Rambo ist nun schon seit 3 Wochen bei uns. Langsam hat er
sich eingewöhnt und versteckt sich nun auch nicht mehr, wenn ich die Eingangstür
aufschließe. Im Gegenteil, er kommt mich nun sogar schon begrüßen.
Er ist wirklich ein ganz lieber, entzückender und braver
Kater.
Das ist allerdings meine Sicht. Vor allem habe ICH Rambo
ausgesucht.
Es war auch meine Wahrnehmung, dass Belinda, seit sie allein
war, weniger gefressen hat und viel mehr unterwegs war, als früher.
Belinda, die durch den Neuzugang zwangsbeglückt wurde, ist
weniger begeistert.
Seit Rambo da war, war sie noch weniger zuhause. Sie hat ihn
meistens angeknurrt, bzw. tut es noch immer. So kam sie nachhause, fraß und schon war sie wieder
weg. Möglichst nicht mit ihm zusammen kommen - so wirkte es zumindest. Es ging
sogar so weit, dass sie gleich 2 Tage gar nicht nachhause kam und ich mir
dachte, dass sie nun ganz ausgewandert wäre. War sie glücklicherweise nicht,
ich entdeckte sie am Nachbargrundstück neben einem Busch. Von dort kam sie
aufgrund meiner Rufe miauend nachhause. Das war vor 3 Tagen. Nun sitzt sie
abends, sobald ich es mir im Wohnzimmer gemütlich mache, auf mir. Es ist
gefühlsmäßig ähnlich einer Belagerung. Dabei ist ihr ganz egal, was ich mache,
sie breitet sich einfach auf mir aus. Wenn ich sie runter geben möchte, dann
protestiert sie.
Rambo, beobachtet sie von der Ferne und verkriecht sich bei Bedarf
wieder in der Wohnlandschaft. Er versucht sich ihr immer wieder zu nähern,
macht aber auch immer wieder einen Rückzieher. Wenn sie von draußen kommt, dann
begrüßt er sie (er traut sich noch nicht hinaus), sie beschnuppern sich, aber
dann, nach kurzer "Wiedersehensfreude" fremdeln sie sich wieder an.
Damit sie sich mehr aneinander gewöhnen, lasse ich sie seit
ihrem Ausriss, weniger hinaus.
Langsam haben sich die Dinge verändert:
Lag sie gestern noch am Bücherschrank zum Schlafen, liegt
sie jetzt in einer der Höhlen am Boden.
Er beschnuppert alles, wo sie gesessen ist und am Morgen
fressen sie nun seit 2 Tagen nebeneinander. Belinda scheint aber nun das
Fressen für sich entdeckt zu haben, da sie, sobald er den Fressnapf verlässt,
aus seinem Napf weiter frisst. Ihre Reste verzehrt er dann kurz drauf.
Ihr Hunger ist also mehr als 100 % wieder zurück.
Heute hat sie, als er neben ihr fraß, an seiner Hinterseite
gerochen. Er blickte nur kurz auf und fraß unbeirrt weiter. Als sie nach 2
Tagen wieder nachhause kam, lief er ihr hinterher und roch an ihrer
Hinterseite. Nach meiner Beobachtung, scheint das Riechen dort, eine Art
Erkennungszeichen. (hab aber nicht darüber recherchiert)
Rambo wirkt manchmal ein wenig verloren und traurig, oder es
scheint ihm langweilig zu sein. Fressen würde er ständig und vom Streicheln
kann er ebenfalls nie genug bekommen.
Er bemüht sich um Belinda, läuft ihr immer wieder entgegen,
geht aber auch gleich wieder, wenn er merkt, dass sie noch immer spinnt.
Er hat sein altes Leben komplett verloren und ist wirklich sehr tapfer.
Belinda, unsere Prinzessin, muss wohl ihr Revier
verteidigen, gleichzeitig, war sie von Ihrer Geburt bis zu Romeos Verschwinden
noch nie allein und hat ihren Bruder seinerzeit oft bemuttert. Der wieder hat
des Öfteren den Macho raushängen lassen.
(Ich habe einmal einen
Blog darüber geschrieben)
Ich bin zuversichtlich, dass sich die beiden weiterhin
annähern.
Mir fällt aber auf, dass wir Menschen doch oft sehr ähnlich
reagieren.
Wie oft kann man DAS Schöne nicht nehmen, weil "Danke,
ist doch gar nicht notwendig."
Oder in einer
Partnerschaft - wie oft kann man beobachten, dass Menschen einen Partner
anziehen, der sie nicht wertschätzt und findet sich dann jemand, der sie wertschätzen
würde, dann können sie nicht damit umgehen. Lieber wendet man sich dem
"Bekannten", "Vertrauten" zu, wenn es auch nicht sooo
optimal (oder schlimmer) ist, als dem "Unbekannten" anzunähern.
Wenn ich meine beiden Süßen so beobachte, wie sie einander
umkreisen, dann muss ich schon immer wieder schmunzeln, wie
"menschlich" Katzen doch sind. Er nähert sich ihr immer, um dann aber
doch wieder wegzulaufen. Ihr lässt die Situation aber auch keine Ruhe und
verfolgt sie ihn mit ihren Blicken. Dann versteckt er sich wieder, um dann
wieder vor ihrer Nase herum zu springen. Sie versucht nahezu zwanghaft ihren
Platz bei mir zu behaupten und frisst sich voll, wie nie zuvor.
Wie leicht es die beiden doch haben könnten, wenn sie
einander einfach nur akzeptieren würden.
Kennst du aus deinem Leben Situationen, in denen du es dir
unnötig schwer gemacht hast, obwohl es leichter hätte sein können? Das Glück stand praktisch schon vor dir und du hast nicht gewagt, es anzunehmen?
Belinda blieb lieber zwei Tage von ihrem zuhause weg, als
diesen lieben Kerl zu akzeptieren.
Was nehmen wir Menschen nicht alles in Kauf, und sabotieren uns
selbst?
Der Weg zum Glücklichsein ist gar nicht so weit, wie du
denkst!
Lebe so, als hättest du keine Geschichte, liebe, lache,
tanze, sei glücklich!
Du darfst es dir wert sein!
Von Herz zu Herz
(c) Erika Klann
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