In den Jahren, bevor mein Vater starb, habe ich ihm bei der
Pflege des Familiengrabes, in dem meine UrgroĂeltern und GroĂeltern ihre letzte
RuhestĂ€tte fanden, unterstĂŒtzt.
Jetzt, wo er nicht mehr da ist, sein Todestag jÀhrt sich
heuer im November zum zweiten Mal, wurde dies zu meiner Aufgabe, bei der mich Tochter
meine immer wieder unterstĂŒtzt. Im letzten Jahr pflanzten wir unter anderem
Lavendel.
Mein Vater mochte den Lavendel sehr gern. Im Garten hatte er
ihn zwischen den Rosen gesetzt, erntete ihn oder fragte mich, ob ich welchen
brauche.
Beim RĂ€umen meines Elternhauses im letzten Jahr sah ich,
dass mein Vater aus den alten Nylonstrumpfhosen meiner Mutter kleine SĂ€ckchen
mit Lavendel befĂŒllt gebastelt hat. Ăberall in den SchrĂ€nken fand ich diese
"SĂ€ckchen", als Schutz gegen Motten!
AuĂerdem wirkt er beruhigend.
Heuer schien es so, als wĂŒrde mein Vater den Lavendel von
unten "pflegen" denn dieser wuchs so hoch und blĂŒhte so prĂ€chtig,
dass er viele Bienen und andere Insekten anlockte. Ich konnte eine reiche Ernte
einbringen. Sogar jetzt noch im Oktober hatte er frische BlĂŒten.
So traurig ich noch an manchen Tagen bin, dass Vater nicht
mehr da ist, so freudig und kraftvoll war es, von seinem Grab beruhigen
Lavendel zu ernten. Daraus wird wieder etwas Neues entstehen.
Ăber Zeit und Raum hinaus sind wir verbunden und dieses
GefĂŒhl ist doch sehr tröstlich.
Auch wenn die Menschen die uns nahe standen, nicht mehr bei uns sind, so leben sie doch in uns und unseren Herzen weiter.
von đ zu đ
(c) Erika Klann
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