Vor Kurzem stolperte ich über einen Gedankengang der sinngemäß so lautete:
"Heimat ist weniger ein Ort, als vielmehr ein Gefühl"
Dieser Gedanke hat mich zum Nach-Denken angeregt. Bislang
drückte in meiner "Welt" das Wort Heimat immer den Ort der jeweiligen
Herkunft aus. Kurz gesagt, meine Heimat ist der Ort in dem ich aufgewachsen bin
und nun schon den größten Teil meines Lebens verbringe. PUNKT! Darüber hinaus hatte ich bislang nicht nachgedacht.
Wenn ich nun aber den obigen Satz in mir wirken lasse, so
frage ich mich, was zeichnet nun meinen Wohnort aus, ihn als meine Heimat zu
bezeichnen? Erinnerungen? Eine besondere Verbundenheit? Mein
"Heimatdorf" sieht lange nicht mehr so aus, als in meinen Kindertagen
und zu Menschen meines Jahrganges habe ich kaum bis gar keinen Kontakt. Jeder
hat seine eigene Richtung eingeschlagen. Es gibt nicht einmal mehr die
Geschäfte von damals und mein einstiges Stammlokal aus Jugendtagen hat sich
auch grundlegend verändert. Vieles hat sich verändert.
Was oder wo ist nun Heimat?
Manchmal fühlen wir uns an einem Ort zuhause, an dem wir gar
nicht wohnen. Oder kennst du gar das Gefühl, dich bei einer Person zuhause zu
fühlen? Nicht zu wird man plötzlich wieder heimatlos. Nämlich wenn man der Illusion, in jemand etwas zu sehen, was dieser jemand gar nicht ist.
Oft haben Menschen ihren Ursprungsort schon lange verlassen
und haben sich längst woanders niedergelassen und dennoch betrachten sie ihr
neues "Zuhause" nicht als Heimat, sondern sind stärker mit ihrer alten "Heimat" ver- bzw. gebunden, oft sogar voller Wehmut und voller Illusionen.
Heimat als Gefühl?
Welche Gefühle könnten sich hinter dem Wort Heimat
verbergen?
Ich verbinde es mit "wohl fühlen", "geborgen sein", "verwurzelt", "verbunden" oder "ganz sein".
Meine Gedanken wandern an Orte, an denen ich nicht leb(t)e
und mich dennoch beheimatet fühle und an Orte, an denen ich lebte und mich nie
wirklich "zuhause" fühlte.
Aus meiner Sicht ist Heimat dort, wo wir unser Herz nieder
lassen;
Dort wo wir mit ganzen Herzen sind und vor allem finden
wir Heimat IN uns selbst.
Denn solange ich/du/wir nicht weiß/weißt/wissen, wer
ich/du/wir bin/bist/sind, solange ist es nicht möglich wirklich ganz und gar
anzukommen.
Heimat könnte grundsätzlich überall sein, überall wo wir das
"Ankommen" zulassen und uns darauf einlassen. Ganz!
Heimat ist für mich beispielsweise unter anderem ein
lustiger Abend bei Spiel und Spaß mit meinen Kindern, ohne Zeit und Raum, aber
auch wenn meine Familie oder Freunde Hilfe brauchen, dann fühle ich eine
besondere Verbundenheit, die mir das Gefühl von Heimat gibt. Heimat ist für
mich auch, wenn KlientInnen zu mir in die Praxis kommen und mir ihr Vertrauen
schenken, denn auch da bin ich ganz und gar verbunden - mit mir, aber auch mit der jeweiligen Person.
Wenn ich diese Dinge (er)lebe, voll und ganz, dann bin ich
bei MIR und das ist für mich DER Ausdruck von Heimat.
Wie ist das nun bei dir, wenn du meine Gedanken liest und in
dir spürst?
Was oder wo ist (oder könnte) deine Heimat sein?
Wir Menschen sind viel zu oft geneigt, alles im Außen zu suchen, dabei finden wir alles, was wir brauchen, in uns - auch HEIMAT 😊
Von 💖 zu 💖
(c) Erika Klann
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