Freitag, 19. August 2016

Die Schlange an der Supermarktkassa - oder wo der Weltfrieden beginnen kann


Grundsätzlich hatte ich für diese Woche meinen Blog schon fertig gestellt. Meine persönliche Lektorin hat mir den Text auch schon zurück gesendet, alles war soweit vorbereitet....

....aber dann war ich einkaufen.....

Ich hatte nicht viel zu besorgen und schon  bald war ich an der Supermarktkasse angekommen. Es waren etwa 3 Kunden vor mir und hinter mir bildete sich langsam, aber doch eine Schlange von weiteren wartenden Kunden.

Der Kunde an der Kassa war ein wenig langsam und hatte offenbar immer wieder Fragen, zu seiner Rechnung und  diversen Rabatten. Von meinem Platz konnte ich beobachten, wie die Kassiererin seine Anliegen erläuterte und als es schien, als wäre der Kunde fertig, hatte er doch noch eine Frage, die die Kassiererin wieder geduldig beantwortete.

Natürlich sah auch sie die Schlange von wartenden Kunden und es war ihr die Anspannung durchaus anzusehen.

Ich nehme diese Wartenzeiten zumeist sehr gelassen hin und beobachte amüsiert die Szene an der Kassa.

Plötzlich rief ein Herr ein paar Kunden weiter hinten, ob es nicht möglich wäre, eine zweite Kassa zu öffnen. Von der Kassiererin kam keine merkliche Reaktion, jedoch konnte ich sehen, dass sie nach einer weiteren Kassa geläutet hat. Sie verrichtete schweigend ihre Arbeit, das wieder stachelte den Herrn von vorhin weiter an und so fragte er laut, ob eine zweite Kassa geöffnet wird, oder ob er in der Zentrale anrufen soll.

Dies bewog die Kassiererin darauf hinzuweisen, dass sie schon nach einer 2. Kasse geläutet hätte und eben nicht zaubern könnte.

Amüsiert verfolgte ich noch immer diese Groteske, die sich vor meinen Augen abspielte.

Die Dame hinter mir, begann sich ebenfalls aufzuregen, worauf ich amüsiert antwortete, dass ich es  hier gemütlich finde und es mich nicht stört, wenn ich warten muss. Es wird ohnehin überall so gehetzt. Die Dame fand das leider nicht so gemütlich und war der Meinung, dass sie für ihr Geld auch ein entsprechendes Service erwarten darf.

Ich schenkte der Dame keine weitere Beachtung, denn ganz genau betrachtet, hatte auch der Kunde an der Kassa, ein Recht auf entsprechendes Service, vor allem, wenn die Rechnung nach seiner Wahrnehmung nicht stimmte.

Schließlich wurde eine zweite Kassa geöffnet, sodass sich die Schlange sehr rasch auflöste.....

Nach diesem Erlebnis frage ich mich unweigerlich, wie können wir uns Frieden auf Erden wünschen, wenn wir nicht genug Größe haben, um einen Kunden an einer Kassa seinen Einkauf in Ruhe erledigen zu lassen und gleichzeitig eine Kassiererin unter Androhung die Zentrale einzuschalten, derartig unter Druck setzen????

Wie sieht es unter diesen Umständen mit unserer so genannten Menschlichkeit aus?

Wie oft beklagen wir, in diversen Discountern an der Kasse wie Massenware abgefertigt zu werden, sehnen uns die kleinen Greisler-Geschäfte* (Tante Emma Laden) herbei und haben aber keine Zeit um an einer Kassa anzustehen.
*(Gerade in so einem kleinen Laden war Geduld ganz besonders gefragt. Hinter der Theke vielleicht zwei ältere Damen und vor dir 2 oder 3 Kunden, da konnte es schon ganz schön lange dauern, bis man endlich an die Reihe kam.)


Wie gehst du damit um, wenn du wo Schlange stehen musst?

Wirst du auch so ungehalten wie der von mir beschriebene Herr? 

Wenn ja, dann überlege mal, was dich so treibt und warum du keine Zeit hast?

Bedenke, dass rund um dich Menschen sind - die einen, die ihre Arbeit verrichten und die anderen, die ihren Einkauf erledigen.

Sei gut zu dir, und fange an, das Warten zu genießen. Du wirst sehen, es kostet viel weniger Energie, als der Ärger. Außerdem vergeht die Zeit gleich schnell. Warten als Geschenk, einmal aus der Hetze und dem Trubel  auszuweichen, hin zu sich selbst.

Ich meine, ganz ehrlich, es sind gewöhnlich keine Stunden, die du in einer Supermarktschlange warten musst.

Sei dir den Frieden in dir wert.... aber natürlich nur wenn du Lust dazu hast. ;-)

Love and Peace !

Von Herz zu Herz.

















(c) Erika Klann





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