte ich nicht sein oder wahrgenommen werden), habe ich
die Möglichkeit, etwas anders zu machen. Gleichzeitig kann ich
beobachten, welche Gefühle dieses Verhalten in mir auslöst. Löst es große
Emotionen, kann ich für mich hinterfragen, was hinter dieser zumeist
"negativen" Emotion stecken kann. Und ja, es ist nicht immer ganz
erfreulich, wenn man seine Schatten erkennt, aber wenn man sie annehmen kann,
ist es auch wieder sehr befreiend.
Natürlich gibt es auch Menschen, die uns positiv, z.B. frei
von Bewertung und Beurteilung, auffallen und uns somit Vorbild sein
können.
Jeder Mensch kann also mein Lehrer sein, weil er mir
etwas aufzeigt und ich kann sein Schüler sein - wenn ich es zulasse und
darüber reflektiere.
Wenn
dich jemand kritisiert oder dir etwas aus seinem Leben erzählt, dann hast du
ebenfalls die Wahl, wie du damit umgehst. Jede Kritik kann etwas
durchaus Konstruktives sein, wenn du den Mut hast, dich darauf einzulassen und
darüber zumindest nachzudenken. Wie gesagt, es KANN, muss aber nicht. Ebenso
gilt es mit Erzählungen, wie z.B. meinen Nach-Denk-Geschichten.
Zur Fülle des Lebens gehört doch auch, frei in seinen
Entscheidungen zu sein, so auch die Entscheidung "Schüler des Lebens"
zu sein.
Jeder hat die Freiheit, sein Leben so zu gestalten, wie er
es für sinnvoll und richtig hält. Ganz egal, ob es nun ein Leben in
Leiden oder ein Leben in Freude ist.
Auf und Abs sind ganz
normal. Das Leben bietet eben immer neue Wege und Herausforderungen, an denen
wir wachsen können.
Wir sind alle gleich. Uns unterscheiden lediglich die
verschiedenen Ebenen unserer Bewusstheit, was uns aber weder besser oder schlechter
macht, sondern öffnet lediglich die Vielfalt der Möglichkeiten.
In dem Buch "Gespräche mit Gott, Band 1-3" sagt
Gott, er hat den Menschen erschaffen um sich selbst zu erfahren kennen zulernen.
Du siehst, selbst Gott ist bereit dafür, Schüler zu sein.
Lehrer und Schüler - Schüler und Lehrer - jeden Tag hast du
die Wahl, ob du den Mut hast beides zu sein.
So ist es auch DEINE Wahl, ob du dich von jemandem belehrt
fühlst, oder einfach nur offen für andere Informationen oder Sichtweisen bist.
Von Herz zu Herz
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