In den letzten Wochen habe ich im Zusammenhang mit der
Erkrankung meines Vaters sehr oft gehört "er ist ja alt, da ist das eben
so und man darf sich nicht mehr viel erwarten“.
Dabei war es egal, ob im Krankenhaus oder in Gesprächen mit Bekannten.
Wenn jemand in höheren Jahren krank ist, so sieht kaum jemand ein Potential zur
Heilung. Ja, man muss sogar froh sein, überhaupt so alt geworden zu sein.
Warum aber begrenzen wir Menschen uns so derartig?
Wann sind wir tatsächlich alt, oder gehören nach den Regeln
und Vorgaben der Gesellschaft tatsächlich zum "alten Eisen"?
In der deutschen Sprache wird alt als Adjektiv sinngemäß so
beschrieben, dass jemand/etwas schon lange existiert.
Wenn etwas lange existiert, bedeutet dies aber zwangsläufig
nicht, dass es kaputt ist/wird. Betrachten wir mal unsere Mutter Erde. Sie ist
viele Millionen Jahre alt und erneuert sich immer selbst, ja selbst gegen ihren
größten "Feind", den Menschen, kann sie sich bis zu einem bestimmten
Grad selbst erneuern.
Die Zellen des Menschen erneuern sich ebenso in einem
bestimmten Rhythmus.
Krank macht uns nicht die Anzahl unserer Lebensjahre,
sondern WIE wir leben.
- Wie bewusst achte ich auf meinen Körper?
- Wie bewusst sind mir meine Gedanken(muster)?
- Wohin lenke ich die meiste Zeit meinen Fokus?
Wenn wir eine Erkrankung als Schicksal sehen und uns von
Worten wie
- "diese Erkrankung ist nicht heilbar"
- "da gibt es nichts"
- "es gibt keine Hilfe mehr"
- "wenn man älter wird, ist das eben so und kann nicht
mehr werden"
leiten lassen. Solche Worte als DIE Wahrheit annehmen, wie
kann es dann anderes werden? Für viele kommen solche Worte einen Urteil gleich,
sie geben auf und sterben mitunter ganz schnell - manchmal sogar über Nacht.
Wir könnten aber auch unseren ganz eigenen Weg gehen und
unsere eigenen Erfahrungen machen.
Ich selbst hatte im zarten Alter von zwanzig Jahren eine
wirklich schlimme Zeit. Ich steckte tief in einer Krise und wurde mit diversen
Antidepressiva versorgt.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mir einmal dachte
"so muss man sich mit achtzig fühlen."
(gleichwohl ich gar nicht wusste, wie man sich mit achtzig
tatsächlich fühlen könnte)
Ich habe damals die Verantwortung für mein Leben übernommen
und diese Krise überstanden, indem ich MEINEN Weg gegangen bin.
Mein Vater ist nun neunzig, hatte eine schwere Erkrankung
unter deren Folgen er noch leidet und manches Mal hat er seine psychischen
Durchhänger, dennoch gibt er nicht auf und macht seine Übungen. Angesichts der
Tatsache, dass er drei Wochen mit Medikamenten so niedergedrückt war, dass er
nicht einmal sprechen oder schlucken konnte, entwickelt er sich ganz großartig
- trotz 90!
Letzte Woche hörte ich die Geschichte von einer Dame mit 101
Jahren, die noch selbst kocht und mobil ist, die noch mit 94 Jahren ihren Garten selbst gepflegt
hat!!!
101 Jahre - das muss man sich einmal vorstellen und nun
meine Frage:
Hat diese Frau, würde sie nun krank werden, weniger Recht
wieder gesund zu werden, als jemand mit vierzig oder Fünfzig? Es hatte ja einen
Grund warum sie so ein stolzes Alter erreicht hat!
Der älteste Mensch auf der Erde soll angeblich in China
gelebt haben und 256 Jahre gewesen sein. Das scheint den meisten von uns vermutlich
unmöglich. Ich muss ehrlich gestehen, ich weiß nicht, ob es stimmt, aber warum
nicht? Wer genau sagt, dass wir Menschen nicht so alt werden könnten?
Warum lassen wir uns so be/ein-grenzen und erkennen nicht
unser wahres Potential und die Tatsache, dass Alter grundsätzlich relativ ist.
Gleichzeitig tun wir in der heutigen Zeit so vieles um jung
auszusehen.
Aus meiner Sicht ist Krankheit kein Schicksal, sondern ein
Hinweis unserer Seele, etwas neu zu überdenken - anders zu denken. Vielleicht
einen Gang runter zu schalten. Mehr in die Selbstliebe zu gehen, aber auch in
die Selbstverantwortung.
Mit welcher Energie der Einzelne durchs Leben geht, soll
jeder selbst bestimmen. Wenn man sich jedoch ständig mit negativen,
beurteilenden Gedanken beschäftigt, kann sich nichts Positives entwickeln und
wahre Freude und Liebe einstellen.
Wenn wir bestimmte Dinge nicht mehr so rasch erledigen
können, dann hat das für mich weniger mit dem Alter zu tun, als entweder mit
der Erfahrung, dass sich Stress nicht lohnt, oder man ist körperlich nicht fit
genug.
Jemand der aufgibt, kein Interesse mehr hat, keine Wünsche
oder Visionen, keine Träume, der aufhört sich zu freuen, keine (Aus)-Wege mehr
sieht und sich leben lässt, der muss nicht zwangsläufig lange "existieren."
Wann das ist, bestimmt letztendlich jeder selbst, ob mit zwanzig, oder hundert.
Darum lade ich dich ein - mach dich frei von diesen
Denkmustern. Dein physisches Alter ist eine Zahl und weist lediglich darauf hin,
wie lange du schon dieses Leben lebst. Möglicherweise hast du schon viel erlebt
und kannst nun von diesem Erfahrungsschatz profitieren.
"Kaputt" wirst du erst dann, wenn DU nicht gut auf
DICH achtest. Körper - Geist - Seele.
Vielleicht hast du jetzt Lust bekommen, einmal nachzuspüren,
wie sich die Dinge in deinem Leben verhalten.
Von 💝 zu 💝
(c) Erika Klann
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen