Heute ist wieder mal Zeit für eine
Katzen-Nach-Denk-Geschichte.
Wie meine Stammleser vielleicht wissen, ist meine Katze
Belinda die Tochter einer Ragdoll Katze, die meiner Mutter vor nunmehr 5 Jahren
zugelaufen war. Meine Mutter nannte diese Katze Murrli.
Murrli saß eines Tages vollkommen verängstigt und zerzaust
im Garten meiner Eltern und hatte wie es schien, viele
"Zuhause". Sie war wohl schön, aber unnahbar, fauchte jeden an, der
sich ihr nähern wollte. Nur meiner Mutter näherte sie sich und ließ sich von
ihr streicheln.
Dass sie dann bald trächtig wurde und ihre Kinder im
Wohnzimmer meiner Eltern gebar, zeigte, dass sie sich dieses Zuhause doch
als ihr Zuhause ausgesucht hatte. Im April 2013 hatten wir plötzlich vier
kleine Kätzchen, die in der Wurfbox bei meinen Eltern ihre ersten Wochen
verbrachten. Murrli war eine bemühte Mutter, ließ aber niemand zu ihren
Kätzchen und war noch ängstlicher als zuvor. Als die Kleinen die Wurfbox
verließen, verkrochen sie sich hinter der Wohnzimmerbank und kamen nur heraus,
wenn "die Luft rein war" und waren schwuppdiwupp wieder
verschwunden.
Mit Spielzeug konnte man ihre Neugierde wecken, sie
hervorlocken und streicheln.
Als sie groß genug waren, nahm ich Belinda und Romeo zu mir.
Die anderen beiden Jungen blieben bei meinen Eltern, da wir keine Abnehmer
fanden und sie auch nicht ins Tierheim geben wollten. Murrli war damals cirka
zwei Jahre und musste ein Jahr später wegen eines Turmors im Magen
eingeschläfert werden. Die beiden Jungen, die bei meinen Eltern nach wie vor
leben, sind noch immer sehr scheu und lassen sich so gut wie nicht streicheln.
Meiner Mutter gehen sie noch am ehesten zu, aber diese ist nicht mehr in der
Lage die Katzen selbstständig zu füttern. Wenn ich sie füttere, kommen sie zwar
herbei, aber sind dabei immer am Sprung, immer auf der Lauer, um so schnell wie
möglich das Weite zu suchen.
Sie haben es nicht anders von ihrer Mutter gelernt.
Belinda lebt nun seit fast vier Jahren bei mir, ist zutraulich und lässt sich auch gern
streicheln.
Wenn sie aber in der Küche frisst und jemand aus der Familie
in die Küche kommt, ergreift sie genauso die Flucht, wie ihre Geschwister.
Lieber möchte sie raus und verzichtet auf das Fressen, bevor sie noch mal zur
Fressschüssel zurück kommt.
Dabei hat ihr nie irgend jemand etwas beim Fressen getan und
dennoch steckt in ihr diese (alte) Angst. Dabei war Belinda die Mutigste von den vier
Geschwistern und später beim ersten Freigang war sie mutiger als ihr Bruder
Romeo.
Rambo, der nun seit einigen Monaten bei uns ist, frisst
eigentlich viel lieber, als dass er davon läuft - er frisst überhaupt sehr,
sehr gern 🍲😸😸 - nichtdestotrotz ließ er sich zeitweilig von Belinda
"anstecken" und schloss sich ihr beim Davonlaufen an....mittlerweile
hat er das wieder aufgegeben, weil wie schon geschrieben, er frisst sehr, sehr
gern und hat erkannt, dass ihr Davonlaufen für ihn bedeutet, dass er dann aus
zwei Schüsseln fressen kann 🍲🍲 😂😂😂
Belinda ergreift auch die Flucht, wenn ich niesse, oder den
Wäscheständer aufstelle und Rambo tat es ihr anfangs gleich, lässt sich
mittlerweile nur noch vom Staubsauger beeindrucken.
Was ich damit ausdrücken möchte, ist, dass auch wir Menschen
uns viel zu leicht und zu oft von der Angst anderer anstecken lassen. Einer
läuft und andere laufen ungeprüft mit, ohne nachzudenken, ob tatsächlich Gefahr
droht.
Angst ist kein guter Berater, niemals! 😌
Belinda hat ihre Angst ganz offensichtlich von ihrer Mutter
übernommen, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gibt. Bei uns Menschen ist
es genauso.
Wenn wir immer lernen vor etwas fliehen zu müssen, oder auf
der Hut zu sein, dann ist das so in unserem System abgespeichert, dass wir
genau diese Informationen auch an unsere Nachkommen weiter geben. Das Traurige
dabei ist, dass dies meistens ungeprüft stattfindet, so wie bei Belinda, die
nach fast 4vier Jahren noch immer grundlos davon läuft.
Die Freiheit besteht darin, dass wir unsere Angst überprüfen
und schauen, ob es wirklich unsere Angst ist, oder ob wir sie übernommen haben.
Energien wirken immer und negative scheinen doch einen größeren Sog zu haben,
als Positive.
Denk daran, dass du dir negative Eindrücke sehr oft leichter
merkst und darüber sprichst, als Positives....
Wie bei allem, hast du es in der Hand, wohin du deine
Aufmerksamkeit lenkst und wofür du für dich bereit bist - lieber (noch) für die
Angst, oder die Freiheit!
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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