Schon im Herbst beschloss ich mit zwei lieben Frauen eine
Woche an der Nordsee auf der Insel Sylt zu verbringen.
Ist dies vielleicht für viele (vor allem) deutsche Urlauber
nichts Besonderes, so ist es in unseren Breiten eher unüblich. Schon vor dem
Abflug in Wien fragte uns eine Verkäuferin in einem Duty-Free-Shop ganz
erstaunt, warum man im Sommer in den Norden fliegt.
Nun, wenn nicht im Sommer, wann dann? 😃
Uns hat diese Reise in den Norden gereizt und zumindest ich
war schon bei der Suche nach einer passenden Unterkunft ganz angetan.
Als wir unsere Reise in den Norden buchten, war uns wohl
bewusst, dass es sich dabei nicht um einen klassischen Sommerurlaub mit Hitze
und Baden handeln würde. Es ging uns viel mehr um die Natur, das Erkunden der
Insel mit dem Fahrrad, relaxen, die Kraft des Meeres und das Leben genießen.
Gezielt wählten wir die Zeit um die Sommersonnenwende als Reisezeitpunkt, um
aus dem Vollen schöpfen zu können.
Schon beim Einpacken ging es darum für alle Wetterlagen
gerüstet zu sein. Die Höchsttemperaturen
im Sommer werden zumeist um 22 Grad angegeben, die Wassertemperatur mit maximal
20 Grad. Jede Wetterlage konnte möglich sein.
Bei unserer Abreise, war es zum Glück auch bei uns nicht so
heiß. Umso überraschter waren wir, als in Sylt die Sonne schien und es doch
sehr warm war, wärmer als erwartet. 🌞 Den nächsten Tag verbrachten wir auf der
Südspitze der Insel. Wir wanderten entlang des Wattenmeeres und der Nordsee,
genossen das kühle Wasser und den sehr langen
Spaziergang im feinen Sand. So hätte es ruhig weiter gehen können, die
nächsten Tage.....
....aber wie wir eben schon wussten, war alles möglich und
es wurde auch alles möglich, denn das Wetter änderte sich. Regen, Wolken, Wind,
Sturm 🌂🌁🌊 - alles durften wir auf dieser wunderschönen Nordseeinsel erleben. Mir machte das nichts
aus, denn ich war schon vor dieser Reise in die Insel verliebt und wusste, was
kommen könnte. Sie zeigte mir ihre Vielfältigkeit, was meiner Liebe zu ihr
keinen Abbruch tat. Alles was nötig war, war sich entsprechend darauf
einzustellen. Wir waren ständig im Zwiebellook unterwegs, denn sobald sich die
Sonne zeigte, wurde es wieder warm, wenn sie verschwand, wurde es schnell
wieder ziemlich kühl.
Sylt mit ihren Dünnen, Wiesen, dem Wattenmeer, dem Tosen der
Nordsee, den romantischen Reetdachhäusern hat mich bezaubert und es lag nun an
mir, mich darauf einzustellen.
Als ich eines schönen Sylter Regentages darüber nach dachte,
wurde mir klar, dass dies in Liebes-Beziehungen ebenso ist. Schnell kann man
sich in das Äußere eines Menschen verlieben, aber wahrhaft lieben lernen kann
man ihn erst, wenn sich der andere genauso zeigt, wie er ist. Wenn man auch die
Schattenseiten kennen und lieben lernen kann.
Die Natur macht dies immer, sie ist einfach wie sie ist. Wir
Menschen meinen viel zu oft uns verbiegen zu müssen, um nur ja geliebt zu
werden. Aber was für eine Liebe kann das sein, wenn der andere uns gar nicht
er-kennen kann, weil wir unser wahres ICH gar nicht zeigen (trauen).
Kennst du das von dir? Situationen in denen du dir nicht
erlaubst, DU zu sein?
Meist geht es dabei um unsere Schatten, die wir selbst nicht
annehmen können und denken unbewusst, nicht gut genug zu sein.
Jeder ist gut - jeder auf seine Art und Weise. Ein großer,
erster Schritt ist, sich seiner Schatten bewusst zu sein, sie anzunehmen und
sie in sein Herz zu nehmen. Dann kann auch ein möglicher Partner ganz bewusst
entscheiden, ob er auch deine Schatten lieben kann oder nicht.
Täuschungen fliegen irgendwann ohnehin auf und dann kann der
Aufprall ziemlich heftig sein.
Trau dich, DU zu sein - nicht aus Trotz - sondern aus Liebe
zu dir selbst - mit allen Sonnen- und Schattenseiten.
Sylt hat mich bezaubert und irgendwann komme ich wieder
zurück! 😍 😍
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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